Beiträge von Micha M.

    Gewöhnungsbedürftig, aber interessant...
    Schade, daß Du es am "Rücken" angeschliffen hast. Ich hätte da im Gegenteil eine flache oder sogar leicht nach innen gemuldete Auflage für eine zweie unterstützende Hand interessant gefunden. So hätte man mit dem Teil z.B. auch wiegend schneiden können...
    Cool wäre irgendeine Vorrichtung am Griff, um bedarfsweise das ganze in ein Beil mit normal langem Stiel verwandeln zu können, z.B. Schraublöcher o.ä....Dann könnte man dafür einen Zusatzstiel mit entsprechendem Gegenstück bauen.


    Übrigens müßte ein Baghdad Zombie etwa so aussehen wie ich im Nachthemd nach ner durchzechten Nacht...

    Skim hat ja klar gemacht, daß er keinen Schadensausschluß sucht, sondern -begrenzung.
    Nicht jeder Kontakt mit scharfen Schneiden erfolgt ja in der Intensität von Schnitt-Tests, z.B. beim Erfassen der gegnerischen Waffenhand usw.
    Wenn man sich klar ist, trotzdem verletzt werden zu können, ist doch die Nutzung relativen Schutzes okay, nicht anders ist das doch mit Schußwesten...


    Den Denkfehler sehe ich jedoch in der Vernachlässigung der taktilen Eigenschaften: Man wird regelmäßig nicht die Zeit haben, sich erst mal vor Eskalation einer Situation "aufzurüsten", das geht allenfalls vor einem geplanten Zugriff so. Also trägt man die Handschuhe entweder schon - oder nicht. Wird man aber nicht, wenn man normale Alltagsverrichtungen damit nicht ausführen kann. Mir ist es wichtig, in meinen Handschuhen eine Schleife binden oder problemlos Münzen aus der Geldbörse nehmen zu können. Sonst hab ich die nämlich eher nicht an, wenn ich sie brauche.
    Und erzähl nicht, Du ziehst sie dann eben doch regelmäßig an, wenn Du durch bestimmte dunkle Straßen gehst - wirst Du nämlich NICHT, wenn 20x nix passiert ist und Du 15x für das Handy die Dinger ausziehen mußtest...
    Außerdem hängt die Wahl auch von den sonstigen Klamotten ab: Mit diesen Uniforce kann man allenfalls rumrennen, wenn man auch ansonsten Klamotten wie ein Nightstalker trägt...
    Unter diesen Aspekten scheinen mir die 5.11 am alltagstauglichsten.
    Unsere dienstlich gelieferten Handschuhe sind leider nur Murks, allenfalls geeignet für Gummifetischisten, und nehmen schon beim Festhalten an einem Metallgeländer elenden Schaden.
    Ich selbst trage entweder Halbfingerhandschuhe (wg. Schießen, taktiler Eigenschaften, Handy usw.), die ich dann wirklich während der gesamten Einsatzdauer trage, oder dünne schnitthemmende mit Leder-Oberlage, mit denen ich ebenfalls telefonieren kann und schießen könnte.

    Man muß halt bei diesen Stiefeln immer genau schauen, für welche Anwendung man sie haben will. Kein Mensch würde ja erwarten, auf Radlader und Rennwagen die gleichen Reifen aufzuziehen. Das Einsatzspektrum ist ähnlich vielfältig...
    Stiefel für einen kurzen Spezialeinsatz ohne langen Anmarsch sind ganz anders beschaffen als welche, die für langes Marschieren ebenfalls geeignet sind, das reicht vom Gewicht, den Stützfunktionen bis hin zur Stärke, Festigkeit und Materialbeschaffenheit der Sohle.


    Das wird ja ein wenig auch an Tonys Ausführungen über seine Anforderungen an Stiefel für seine Touren ersichtlich, die dann wegen ihrer Höhe und Geschlossenheit einigen Anwendern wiederum für einen "leichteren" Einsatzbereich nicht optimal zusagen würden.


    Ich hab seit einigen Jahren neben anderen Materialmix-Stiefeln auch welche von Magnum im Bestand, die sich insbesondere als sehr haltbar und besser verarbeitet herausgestellt haben als z.B. billige Produkte aus Motorradläden usw. Dafür ist weder die Dichtigkeit wirklich überzeugend, noch anfangs der Grip auf feuchtem festen Boden. Ich kann mich da noch an einen Spurt durch einen Bahnhofstunnel in einem Herbst erinnern, bei dem mich beide Füße leider ziemlich überholten - kurz vor der albernen und schmerkzlichen Slapstick-Einlage...
    Dafür kann man in den Stiefeln bei trockenerem Wetter sehr angenehm wandern, auch für normalen städtischen ganztägigen Einsatz sind sie bequem und nicht oversized.


    Dienstlich geliefert werden bei uns Haix, deutlich stabiler, qualitativ deutlich besser imo als die Magnums. Höherer Schaft, mehr Halt, erheblich praktischere Schnürung. Aber auch deutlich massiger und schwerer als die schlanken Magnums eben.


    Da man ohnehin nicht jeden Tag dieselben Schuhe anziehen sollte, such ich mir das also nach Wetter und absehbaren Einsatzumständen jeweils aus...wie eben z.B. auch die Handschuhe oder das mitgeführte Fixed...

    Das Herbertz ist meines, eines der ältesten Messer meines Bestands. Deutlich brauchbarer als viele Nachfolger, die dann alle auf der Rambo-Welle geschwommen kamen. Meines ist sogar noch zwei oder drei Jahre älter, glaube ich.


    Steht übrigens in meinem Verkaufsthread seit Beginn für nen schlanken Fuffi, überlege aber zunehmend, es vielleicht doch besser zu behalten. Ist ein treuer Begleiter, insbesondere zum Grillen usw. und allen Gelegenheiten, in denen die pulverbeschichteten anderen Klingen nach Stochern in Glut oder Wegziehen heißer Grillroste usw. eher nicht so gut aussehen...Konnte mir allerdings nicht verkneifen, den Bowie-Bogen auch schärfen zu lassen :)


    Hab übrigens auch schon geschmunzelt, daß alte Fahrensleute wie Chris oder der "Bootsmann" mich mittlerweile schon an der Ausrüstung erkennen :)

    Die Vorteile dieses Ausrüstungsteils konnte ich auch schon in ganz verschiedenen Situationen nutzen: Als Unterlage und auch als Abdeckung in einem Observationsversteck, als improvisierte Sichtabdeckung des hinteren Bereichs offener Kleintransporter, als Unterlage für das Ausbreiten von Ausrüstung bei Übungen usw.
    Besonders günstig sind diese Bahnen in 2x3 zuweilen als Aktionsware bei Discountern zu ergattern, incl. 10 m Seil für nen Zehner. Wird da dann mal was eingerissen, ist es nicht so ärgerlich, und das Zeug ist für normalen Gebrauch durchaus geeignet.

    Bestimmt, ich kenne ihn aber nicht, weil sie netterweise immer mit "Sandra" ihre Mails zeichnet...
    Die sind aber alle ziemlich locker dort und sind über "Signora Sandra" bestimmt nicht pikiert.
    Beste Grüße!


    Micha

    Die Zähne sind nicht geschränkt und nicht nach hinten geneigt, sie sind auf beiden Seiten geschärft - also eher wie überdimensionaler Wellenschliff, nicht wie bei einer Säge.
    Gestaltet man die Klingenrückseite derartig, dient das nicht zum Sägen, sondern erstens für aggressive Backcuts (rückhändige Schnitte) mit einer ziehenden Bewegung, zweitens für das sogenannte "Führen", wie man es beim Escrima praktiziert. Das ist sozusagen das drückende Einhaken zum Um- und Ablenken oder zum Blockieren des gegnerischen Arms.
    Im rechten Winkel zur Klinge in das Schneidgut gezogen, haken sich die Zähne fest, verhaken sich aber nicht bei Zug oder Druck parallel zur Klingenachse.
    Daher ziehe ich diese Gestaltung einem Sägerücken bei einem Fighter eindeutig vor, da nicht die Gefahr besteht, bei dynamischer Anwendung z.B. durch Festhaken von Sägezähnen an Ausrüstung oder Bekleidung (metallbewehrte Beschläge, Trageriemen, Uhrenarmbänder usw.) hängenzubleiben.


    Besser funktionieren diese Techniken allerdings, wenn man das Messer nicht wie auf Bild 17 faßt, sondern mit der Hauptschneide nach außen, um mit den Zähnen im rückhändigen Zug zu arbeiten.


    Übrigens ein tolles Messer, das mir sehr gut gefällt, Glückwunsch zu diesem hervorragenden Teil Deiner Sammlung!

    Mir würde eine Trennung in "taktische" und "normale" Messer nicht gefallen. Die Grenzziehung ist verwaschen, außerdem hab ich durch einen Blick über meinen "taktischen Tellerrand" auf andere Modelle im allgemeinen Fixed-Bereich schon gute Anregungen bekommen. Außerdem bereitet das eine Grenzziehung mit für Tactical-Fans vielleicht irgendwann mal schrecklich blöden Folgen vor...
    Die inhaltlich wirklich interessanten Beiträge über die einzelnen Tridents (ohne Geplauder, an dem ich selbst natürlich auch gern teilnehme!) lassen sich mit erträglicher Mühe in einzelne Threads umpacken, mehr braucht man zum übersichtlichen Nachschlagen nicht.
    Da bin ich eher dafür, Bereiche mit mangelnder Aktivität dichtzumachen. Selbst als überzeugter ER-User brauch ich z.B. kein Unterforum, wenn dort nix los ist. Tak-Knives ist eh forumsmäßig Totensonntag...
    Aus einem Unterforum erwarte ich Hintergrundinfos, die qualifizierte Vorstellung neuer Modelle, die Klärung von Fachfragen. WIE sowas läuft, zeigt Raoul bei seinen Striders, Hut ab dafür!


    Übrigens ist mir der Aufbau von Stickforen, Aktienboards usw. herzlich wurscht und vor allem der Aufbau eines themenähnlichen anderen Forums schon gar kein Vorbild - da bin ich gern geflohen und fühl mich hier VIEL wohler.
    Zudem ist die Kritik zweifelhaft, wenn man selbst einen Thread initiiert und dann nach 20 Seiten relativ planloser Aneinanderreihung merkt, daß die Geschichte doch vielleicht ein wenig unübersichtlich geworden ist.

    Kleinermann, wie wär es denn vorher mal mit ein paar Daten zur Orientierung, das wäre doch hilfreich.
    Klingenlänge? Gesamtlänge? Nettogewicht? Schwerpunktlage (in cm vor dem Parierelement)?


    Bei meinen Versuchen gab es eine einfache Analogie: Je dünner und mengenmäßig größer das Hackgut wurde, umso dünner und länger wurden auch geeignete Klingen zur vernünftigen Bewältigung.


    Nach Deiner Beschreibung ist die Klinge SEHR dick und außerdem nach vorn verbreitert, wie etwa bei einem Golok, aber ausgeprägter. Das muß normalerweise heftige Vorderlast geben - gut zum Hacken von widerstandsfähigem Hackgut, schlecht für langes/häufiges Schwingen.

    Tonys Aussage zur schlechten Tauglichkeit dicker Klingen zum Bewältigen großer Flächen dünner flexibler Vegetation kann ich voll bestätigen. Bei Ranken, Buschwerk usw. nützt Masse und "Impact-Power" gar nix, da ist eher Reichweite und Schnelligkeit wichtig, ebenso die Möglichkeit, das Tool längere Zeit ohne zu starke Ermüdung zu schwingen. Bei einer fast einen Zentimeter starken und vorn über 10 cm breiten Klinge hat man das Gefühl, einen Hammer durchs Gebüsch zu schwingen, ich kenne das von umfangreichen Versuchen mit traditionellen Khukris, mit denen man zwar wunderbar dicke Äste abschlagen kann, die Masse aber beim Roden schnell verflucht.


    Ich hab Mike Perrin von RAT mal zu überreden versucht, das RTAK in einer Viertelzollversion aufzulegen - ich mag klingenstarke Camp Knives persönlich sehr. Ich konnte aber seine Erfahrungen nachvollziehen und verstehen, warum er die gewählte Stärke vorgezogen hat.


    Auch Tonys Argumente gegen den runden Griff kann ich bestätigen: Mit der Zeit wird der Griff der Hand durch Ermüdung lockerer, abgesehen davon kann es auch kraftsparend sein, das Messer nicht übermäßig fest zu halten, je nach Schneidgut. Runde Formen neigen da tatsächlich zum Verdrehen in der Hand, da nehme ich bei einem langen Haumesser / einer Machete eher das "Kanten" eines nicht runden Griffs in Kauf.


    Während auch ich eine Machete nicht für das für alle Outdoor-Zwecke wirklich geeignete Tool halte, spreche ich ihr beim Roden, Freischlagen usw. ihren Wert keinesfalls ab (s.o.). Größenmäßig darunter sehe ich allerdings nicht DEN Königsweg einer bestimmten Größe (s. mein voriges Posting). Ich selbst mag größere Camp Knives und komme gut damit zurecht, kann aber sehr gut damit leben, daß andere Anwender kleine Messer oder auch die Kombi kleines Messer / Beil eindeutig vorziehen. Darüber ist lange diskutiert worden, ich meine eben, man sollte beides versuchen und das nutzen, dessen Anwendung einem eher entspricht.

    Dank Ama-ebi gerade noch mal in den Thread geschaut...


    Ich glaube nicht, daß Roman Dich damit ansprechen wollte, Tony. Du bist ja gerade ein Beispiel dafür, wieviel Erfahrung in so einer Entwicklung stecken kann, ohne das Ergebnis mit missionarischem Eifer oder penetrantem Betonen heftigster "Spezialerfahrung" und trotzdem überzeugt vorzustellen :)


    Zwei Dinge lese ich aus Romans Zeilen, und die beobachte ich ähnlich wie er:


    1. Auch bei viel Erfahrung des Machers kann der Kunde weder im Outdoor- noch im Tactical-Bereich DAS ultimativ geeignete Messer erwarten, es geht nämlich um SEIN Messer. Betrachtet man die endlosen Diskussionen über große oder kleine Fighter, ein- oder zweischneidige Fighter, leichte oder große und klingenlange Outdoormesser, Trageweisen usw., wird da ja oft - und auch unter Betonung der Erfahrung aus eigener Zugehörigkeit zu irgendwelchen exklusiven militärischen Verbänden - irgendein angeblich alternativloser Königsweg propagiert oder ein Produkt als DIE ultimative Lösung vorgestellt.
    Darüber bin ich hinaus und glaube (u.a. mit Leuten wie MacYoung, der ähnlich argumentiert), daß der Anwender ganz einfach seine eigenen Bedürfnisse, Gegebenheiten, Stärken und Schwächen usw. erkennen und sich danach das für IHN individuell geeignetste Produkt auswählen muß. Mr. Grylls Erfahrung ist da also allein kein Garant für ein für andere Anwender dann super-taugliches Messer, vielleicht würde Tom Brown das Ding verächtlich in die Ecke klatschen und Du wiederum beide Messer nicht mit spitzen Fingern anfassen - jeweils ganz unbeachtlich Eurer individuellen Erfahrung, aber eben auch basierend auf dem, was Ihr für EUCH als den besten Weg herausgefunden habt.


    Das hat ja nichts damit zu tun, nicht auch den Rat eines Fachmanns anzunehmen und eigene Auffassungen zu überdenken und fortzuentwickeln. Mir ist gerade deshalb auch wichtig, meine Konzeptionen so detailliert darzustellen, um dem Anwender auch die präzise Möglichkeit zu geben, zu überdenken, wo er ggf. andere, abweichende Gegebenheiten hat, wo er Schlußfolgerungen auch auf die eigene Anwendungssituation übertragen kann - und wo nicht.


    Ich habe in den letzten Monaten einige Interessenfreunde auf der Suche nach "IHREM" Messer beraten dürfen, für mich eine sehr interessante Betätigung. Auffallend war, daß die Ergebnisse völlig unterschiedlich ausgefallen sind, nachdem ein genaues Profil von Anwender und beabsichtigtem Einsatzbereich erstellt war. Natürlich entfernt mich das weiter von Serienmessern, das wird allerdings durch größere Marktübersicht und die Fülle des Angebots natürlich ein wenig aufgefangen...


    Das Ergebnis soll ein zu dem individuellen Anwender passendes Messer sein. Und selbst aus DEM werden, näher zurück zu Romans Worten, dem Anwender keine Wunderkräfte erwachsen :) Er wird bei falscher Einstellung immer noch mit dem GEK oder dem Tracker am Gürtel da draußen zugrunde gehen, während er mit den richtigen Kenntnissen und vor allem auch der richtigen Einstellung vielleicht mit einem Primitivzachel durchkommen würde. Oder würde eben auch mit dem Raptor XL im Schulterholster oder nem tollen Randall Atack vom entschlosseneren Schurken mit dem Steakmesser gemeuchelt :) Ich denke, es ging Roman darum, den Nimbus mancher Produkte oder ihre Bewerbung mit der Verwendung durch wundertätige Spezialagenten einfach mal wieder auf den Boden der Tatsachen herunterzuholen.


    Dabei leugnen weder er noch ich natürlich den Wert qualitativ hochwertiger Ausrüstung, aus der ich vergleichsweise eben bei gleichen Bedingungen mehr herausholen kann als aus manchem Billigkram. Sonst würde sich Roman wohl kaum soviel Mühe mit dem Handschmieden von Mehrschichtenklingen geben (...und ich hätte weniger Kohle für meine Eisenwaren ausgegeben...).


    2. Auch im angesprochenen Bereich funktionieren Vermarktungsmechanismen wohl recht ähnlich wie im Tactical-Sektor:


    Wenn ein taktisches Messer nicht gerade Standardausrüstung eines ganzen Truppenteils wird, funktioniert die Vermarktung hinsichtlich professioneller Verwendung meist nach einem recht ähnlichen Schema:


    Der Hersteller heuert einen Profi an, der an der Gestaltung in irgend einer Art mitwirkt, damit das Produkt mit dem professionellen Background seines Schöpfers beworben werden kann. Oder er hat halt selbst mal zu irgendeiner Einheit von "Elitekämpfern" gehört.


    Der zweite Schritt ist dann der Versuch, ein taktisches Messer entweder bei irgendeiner Spezialeinheit anzubringen oder zumindest einige Mitglieder solcher Einheiten dazu zu bekommen, es selbst zu beschaffen, damit man damit werben kann. Variante eins ist mit dem Erfüllen von Merkmalen von „Pflichtenheften“ verbunden, das spricht für Robustheit und Qualität, auf den zweiten Blick ist die offizielle Beschaffung aber eine drastisch ambivalente Geschichte: Da kommen Auswahlkriterien durch politische Einflüsse sachunkundiger Schwachköpfe zustande, durch die Untiefen europa- oder weltweiter Ausschreibungen oder schlichtweg durch Restriktionen sachferner Haushälter. Zuweilen ist also auch krude Scheiße im offiziellen Gebrauch. Da lohnt sich also schon mal ein Blick auf die genauen Kriterien, falls man ihrer habhaft werden kann. Bei Eigenbeschaffung geht es eher um Qualität – dort aber auch wieder gepaart mit Kostenerwägungen und deutlich unterschiedlichen persönlichen Vorlieben.


    Peilt der Hersteller meinetwegen 2000 verkaufte Messer an, gehen vielleicht 200 davon in den wirklich professionellen Bereich, mit Eigenbeschaffung vielleicht 400, gutwillig gerechnet. Die restlichen 1600 landen bei Sammlern und anderen Privatleuten, die das Glitzern in den Augen haben, wenn sie über die Verwendung bei SEALS, Rangern und anderen Nobelkriegern lesen.


    Trotzdem werden diese Messer natürlich beworben, als seien sie kompromiss- und ausnahmslos für den professionellen Anwender hergestellt und als sei professionelle Verwendung ein Garant einer objektiv ausschließlich leistungsorientierten Gestaltung. Gleichzeitig werden sie dann gern mit ein paar Features ausgestattet, die den Praktiker viel weniger interessieren als den Sammler.


    Ich kenne die Mühe, die sich Hersteller geben, bestimmten militärischen Anforderungen zu entsprechen, und weiß dabei mittlerweile ein wenig zwischen „Gschmäckle“ und wirklich leistungsorientierten Vorgaben zu unterscheiden. Gespräche mit den Chefs von Kizlyar und ER waren da aufschlussreich. Insofern schätze ich durchaus die Vorzüge einer professionellen Orientierung in summa.


    Nach meiner Überzeugung wollte uns Roman auf diesen genauen Blick auf das Produkt wieder zurückbringen, weg vom Nimbus und hin zu der von jedem potentiellen Anwender für sich nüchtern zu klärenden Frage, welche Problemlösung er da zu welchem Preis einkauft...


    Zum Messer selbst:
    Ich finde das Messer im Vergleich mit anderen gleichwertigen Produkten heftig teuer, den Wellenschliff halte ich angesichts der geringen Klingenlänge und Einschneidigkeit ebenfalls für keine optimale Lösung, aus den angesprochenen Gründen. Die Griffergonomie finde ich interessant, die angedeutete Zweifingermulde wie bei Trident oder ER bringt sicher auch schon in dieser geringen Ausprägung zusätzlichen Halt.
    Was für mich gar nicht geht, ist die Sache mit der Quertrageweise auf dem Rücken. Das ist beim Tragen von längeren Jacken, Umhängen, großem Gepäck usw. nur Murks und außerdem brandgefährlich:
    Ein Kollege ist durch die mittig auf dem Rücken getragene Handfesseltasche nun schwerbehindert: Er ist im Einsatz gestürzt bzw. wurde gegen eine Wand geschleudert, die Tasche ist ihm wie ein Hammer auf die Wirbel geknallt. Ein stabiles Messer quer zu den Wirbeln "schafft" das sicher auch.
    Da ist mir jede andere Trageweise, ob am Schenkel, an der Weste, vorn cross wie bei Tony oder traditionell auf Hüfthöhe auf der Seite der starken Hand weit lieber. Ich bin draußen jedenfalls auch schon mal gestürzt, selbst ohne heftige Survival-Umstände...


    Ich wäre jedenfalls draußen mit einm Fällkniven, meinen kompakten ERs, einem genau auf meine Hand abgestimmten B-S (für kleineres Geld!) oder meinetwegen mit einem vergleichsweise gleich großen Rangerknives RD 4 für ein knappes Drittel des Geldes SUBJEKTIV und INDIVIDUELL besser bedient als mit Grylls Wunschmesser...

    Diese Nachbauten waren bis vor einigen Jahren im Sortiment von Haller oder Linder und in den Messergeschäften zu bekommen, meist in einer Nylon-Scheide ähnlich Cordura. Die hab ich aber schon wirklich lange nicht mehr in den Läden gesehen.
    Ich hab den CS Spike, der wirklich hinreichend stabil ist und sich bei Eigensicherungsübungen immer wieder zum Verblüffen des Publikums eignet.

    Geflochtene Schlaufe von ca. 20 cm Länge, unter dem Knauf angeknotet.
    Die von Ama-Ebi angesprochenen Techniken waren mir nicht bekannt, ich kannte nur die Techniken mit den dünneren, sehr schnellen Stöcken.
    Der Blackthorn Stick ist mir eigentlich zu schwer und auch zu dick im Durchmesser.
    Meine Suche geht weiter, leider hat sich L.Thompson noch immer nicht erweichen lassen, etwas in der Art meines Vorschlags aufzulegen. Ich hoffe auf ein Custom-Teil.
    Von den Serienprodukten halte ich den City Stick für geeigneter für SV.
    Den Blackthorn nutze ich allerdings immer noch, jedoch nicht täglich und nicht in jeder Umgebung.

    Understatement in allen Ehren, aber Fishing for compliments hat DAS Messer nicht nötig.
    Das gefällt sogar MIR, obwohl es so klein und nicht einmal richtig schwarz ist :)


    Ist ein interessantes Stück, schöne Linienführung!