Ich habe mittlerweile mehrere Klingen von Roman gesehen und in der Hand gehabt - und bin sehr angetan davon. Die Klingen wirken zuweilen urwüchsig, vielleicht archaisch - sollten aber in ihrer Leistungsfähigkeit, Funktionalität und durchdachter Gestaltung nicht unterschätzt werden.
Die Klingen, die ich hier hatte, waren auf eine ursprüngliche Art und Weise schön, bei allem Unterschied zu genormter industrieller Hightech-Ware, aber auch zu den geschniegelten Messermachermodellen mit Griffschalen aus sonstwas für Viecher-Genitalien, ja, sie rochen sogar wunderbar nach Stahl und Schmiede :). Außerdem wirkten sie so unzerstörbar, wie ich es bislang nur bei den zentimeterdicken ebenfalls handgeschmiedeten Khukuri-Klingen aus meinem Haumesser-Test erlebt habe. Und Nägel durchtrennen sie schadlos sozusagen beiläufig.
Eine der Klingen - über die Mirtin, der nun ihr stolzer Besitzer ist, noch detailliert berichten wird - hat mich besonders beeindruckt, sie hat, zusammen mit dem "Rambo-Haumesser" aus einer früheren Vorstellung, zu meiner Darstellung von Roman in der kleinen Geschichte über King ChriBos Safari nicht unwesentlich beigetragen.
Eine weitere Klinge, für deren Fertigung Roman diverse Probemodelle geschmiedet und sich auch ansonsten aus reiner Freundlichkeit und gemeinsamem Interesse ganz unzeitgemäße und unglaubliche Mühe gegeben hat, ist mittlerweile an Martin von BS weitergegangen, der sie mit Schalen versehen wird. Ich freue mich darauf, dieses Messer nach Fertigstellung hier vorstellen zu können. Die Stoppeln von der so obligatorischen wie erfolgreichen Unterarm-Rasur erinnern mich daran, wie scharf er den Viertelzöller in reiner Handarbeit geschliffen hat
Über das Fachsimpeln über diese Klinge habe ich auch Roman mailweise ein wenig kennenlernen dürfen - und das war und ist mir eine ausgesprochene Freude. Sicher ist er weder in allem "Mainstream" noch völlig Kind unserer Zeit - und das gefällt mir besonders, weil es eben auch zum Teil für mich selbst so gilt. Sein Engagement im gemeinsamen Interessenbereich find ich beispielhaft, seine freundliche Gefälligkeit beeindruckend.
Ich kann mir vorstellen, wie er wieder an seiner Esse steht oder abends auf einen Schluck mit der Grünen Fee flirtet - und stoße auf die Entfernung mit einem Lagavulin mit ihm an, Bootsmann und Mirtin sicher auch mit etwas nach Gusto
Bootsmann: Viel Spaß mit dem zierlichen Neck-Knife, schicker Zehnzöller, erinnert von der Klingenform her ein wenig an einige traditionelle übergroße spanische Navaja-Klappmesser...
Mirtin: Schon einen Panzer geknackt mit unserer gemeinsamen Bekannten?