Ich will das Messer hier nicht "per Definition" als Fälschung brandmarken, habe aber auch selbst zumindest solche Zweifel an der Echtheit, daß ICH es selbst nicht kaufen würde.
Die Fixierung des Clips mit drei Schrauben ist authentisch, dafür sind die Farbkontraste bei den beschichteten Schrauben und dem Clip im Vergleich zum Rahmen untypisch. Außerdem fehlt es dem Messer an der Zusatzverriegelung. Okay, möglicherweise kann ER bei einer Sonderversion darauf verzichtet haben. Zusätzlich hätte man dann aber auch gleich auf die kleine Konterschraube zur Achsschraube verzichtet.
Auch die Verpackung sieht für mich irgendwie glatter und "billiger" aus, als ich es von ER kenne.
Insgesamt wirkt das Messer, als hätte man es nicht nur kleiner, sondern auch gleich billiger bauen wollen als das Ausgangsmodell.
Das sind alles nur subjektive Eindrücke, letztlich wird vielleicht ER Aufklärung bringen...
Trotzdem finde ich den Austausch hier legitim, denn Fakes - ob dieses konkret eins ist oder nicht - haben heute teilweise wirklich eine derart hohe Ähnlichkeit zum Original erlangt, daß man sonst auf den ersten Blick und ohne Detailprüfung selbst als Messerfreund mächtig reinfallen kann...
Beiträge von Micha M.
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Im Uhrzeigersinn: Juchten "Duke", Blade-Systems "Max", Al Mar "SOF Attack" und Paragon "Harley Battle Bowie"
Hohoho, im Münsterland schneit es jetzt auch mörderlich - da kommt sogar Heini Klötenkötter mit seinem Trecker ins Schliddern
Natürlich hast Du trotzdem recht: Ich werd wohl langsam senil, bin aber zuweilen nicht unnett - und hab ein schönes scharfes Messer am Rollator
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Peace, Leute! Wir haben uns schon alle richtig verstanden, denke ich. Sind ja auch alle schon groß und auch keine Chorknaben
Außerdem ist doch jetzt sowieso Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen angesagt - ist doch bald Weihnachten.
Euch allen also eine interessante und friedliche Adventszeit
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Stimmt, Igel, das Messer sieht schon ziemlich wild aus - nicht so nett und harmlos wie Dein Trident Persian mit seinen höllischen Serrations
Nein, mal Spaß beiseite: Das Trident Persian ist ebenfalls eines DER Messer, die mir sofort einfallen, wenn ich an den angesprochenen Eindruck mancher Gestaltungen denke. Ein tolles Messer!!
Ähnlicher Eindruck: Camillus Cuda (Terzuola-Design) in der Custom-Version von Jens Anso, Extrema Ratio Suppressor, Spyderco Civilian oder Blade-Systems Raptor XL... -
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Wird nicht nötig werden, Moonknight.
Außerdem finde ich es nicht nur zulässig, sondern auch nicht unsympathisch, die Dinge immer wieder auf den Boden der Realität zurückzuholen und an ihrem praktischen Nutzen eher zu messen als an Optik und NimbusKiku Matsuda legt sich mit seinen Modellen - soweit ich weiß bzw. nachvollziehen kann - nicht auf einen bestimmten Anwendungsstil fest. Seine Modelle decken die Bedürfnisse verschiedener Stile ab: Von den sehr großen Messern, die für Stile wie die von Mike Everyman oder James Keating günstig sind, über lange schlanke Klingen für Techniken wie etwa die von James Williams über Reverse-Edge-Klingen für Techniken von Southnarc oder andere P'Kal-Spezialisten bis hin zu sehr kleinen Klingen und Messern mit Zweifingergriffen und/oder Zeigefingerlöchern, wie man sie bei Perrin findet. Außerdem natürlich mittlerweile Karambits und andere Messer, die sich für FMA sehr gut machen.
Jetzt weiß ich sehr gut, daß Leute wie MacYoung - den ich ansonsten für durchaus realistisch halte - die Auffassung vertreten, Reversehaltungen seien nicht wirklich "kampftauglich" - weiß aber auch, daß Leute wie Floro oder Dionaldo oder - um nicht so weit zu gehen - mein Freund Ama-ebi mich mit genau dieser Haltung zerlegen würden wie ein japanischer Spitzenkoch sein Sashimi...
Das Aggressive Talon ist imo insbesondere für Schlitztechniken und einen sehr schnellen, beweglichen Kampfstil ausgerichtet. Jaaaa, ich weiß, daß Adepten des militärischen Messerkampfes erwidern werden, daß die schnellste finale Wirkung nur durch tiefe Stiche erzielt wird. Okay...aber anderseits vertreten Profis wie Michael Rüppel aka Krav 1999 mit langjähriger professioneller Erfahrung einen Stil, der trotzdem auf Beweglichkeit zur Vermeidung eigener schwerwiegender Verletzung und auf Schnitte zur Erzielung einer in der Verhältnismäßigkeit zu dosierenden gegnerischen Handlungsunfähigkeit setzt.
Wer wäre ich, mich da aufzuschwingen und zu sagen: Das taugt nichts.
Wählt man einen Stil, der bogenförmige Schnitte favorisiert, macht das Aggressive Talon jedenfalls Sinn: Es schlitzt wie ein Hawkbill, ermöglicht aber durch die scharfe Rückenschneide auch Backcuts im Rückschwung oder z.B. Jabs mit der Rückenschneide.
Man muß das nicht als eigenen Stil wählen, aber stimmig ist es schon, finde ich...
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Sehr schönes Stück!
Kiku Matsuda bietet ja die Backup-Serie mittlerweile sowohl mit verschiedenen Klingenstärken als auch -längen an.
Das Messer - mit einer Klinge irgendwo zwischen 110 und 140 mm Länge - könnte mich auch noch schwach machen.In diesem Preissegment eher bedauerlich finde ich - sozusagen als farblicher Purist - den Kontrast zwischen Schalenmaterial und Scheide. Das geht schöner
Wenn ich mir anschaue, was Steve in letzter Zeit an Schätzen vorstellt, wird er vermutlich irgendwann verhungert inmitten von Perlen der Messermacherkunst aufgefunden...Vielleicht gibt im Oliver "Moonknight" ne Scheibe Salami ab.
Wieder mal ein tolles Ding, Stefano!
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Nur ganz kurz:
Ich finde Matsuda immer noch anregend. Innovation kann bei einem so seit Jahrtausenden und global behandelten Thema zwangsläufig kaum noch in GÄNZLICH neuen Gestaltungen bestehen, außer vielleicht besonders exotischen neuen Folderverschlüssen, sondern in interessanten und anregenden neuen Nuancen. MIR reicht da schon, z.B. Messer mit Zeigefingerlöchern eben nicht nur - wie bewährt - mit kurzen Klingen zu gestalten, sondern auch mal mit einer siebenzölligen. Das habe zumindest ICH erstmals bei Matsuda gesehen. Auch seine Klingenformen sind in ihrer Vielfalt und den jeweiligen Formen sehr anregend. Man muß nicht alles mögen, es muß auch nicht jeder Matsuda mögen. MIR bringt ein Blick auf die Modellpalette jedenfalls zuweilen mal eine neue Idee oder zumindest eine Anregung.Rechtliche Basics:
Es gibt Messer mit Werkzeugcharakter und ohne Einschränkungen. Es gibt welche mit Werkzeugcharakter aber einer - ansonsten unsystematischen - Tragebeschränkung nach § 42a WaffG. Dazu zählen z.B. einschneidige Einhand-Folder (usw.) oder auch "normale" Fixed über 12 cm Klingenlänge. UNBEACHTLICH der Klingenlänge unterliegen auch Messer der Tragebeschränkung, die den rechtlichen Charakter einer Hieb- und Stoßwaffe haben. Diese Messer - wie alle "normalen" Hieb- und Stoßwaffen - sind KEINE verbotenen Waffen. Nicht jeder Dolch oder jedes Schwert - und auch nicht das Aggressive Talon - ist nur wegen der Waffeneigenschaft dann auch "verbotene Waffe". Ausschließlich die Gegenstände, die den Eigenschaftenkatalog der entsprechenden Anlage zum Waffengesetz als "verbotene Waffe" erfüllen, sind auch verboten, und zwar sowohl hinsichtlich Besitz als auch hinsichtlich Führen. Selbst dort gibt es allerdings bestimmte Ausnahmetatbestände, z.B. für bestimmte Berufsgruppen usw. Bei den Messern sind das insbesondere die Faustmesser, Butterfly-Messer und OTFs (Frontspringer).Das Durcheinanderwerfen von Begriffen, insbesondere rechtlich präzise belegten Begriffen wie "verbotene Waffe" oder auch putzige Neuschöpfungen wie bitterpöse "Trageabsicht" sind nicht zielführend.
Ansonsten kann ich auch mit ruppiger Argumentation gut leben und bin hier keinem böse, so lange es um die Sache geht und nicht in persönliche Anmache oder sachfremde Pöbelei ausartet. Also ruhig Blut miteinander - wer stänkert, kriegt eins mit der Kubaton-Salami
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Endlich komplett: An eine Feilenstahl-Klinge von Roman aka "Juchten" hat Martin von Blade-Systems mir einen wunderbar passenden (...sowohl zur Hand als auch zum Messer...) Griff gebaut. Mal ein etwas anderer Look, als bei mir gewohnt. Laßt Euch überraschen, Vorstellung mit Bildern erfolgt in Kürze, bin momentan ziemlich eingespannt.
Freue mich aber riesig!!!
Bereits jetzt in Kürze vorab ganz herzlichen Dank an die Zwei!! -
Ich beobachte seit längerer Zeit die Modellentwicklung bei Kiku Matsuda, seine Formgebung - hier dann auch noch in Verbindung mit hervorragender handwerkicher Gestaltung - gehört für mich in einer Klasse mit Szabo, Sibert und wenigen anderen Machern zum Interessantesten und Anregendsten auf dem Markt, abseits vom Mainstream, aber gerade deshalb mit immer neuen Denkanstößen.
Die Diskussion über Fingerlöcher ist mir aus meinem eigenen mit Martin von BS gemeinsam verwirklichten Projekt der OR-Reihe natürlich bestens bekannt. Ich kann auch nachvollziehen, daß einzelne Anwender Bedenken haben, sich durch kampfkünstlerisch dann schon wirklich bemerkenswert kunstfertige gegnerische Techniken bei einem Weghebeln des Messers den Finger brechen zu lassen.
MIR selbst erscheint es statistisch viel wahrscheinlicher, daß mir ein weniger sicher in der Hand liegendes Messer durch einen schnöden gegnerischen Schlag oder Tritt oder Block aus der Hand geprellt wird oder mir - gerade durch die angesprochene stressbedingt reduzierte Feinmotorik - entweder beim Ziehen schon nicht richtig in die Hand oder anschließend blöderweise sofort wieder daraus heraus will...Das passiert mit einem Messer wie dem hier gezeigten oder auch meinem Raptor OR-GG eher nicht.
Die Handhaltung am gebogenen und geneigten Griff ist übrigens nicht "besonders" oder ungewoht - sie ist im Gegenteil der normalen Handhaltung ohne Messer viel ähnlicher als die Haltung um einen geraden Griff mit ggf. deutlich nach vorn überstrecktem Handgelenk und gesenktem Daumen. Bei einem Jab erlaubt die Griffneigung ein deutlich weiteres Durchstrecken des Arms und bringt damit Reichweitenvorteil, außerdem wird der Deuteffekt besonders gut erzielt: Die Messerspitze geht dorthin, wohin man auch bei instinktivem Zeigen mit dem Zeigefinger deuten würde.
Zum "bösen" Messer: Wie die meisten von Euch besitze ich verschiedene Messer, teilweise ganz unterschiedlich gestaltete bei relativ gleichen Maßen. NATÜRLICH kommt es bei der späteren Wirkung viel eher auf die Anwendung an, und man kann ja auch mit einem ganz "harmlos" oder "unaggressiv" aussehenden schnieken Gentleman-Folder ggf. viel Böses anrichten. Aber ich halte es für reichlich unrealistisch, bestimmten Gestaltungen eine deutlich "aggressivere" oder "bösere" Ausstrahlung rundweg abzusprechen. Das resultiert oftmals insbesondere aus Gestaltungen mit hoher Aufschlitz- oder Aufreißwirkung, wie Hawkbill-Klingen, Recurve-Tanto, ausgeprägte "Unterspitzen", winklige Schneiden - aber auch z.B. Serrations usw. Das scheint übrigens nicht nur mein persönlicher Eindruck zu sein: Meine Frau schaut sich meine Neuerwerbungen oder auch mal "Begehrlichkeiten" ja auch immer mal an und versieht bestimmte entsprechende Vertreter zuweilen mit genau diesem Attribut: "böse".
Im Idealfall: Das sieht sehr schön aus, aber auch ziemlich böse
Wie beim hier gezeigten Messer von Kiku -
Nun, zumindest "auszugsweise"...:) :
- Das neue Militärmesser von Tony
(...ich darf noch nichts sagen, aber drauf freuen wird man sich doch schon dürfen ).- Ein "Practical Kuku Macan" aus dem aktuellen Projekt von
Arnes TKM (TheKhukuriShop) - noch ein wenig Geduld, Vorstellung erfolgt Ende des Monats!- Ein kompaktes böses Messer von Martin von Blade-Systems,
mir schwirrt da schon länger allerlei zu einem "City-CQC" im Kopf herum.... -
Ich hab's eher so aufgefaßt wie Chris in seinem letzten Posting - und wir verstehen den Unterschied wohl alle
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Chris, Fluchtuer: Die Realität ist aber - leider - eher "andersherum"
Schaut Euch doch die ganzen Verkaufsanzeigen hervorragender Messer an: "Noch nie etwas geschnitten, Vitrinenstück", im Extremfall sogar "nie ausgepackt" oder "noch nie in der Scheide gewesen".
Okay, man notiert natürlich mit Freude, auf diesem Weg meist ein neuwertiges Messer günstiger bekommen zu können, oder meinetwegen ein nicht mehr produziertes noch zu bekommen - aber ein wenig schade finde ich es auch.Andererseits will ich mich hier nicht über hervorragende Kenner und Sammler aufschwingen, deren Sachkenntnis mir imponiert und deren Bilder ich immer wieder gern sehe, denken wir mal an Knifecollector mit seiner wunderbaren Sammlung...
Weniger versteh ich da - mit Euch - allerdings diejenigen, die sich EIN hochwertiges Messer zulegen und dann nicht benutzen.
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Absolut verständlich. Das mit der "Reservefunktion" des zweiten Fixed und der ansonsten erfolgenden Auswahl hatte ich mir eh so gedacht. Deine Überlegungen zum Gesamtgewicht der Einsatzausrüstung sind exakt auch die der Beschaffer bzw. Planer, die rechnen auch die pro Gegenstand eingesparten "Kleckerbeträge" am Ende zusammen.
Meine Überlegungen zum veränderten Einsatzspektrum resultieren aus Gesprächen und Berichten über Personenkontrollen, Hausdurchsuchungen, Streifendienst im urbanen Bereich usw. Das gehört ja zunehmend insbesondere bei "Friedensmissionen" zum Einsatzspektrum.
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Aufgrund des veränderten Aufgabenspektrums von Soldaten in
asymmetrischen Kriegen und sog. "Friedensmissionen" sehe ich die Tendenz
eher anders. Wenn sich polizeiliche und militärische Aufträge
vermischen, steigt eher die Wahrscheinlichkeit, auch in engen Kontakt zu
Umfeldpersonen zu kommen, die Zielpersonen werden können - gerade das
ist ja eine moderne Taktik in diesen Auseinandersetzungen. Insofern sehe
ich - offenbar im Einklang mit vielen offiziellen Beschaffern -
steigende Bedeutung zur Individualausstattung im Vergleich mit Zeiten,
in denen man sich eher gegenseitig aus der Ferne bombardiert hat...Selbstverständlich spekulieren viele Hersteller auf den "Werbewert"
truppenverwendeter Tacticals und peilen vor allem die Aufrüstung von
Sammelvitrinen an - andererseits werden qualitativ und preislich eher
gehobene Messer auch im Rahmen offizieller Beschaffungen für die
Truppenausrüstung geordert. Auch die Ausrüstung mit Bajonetten ist eher
auf dem Vor- als auf dem Rückmarsch - wohl vor allem aus den o.a.
Erwägungen...Daneben haben "gehobenere" Produzenten wie meinetwegen
Strider, MercWorx, Mission, MadDog, ER usw. neben ihrer Sammler-Klientel
auch einen tatsächlich professionellen Kundenstamm, der - meinetwegen
aus einer Mischung aus Neigung und Bedürfnis - auch für selbstgekaufte
hochwertige Messer einen beträchtlichen Preis zu zahlen bereit ist.Bei Wahl- und Einsatzmöglichkeit einer Schußwaffe würde ich diese in
den meisten Situationen auch vorziehen, ebenso wie die "normale"
Schußwaffendistanz im Vergleich zur gefährlichen und drastischen Nähe
von CQC. Ich weiß nicht, ob man bei Ausstattung mit einer Kurzwaffe bei
einem Blick auf die tatsächliche statistische Wahrscheinlichkeit eines
Messer-Waffeneinsatzes im "normalsoldatischen" Tagesgeschäft ein betont
"waffentaugliches" Messer wirklich BRAUCHT - ich selbst würde ein Backup
aber zumindest als taktische Ultima-Ratio-Option jedenfalls vorziehen.
Im polizeilichen Alltag sehe ich das ja ähnlich - und auch da haben
schon ganze Generationen von Einsatzkräften ganze Dienstkarrieren
beendet, ohne auch nur einmal in eine Situation gelangt zu sein, in
denen ihnen ein Backup den Hals gerettet hätte.Rein statistisch überwiegt aber - sicher nach allgemeinem Konsens -
jedenfalls die Werkzeuganwendung, glücklicherweise. Na und? Da kommen
wir gerade mal zu der Erkenntnis, dass eine normale militärische
Einsatzkraft also bei einer theoretischen Wahl zwischen einem
ausschließlich waffentauglichen Messer (wie meinetwegen einem
Fairbairn-Sykes) und etwas Werkzeugtauglichem mit dem Letztgenannten
wohl besser bedient ist - im Kommandobereich mag das anders aussehen,
außerdem bei spezifischen Einsätzen, in denen der Waffennutzen den
Werkzeugnutzen überwiegt, beispielsweise im Personenschutz. Ansonsten
sind viele militärische Messer ohnehin zu beidem geeignet.Folder oder Fixed? Nun, ob als Waffe oder Werkzeug, jedenfalls sollte
ein militärisches Messer ausreichend stabil sein und so getragen werden,
dass man es zügig zur Anwendung bringen kann - ob im Rettungs- oder
SV-Fall. Für mich persönlich ist mittlerweile - nach Folderentwicklungen
wie ER Nemesis und MPC, den großen ZT-Foldern, stabilen Striders usw.
ein Folder keineswegs untauglich und übrigens - je nach Trageweise - bei
geschlossener Jacke tatsächlich im Zweifel eher schneller in den Einsatz
zu bringen als ein Messer an einem unter der Jacke getragenen Koppel.
Außerdem hat er bei der angesprochenen Vermischung polizeilicher und
militärischer Einsätze oft den Vorteil der nonlethalen Anwendbarkeit
(als Kubotan) im niedrigschwelligen Bereich - aktuelle Ereignisse
belegen ja, dass selbst in Auseinandersetzungen wie in Afghanistan die
Schußabgabe für den Soldaten schnell den strafrechtlichen
Beschuldigtenstatus bringen kann.Was schnell genug angewendet werden kann und stabil genug ist, um unter
Einsatzstress als Werkzeug oder Rettungsgerät zu funktionieren, taugt
meist auch als Ultima-Ratio-Backup.Billig oder teuer? Natürlich erfüllen auch billige Messer in einem
gewissen Rahmen ihren Zweck - die in Friedenszeiten statistisch
tödlichsten Stichwaffen sind (aus Sicht des Messerliebhabers eher
gänzlich verachtenswerte und natürlich theoretisch völlig
ungeeignete) Billigzachel. Auch militärische Messer oder Bajonette in
Kriegszeiten waren oft ziemlich billige Massenware. Zum möglichen
"Zerschroten" (...oder Verlust...) hatte ich ne Zeitlang auch ein
Linton, über dessen "Untergang" ich mich weniger geärgert hätte als über
ein kaputtes ER Golem. Bei einem Folder werde ich wirklich hinreichende
Stabilität vermutlich erst ab einem gewissen Preis geliefert bekommen -
und wäre im Einsatz erbost über einen Ausfall ohne entsprechenden
Ersatz.Ansonsten ist es über bestimmte Basisfunktionen und eine grundsätzliche
Eignung zum Werkzeugeinsatz hinaus vermutlich überwiegend eine Sache der
individuellen Interessenlage, wieviel Geld ich für bestimmte graduelle
Steigerungen von Stabilität, Elastizität, Schnitthaltigkeit usw. zu
zahlen bereit bin - wie bei so vielen anderen Gebrauchsgegenständen
auch. Natürlich MUSS es kein Strider oder MercWorx oder Randall sein,
wenn Millionen von Soldaten mit massengedengelten Kashi-Bajonetten ihre
Schlachten geschlagen haben. Bei der letzten Durchsuchung hat mein
Kollege "seine" Pakete mit einem 7,95 €-Messer geschlitzt, bei mir war
es ein BS-Custom.Nicht ganz nachvollziehen kann ich angesichts der - schlüssigen! -
Überlegungen zur Gesamt-Gewichtsbilanz der Ausrüstung (da haben
Hersteller auch schon Messerentwürfe für die Truppenbeschaffung komplett
überarbeiten müssen, um 25 g "zuviel" Gewicht wegzubekommen) die
Entscheidung für einen Folder und zwei Fixed....Aber Frank wird seine
eigene Anwendungssituation selbst am besten kennen und bedacht haben -
und das ist das Wichtigste! Genau deshalb ist mir ja bei Beratungen von
Interessenfreunden das genaue Erarbeiten der individuellen
Anwendungssituation so wichtig.Einig sind wir uns ja alle über die Unverzichtbarkeit des Messers als
Ausrüstungsgegenstand. Und wer - in der Bandbreite ausreichender
Stabilität für alle in Frage kommenden Anwendungen - Interesse am Messer hat, wird eher bereit sein, in diesem Bereich etwas Höherwertigeres einzusetzen als das Minimum...und dafür eben auch mehr investieren... -
Also wenn schon die unübliche Kombi Damast/Kydex, dann wär doch auch mal ne unübliche Form drin....
Warum sollte denn das Muster nur gezogen das Ganze zieren - und nicht auch in der Scheide?
Wie wäre es denn mit einer Art Kydex-Rahmen, der möglichst viel vom Klingenkörper sehen läßt? Man könnte doch nur den Rücken, die Spitze und einen schmalen Streifen an der Scheide in Kydex einfassen und den Rest "durchblitzen" lassen...zumindest auf der Vorderseite.... -
Weiß noch, wie ich erstmals nach meinem Umzug ins Münsterland hier mit einem Rucksack voller Hauer bei einem "Schrotti" aufgelaufen bin. Na ja, ich seh halt auch nicht aus wie bewaffnete Staatsmacht....
Man konnte förmlich die Räder rattern sehen - wie in ner Daddelkiste: Weglaufen - Grünweiß rufen - Mal gucken, könnte lustig sein - Ratterratter: Gucken-gucken-gucken. Okay, keine diplomatischen Verwicklungen...War dann eine sehr schöne Session mit Scheiben und vor allem mit Motorhauben - für die Spitzen der Testmesser. Nachrichtlich: Meine beiden CS Vietnam Hawks lochen eine Motorhaube auch fein
Der gewohnte Abschlepper/Sichersteller findet es mittlerweile nicht mehr aufregend
Als Öffnungswerkzeug für leichtere Hindernisse, Packstücke, Kisten, Verschläge, Innentüren usw. finde ich ein Hawk übrigens wirklich nützlich - allerdings sind die Spikes oft zum Hebeln nicht wirklich gut geformt: Die Schneiden der Spikes drücken sich ein. Igel hat sich da ja mal was Feines bauen lassen, mit einem Spike wie bei einem Feuerwehrbeil - hebelt weitaus besser!
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Details fände ich auch sehr interessant. Hatte mit Mike Perrin von RAT über das RTAK schon vor längerer Zeit einen interessanten Mailaustausch. Mike war total freundlich und geduldig und hat mir seine Erfahrungen in Mittel-/Südamerika mit großen Haumessern/Macheten mit geringerer Klingenstärke erläutert.
Folgerichtig wollte er sich auch nicht bereden lassen, einen Zehnzöller in Viertelzollstärke anzubieten - und hat auch für mich als Freund stärkerer Klingen ziemlich schlüssig mit der Verwendung von Macheten für ALLE Alltagsarbeiten durch Indios argumentiert.
Beiderseits weit davon entfernt, einen "Glaubenskrieg" entfachen zu wollen - und immer mit Respekt für die abweichenden Vorlieben/Erfahrungen anderer Anwender - bin ich jedenfalls sehr gespannt auf die Konzeption eines großen Hauers ohne Zugeständnisse an einen externen Hersteller/Vermarkter (...wie seinerzeit bei Ontario...). -
Nach der Klingengröße muß es eigentlich ein FB 16 Forester sein, mit 9,125 Zoll / 23,2 cm Klingenlänge.
Das kommt auch bei einem Vergleich z.B. mit der Klinge des abgebildeten CS Tai Pan hin (
Eines der kleineren Modelle kann es nicht sein, insbesondere ist schon die Klinge des FB 17 Forager mit 7,5 Zoll / 19 cm nur ebenso lang wie die des Tai Pan.
Und ein Serienmodell mit einer Größe übr dem Forester wurde imo nicht hergestellt. Außerdem kommt das bei einem Größenvergleich auf dem Bild auch gut hin, das die Messer ja plan und ohne perspektivische Verzerrung nebeneinander zeigt. -
Immerhin schön zu hören, daß jemand mit seinem Randall auch wirklich arbeitet - die meisten schlafen ja leider ihren Dornröschenschlaf in Sammelvitrinen (die sie durchaus zieren!)....vielleicht zuweilen neben Burago-Autos...
Ich glaube zwar immer noch, daß wir im Thread einen "Stellvertreterkrieg" führen und DIESE Messer gar nicht einseitig angeschliffen sind, aber sei's drum...:
Mein altes CRKT M16-14 aus einer der ersten Auflagen schneidet noch immer, die hatten damals noch Chisel Grind. Auch meine "Urlaubsmesser", schnöde CRKT Stiff KISS, zerlegen zwar nicht den schwedischen Elch oder könnten mich einen Einbaum schnitzen lassen, haben aber bei moderateren "Touristen-Jobs" bislang immer sehr gut Rosmarinzweige und selbst knochentrockene Chorizo geschnitten...
Man mag beidseitigen Anschliff vorziehen, das ist durchaus legitim, ich selbst finde Chisel Grind zuweilen besonders lästig, wenn der Anschliff von der "falschen" Seite erfolgt ist und man dann keine schönen dünnen geraden Scheiben von der Chorizo abbekommt (...oder bedarfsweise vom Elch?). Man soll doch aber nicht so tun, als gelte das für alle Anwender oder als seien diese Messer gänzlich praxisuntauglich.
Messer wie das Timberline SpecWar oder das Aviator als ganz ungeeignet für praktisches Schneiden zu bezeichnen, wäre vielleicht ein wenig kühn. Auch Mike Everyman von Graymanknives, der aus dem praktischen Bereich kommt, versieht viele seiner Messer mit einseitigem Anschliff.Daher würde ich allenfalls gelten lassen, daß das Randall für "jackknife" das "um 400 Prozent bessere Messer" sein mag, das kann er aber für andere Anwender nicht schlankweg mitentscheiden, denke ich.
Noch etwas zu den zuweilen zitierten Schußwestendurchstichen: Erstens sind wir hier nicht in DEM Forum, in dem man behaupten muß, das Fairbairn-Sykes sei ein gar besonders zierlich und allerliebst Rosentriebbeschneider und seine Erfinder königlich-britische Hofgärtner - hier tummeln sich auch Anwender, die (übrigens auf fachlich teils sehr gehobenem Niveau...) auch die SV-Aspekte bestimmter Messer diskutieren.
Zweitens kann man aus der Penetrationsleistung beim Westendurchstich eben auch - wie bei vielen anderen gängigen Versuchen zu Leistungswerten von Messern - auf allgemeine Penetrationsleistung schließen. Man macht den Spinewhack-Test ja auch eher nicht, weil man befürchtet, das Messer im Praxisbetrieb versehentlich durch ansonsten unmotivierte harte Schläge auf Tischkanten zu schließen...
Da die Messer in immer die gleiche Art ballistischen Weichschutzes eindringen - und zwar tiefer als in den ansonsten auch geeigneten Telefonbuchstapel, läßt sich das Eindringverhalten und auch die ggf. auftretende Richtungsänderung beim Auftreffen auf bremsendes Schneidgut (Abkippen, seitliches Auswandern durch einseitiges Aufweiten des Stichkanals) so sehr gut beobachten.Auch hier sollte man nicht gleich für alle anderen Anwender mit den Praxisnutzen eines (teil-)geschärften Rückens in Bausch und Bogen verwerfen. Ich hab zum Frühstück vorhin mein Brötchen mit der Wellenschliffseite meines SOG Pentagon aufgeschnitten, wieder mal....Und bei Teilschärfungen wie denen auf den Bildern könnte man sogar noch ohne Probleme mit dem Schlagholz feines Feuerholz machen (auch für schwedische Lachse...). Wer also nicht gerade Wild aufbrechen und abziehen muß (...da ist zum Auf- oder Unterlegen des Fingers ein nichtgeschärfter Rücken wirklich praktischer...) kommt also hin.
Die meisten, die hier bereit wären, für so ein hübsches Bawidann-Messer rund 250 Euro auf den Tisch zu legen, nach Steuern, haben aber sicher für Exkursionen mit anstehendem Elchzerlegen oder Einbaumschnitzen auch noch ein anderes, für diesen Bereich optimiertes Messer im Bestand
Wer nur ein Bawidamann besitzt, muß Köttbullar aufspießen, zur Strafe.......