Beiträge von Micha M.

    Es handelt sich um chinesische Schriftzeichen, die den Namen von AL MAR wiedergeben, und zwar nicht in phonetischer Übertragung wie bei einigen europäischen Namen, die in chinesische oder japanische Zeichen nach ähnlichem Silbenklang übertragen werden, sondern nach den Aussageinhalten der Worte.


    Das Zeichen rechts ist "MAR" (chin: Pferd)


    Die Zeichen links bedeuten "Land" und "Wald" und bedeuten - so mein japanischer Kontaktmann - die chinesische Wortbedeutung des ursprünglichen Vornamens von Al Mar.


    Insgesamt heißt es auf dem Namensstempel, sozusagen völlig überraschend, also: AL MAR

    Hallo, Fred!


    Schön, wieder einmal eine Deiner Arbeiten zu sehen. Bin zwar eingeschworenes Mitglied der Fraktion der schwarzen Klinge, muß aber gestehen, daß mir das neue Messer besser gefällt als sein Vorgänger.
    Vor allem aber die Schalen sind mir sofort ins Auge gefallen. Die sind ein würdiger Nachfolger der hammerharten Schalen des "Bambus-Messers", die mir noch lebhaft in Erinnerung sind.
    Das Zusammenspiel von rauhen Flächen und Mulden ist hervorragend gelungen! Die Schalen sehen absolut natürlich aus, wie Fels oder Austern, wunderbar!

    Bootsmann, das war nicht als persönliche Kritik an Dir gedacht. Ich kenne Deine Beiträge und vermute dahinter sicher mit Recht eine recht praktische Einstellung! Aber bei diesem ganzen "taktischen" Bereich gibt es halt immer das Kokettieren mit einer angeblich kompromißlos auf die Ansprüche des (professionellen, im Idealfall zu irgendeiner Spezialeinheit gehörenden) Anwenders und die Wirklichkeit einer Ausstattung, die dann deutlich eher auf Ansprüche des Sammlerbereichs abzielt.


    Dieses ganze Brimborium mit schicken Schatullen, Zertifikaten, Seriennummern, limited Editions usw. ist mir doch als Anwender ziemlich schnuppe. Als ich diese ersten Präsentations-Plexiboxen für den Suppressor gesehen habe, hab ich - unter Freunden, wohlgemerkt! - im gleichen Sinne gescherzt! Es gibt z.B. Folder, die ausschließlich offen etwas taugen. Die kann man dann entweder in einer kleidsamen Schatulle oder einem Köfferchen oder sonstwas Sammlerfreundlichem ausliefern - oder in einer Kombischeide, in der man das Ding dann entweder geschlossen transportieren oder in der Anwendung offen zwischendurch verwahren kann, wie beim ER 185 RAO. DAS ist dann für den Anwender gemacht.


    Geb ich aus meinem Etat dann lieber Geld für nen hippen Koffer oder ein dekoratives Etui aus und hab nix für ne praktische Trageeinrichtung mehr übrig, orientiere ich mich bei allen toughen Sprüchen eben doch eher an der Vitrine und nicht am "Feldeinsatz"...


    Selbstverständlich würde ich übrigens Deinen Hinweis auf den begrenzten Umfang sinnvoll möglicher Innovationen bei einem Gebrauchsmesser sofort mitunterschreiben und habe in diesem Sinne hier ja auch schon gepostet.


    Aber ich seh hier NIX Neues. Vergleiche ich die Cliplösung und die zum Messer gehörende Scheide, sieht das für mich eher - als mein persönlicher, unbewiesener und nicht zu unterstellender individueller Eindruck - so aus, als habe man da nicht wirklich selbst zu Ende gedacht. Bei Martin ist die Scheide mit einer Rückhalteeinrichtung versehen, die verhindert, das sie beim Ziehen des Messers aus der Tasche, in der das Messer am Griff angeclipt ist, mit herausgezogen wird. Das wird durch Haken an der Scheide und eine Befestigungseinrichtung verhindert.


    So etwas vermag ich auf den Abbildungen des hier diskutierten Messers nicht zu finden, die Scheide ist gerade, ohne Haken, von einem Befestigungssystem mit Ausnahme des TekLok steht da nichts. Zumindest mir erschließt sich subjektiv nicht, wie man dann verhindern soll, die Scheide mit herauszuziehen.

    Für ein innovatives eigenes Konzept durchaus - vermagst Du das hier zu erkennen?


    Über Clip und gefütterte Scheide müssen wir ja nichts mehr sagen...
    Der Griff ist dem des Smith&Wesson Military Police Magic Assisted Tanto ziemlich ähnlich, das man in USA für schlanke 50 Dollar bekommt. Die sparsamen 400 Euro haben im Etat nicht mal Platz gelassen, die Kanten der Klinge im Bereich der Zeigefingermulde ein wenig gefälliger zu runden, wie etwa bei Reeve.
    Und zu dem Sparkurs gibt es gerade mal eine Scheide mit TekLok, obwohl gerade die Klientel für ein Mini-Fixed vielleicht eher nicht einen Zachel an den Gürtel hängen, sondern z.B. irgendwo anclippen, in der Tasche tragen oder meinetwegen IWB tragen möchte. Da waren nicht mal die 30 Dollar in der Kalkulation drin, die Scheide z.B. so zu gestalten, daß man ein multifunktionales Blackhawk-Zubehörset hätte verwenden können - und dann eins beizupacken?
    Dafür kommt es dann in einem schicken Koffer daher. Sammler-Schnickschnack. Soll ich dann etwa draußen den Koffer mitschleppen, statt vernünftige Tragealternativen zu bekommen?
    Das Ding weckt doch wieder vor allem die Begehrlichkeiten der Vitrinen- und Bespielerfraktion...

    DAS ist doch mal ne brauchbare Info.
    Okay, geschenkt ist das nicht, liegt aber jedenfalls unter dem Kurs für ähnlich große Striders mit Griffschalen.
    Einschl. Fracht und Abgaben wären das also etwa dann wieder 325 €, grob überschlägig...


    Bin mal gespannt, ob es das Messer wohl ohne Fixing Gears gibt. Wäre interessant, weil erstens die Aufstecköse die Handlichkeit ein wenig mindert und zweitens in manchen Ländern viel strengere Vorschriften für Blankwaffen gelten als für "normale" Feldmesser.


    Vielleicht finden sich ja Leute aus der hiesigen Strider-Gemeinde mit guten Kontakten zur Firma, um diesen Vorschlag mal zu unterbreiten....

    Das Messer ist hier schon im Zusammenhang mit einer TAD-Preorder vorgestellt worden.
    Viel interessanter wäre mal, wie es mit einer allgemeinen Verfügbarkeit aussieht - es ist schließlich paradox, das Ding zwar als Bajonett für den allgemeinen Feldeinsatz und mit der Chance auf Ordonnanz-Einführung zu bewerben, dann ber wieder nur verknappt zu verkaufen. Außerdem gab es ziemlich vollmundige Statements über einen angeblich so attraktiven geplanten Preis, daß sich Einsatzkräfte das Teil notfalls auch aus Eigenmitteln beschaffen und leisten können.


    Wird es denn schon vertrieben? Wie ist die Preisgestaltung?


    Außerdem: Gibt es die Chance, eine Feldmesser-Version davon zu bekommen, ohne Fixing-Gear, wie beim ER-Bajonett?


    Daß das ZT-9 gut aussieht, ist unbenommen, reicht mir persönlich aber nicht aus. Will's ja nicht nur anstaunen...

    Auf den zweiten Bereich, den qualitativen Aspekt, lohnt ein genauerer Blick:


    Grundsätzlich müssen erst einmal Klone keine schlechtere Qualität haben als das Original. Theoretisch kann man sich auch etwas abschauen und es besser machen, dafür gibt es unzählige Beispiele. Ich hab mal von einem hippen Hersteller ein Original-Sweatshirt gehabt, das nach drei oder vier Wäschen die Form eines Kartoffelsacks annahm, was ausnahmsweise nicht an mir als Füllung lag, sondern an der miserablen Qualität des mit dem offenbar allein für sich sauteuren Logo bedruckten Shirts. Zwei billig im Türkei-Urlaub geschossene Fakes mit gleichem Logo hab ich heute noch, die hat man – sozusagen doppelt unverschämt – nämlich mit viel höherwertigen Shirts „gebaut“.


    Vorliegend wird man aber gar nicht auf den Gedanken kommen, dem Produkt bei 20 v.H. des Original-Preises allein aufgrund optischer Ähnlichkeit die gleiche Qualitätsanmutung zukommen zu lassen. Abstriche an Materialqualität, Verarbeitung, Schnitthaltigkeit usw. sind sehr wahrscheinlich bis sicher. Und nun ketzerisch: Na und??


    Ich hab ein Linton Tanto, das auch etwa ein Fünftel des Preises seines Strider-Vorbilds gekostet hat, zur Zeit der Anschaffung wäre ich nie bereit gewesen, den Preis für ein Original zu bezahlen oder ein so teures Messer zu benutzen –und ich benutze sie alle...Ich wusste genau, daß es NICHT aus pulvermetallurgischem Stahl besteht und ironischerweise von diesen kleinen zähen Asiaten zusammengezimmert worden ist, durch die die amerikanischen Super-Spezialkräfte aus Südostasien rausgekickt wurden. Ich hatte es jahrelang in der Gerätetasche, habe damit geschnitten, gehackt und gehebelt – bis auf eine auf einreihig geänderte Wicklung (Geschmackssache...) sieht es noch so aus wie beim Kauf. Es ist NICHT mit der Leichtigkeit beim ersten Durchhacken einer Leiste zerscherbt, mit der amerikanische Filmautos bei Berührung detonieren.


    Meine beiden in „Fachkreisen“ vielgescholtenen CRKT Stiff KISS für damals unter 20 Euro habe ich schon etwa 10 Jahre, sie haben uns auf allen Urlaubsreisen begleitet und allerlei geschnitten – ich verbinde mit ihren angeblich butterweichen AUS6-Klingen tatsächlich Wurst, aber nicht die legendäre Leberwurst der stumpfen Klinge, sondern sozusagen alles von brettharter portugiesischer Chorizo bis zu türkischer Sucuk, was sie mir pflichtschuldig in mundgerechte Happen zersäbelt haben (...und Seile, und Bänder, und büscheweise Rosmarin für ungezähltes Grillen....und, und). Ja, ein Professional Soldier für 200 Taler hätte das sicher noch einen Tick besser gemacht – aber wieviel....????


    Und wenn ich sehe, mit welcher Virtuosität z.B. südamerikanische Indios mit ihren Billigzacheln hantieren (deren „Stahl“-qualität bei einschlägigen Spezialisten vermutlich Übelkeit auslöst) und damit ALLE Arbeiten ihres Alltagslebens erledigen, ist durchaus ein wenig weniger Überheblichkeit des Hightech-Bereichs angesagt: So gut werden 99 % von uns, mich ausdrücklich eingeschlossen, wohl nicht werden.


    Dabei will ich selbstverständlich einen Leistungsvorsprung der Hightech-Produkte gar nicht abstreiten, es ist auch durchaus legitim und nachvollziehbar, für den eigenen Bedarf oder mit dem Rat der Leistungsoptimierung so ein Produkt zu wählen – aber man soll doch, bitte schön, nicht so tun, als MÜSSE das so sein.


    Ziemlich albern und peinlich wird das vor allem dann, wenn die tatsächliche „Nutzung“ des Produkts dann so gar nichts von diesem Leistungsvorsprung hat. Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, WIE viele hochwertige Messer hier „unbenutzt und ungetragen“ verkauft werden, allenfalls mit dem schamhaften Zusatz „auf dem Sofa bespielt“. So, da steigen also die Verfechter der Highend-Stufe in den Ring wie Leute, die auf 600 PS ihres Boliden bestehen, aber noch nie den Zündschlüssel umgedreht haben? Wenig überzeugend für mich.


    Wenn mir jemand wie Arjen vom holländischen Marinekommando zu hochwertigen Klingen rät, hat das für mich Gewicht. Der hat mir letztens Bilder von seinem Jordan Raven gemailt, mit dem er einen Stacheldrahtverhau kleingehackt hat. Bei der „Bespieler“-Fraktion denke ich dann aber auch mal daran, daß es für die Couch ja 420er auch getan hätte...


    ICH schwinge mich jedenfalls nicht über den Anwender auf, der nicht willens oder in der Lage ist, 300 Euro für ein Messer auszugeben, der Spaß am Design im Stil des Pacific hat und der weiß, daß er die Leistungsreserven von S30V (oder bei den Projects eben von "Tool-Steel")...eher nicht ausnutzen wird und im Falle der Nutzung dann halt mal öfter nachschärft. Für wen das reicht, hat meinen Segen für das Schrade.


    Vielleicht bestell ich mir nachher selbst eins, zum Spielen, für den Garten....für Fälle, in denen mein Arsch dranhängen könnte, hab ich meine Blade-Systems und Extremas...


    Leute, es war mir ein Vergnügen!

    Es ist mir klar, dass dieser Beitrag eine eigentlich schon bis ins Aschgraue ausgefochtene Diskussion neu entfachen könnte. Sei es drum, bei entsprechendem Überdruss ist man meine Überlegungen ja mit einem Mausklick los...


    Nachdem ich bereits ein paar Monate erst den US-Vertrieb, dann den in Deutschland zweier Schrade-Messer beobachtet habe, die sehr an die „Projects“ von Reeve erinnern, habe ich kurz darauf ein weiteres Messer wahrgenommen, das diesmal ziemlich an die Formgebung des „Pacific“ angelehnt ist und in den USA etwas günstiger als die „Project“-Klone angeboten wird.


    Heute ist es mir auf der Neuheitenseite bei http://www.knifetom.net aufgefallen, so daß es nun auch ohne Auslandsbestellung hier verfügbar ist, und zwar für schlanke 65 Euro. Das war für mich Anlass, noch einmal im Zusammenhang über die „einschlägige“ Diskussion nachzudenken und mein persönliches Ergebnis hier vorzustellen. Wie gesagt, bei Langeweile oder Überdruss einfach weiterklicken – bei Zustimmung, aber auch Ärger, meinetwegen auch Verachtung bis Abscheu, aber ruhig mal dagegenhalten, ich bin da robust...


    Die Messer werden in den USA seit Monaten vertrieben, dort hat auch CR seinen Firmensitz – einem Land, in dem es schon Millionen an Schadenersatz kosten kann, wenn man seine Kunden darauf hinzuweisen vergisst, dass die neu erworbene Waschmaschine vielleicht doch nicht zum Reinigen von Kleinkindern und die Mikrowelle nicht zum Trocknen gebadeter Yorkshire-Terrier vorgesehen ist. Dort gelten ganz ähnliche Patent- und Geschmacksmusterbestimmungen wie hier: Wer eine sich von anderen signifikant unterscheidende eigene gestalterische Leistung ausschließlich selbst vermarkten will, läßt sich das Muster schützen. Das kostet (viel) Geld, wird aber bei unzähligen Produkten vom Erfrischungsgetränk bis zum Reißverschluss ganz selbstverständlich seit Jahrzehnten so gemacht. Der Vertrieb durch amerikanische Internet-Händler wurde ganz offensichtlich bislang NICHT unterbunden, entweder mangels entsprechender Schutzrechte oder aus wirtschaftlichem Kalkül, beides aber jedenfalls dann aufgrund freier unternehmerischer Entscheidung.


    Dem Kunden wird vorliegend NICHT vorgemacht, ein Reeve zu erwerben, weder durch absichtlich ähnlichen Hersteller- noch Produktnamen wird ihm dies suggeriert, der Preis unterscheidet sich drastisch vom Vorbild, er beträgt gerade einmal ein Fünftel. Dem Hersteller des Vorbilds werden faktisch keine Kunden weggenommen: Wer sich – aus welchen Gründen auch immer – für ein Reeve interessiert und als potentieller Kunde ernsthaft in Frage käme, wird kein Schrade erwerben, andersherum wird die Zielgruppe des 65-Euro-Messers nicht in signifikanter Anzahl bereit sein, für ein Messer 300 Euro zu bezahlen (dazu ist, nüchtern betrachtet, außer Liebhabern und wenigen Puristen, selbst unter Einsatzprofis nur ein relativ kleiner Prozentsatz bereit...).


    Aufgrund der Unverwechselbarkeit ist auch ein Imageschaden für den Hersteller des Vorbildes nicht zu befürchten: Qualitätsmängel beim Klon gehen nicht auf das „Konto“ des Originals.


    Wird die Anzahl der zu verkaufenden Produkte (bzw. die Anzahl der Käufer) nicht reduziert, wird durch einen Klon auch der Entwicklungskostenansatz des originalen Herstellers nicht geschädigt: Er wendet die Kosten zum späteren Verkauf seines Produktes auf, von dem er eben nicht weniger durch das Angebot eines Klons verkauft.


    Durch die Unterschiedlichkeit der Konsumentengruppen bei gegenseitiger Durchlässigkeit der Produktpräsentationen zwischen den Gruppen profitiert der Klon-Anbieter selbstverständlich von der Präsentation des Originals: Das „Pacific“ weckt Kaufhunger bei der Kundengruppe, die anderseits höchstens „einen Hunni“ für ein Messer bezahlen würde – und die kauft den Klon. Dies ist jedoch keine „Einbahnstraße“, da bei der Konsumentengruppe, die wegen ihres größeren Budgets oder aus anderen Gründen das Original kaufen würde, durch die Präsentation des Klons das Original in Erinnerung gerufen wird, mit demselben Ergebnis.


    WAS leidet, ist natürlich die Exklusivität bestimmter Gestaltungen. Gibt der Hersteller des Vorbilds zu, dass ihm schon etwas daran liegt, dass der Käufer des Vorbilds auf den Nimbus der Zugehörigkeit zur elitären Nutzergruppe eines exklusiven Produkts spekuliert (..und eben nicht nur auf die so gern vermarktete Ausnutzung maximaler Leistungsfähigkeit...), fühlt er sich durch den Klon vermutlich berechtigt geschädigt. Dann ist der Kunde wohl wirklich verschnupft, wenn da auf einmal haufenweise Leute mit einem Griffdesign herumlaufen, das gefälligst elitär und darum schwellenbildend teuer zu sein hat. Dann zurück auf Start: Geschmacksmusterschutz, dafür löhnen Lacoste, Rolex & Co. schließlich auch.


    Hingegen wertet es ein Produkt durchaus auch auf, Vorbild von Entlehnungen bis Kopien zu sein: Kopieren ist ein Kompliment, eben die Anerkennung einer attraktiven, im Wortsinne vorbildlichen Gestaltung. Wegbereiter kann man nur werden, wenn eben auch andere diesen Weg dann beschreiten. Will man für die „Cover-Versionen“ dann als Urheber des Vorbilds auch Kohle, muß man die juristischen Voraussetzungen schaffen, nüchtern gesehen.


    Schließt sich der Schöpfer eines Vorbilds diesen Erwägungen nicht an – wieder auf Start: Geschmacksmusterschutz. Ist völlig legitim – aber unter dem Strich scheinen gar nicht so wenige Hersteller diesen Weg eben NICHT zu beschreiten, zumindest so lange keine kundentäuschend mit falschen Herstellerangaben versehenen Fakes kursieren und am eigenen Ruf kratzen.


    Die Entscheidung darüber überlasse ich als Konsument aber gern dem Hersteller und maße mir übrigens auch nicht an, seine Motivation für die Entscheidung zu Intervention oder Tolerierung vollständig nachvollziehen zu können.


    Kann ich das NICHT (und fast keiner der Teilnehmer illustrer Diskussionsrunden hat SO viel Einblick in die Interna unternehmerischer Entscheidungsfindung, auch nicht unter eingeschworenen Aficionados in der jeweiligen Fangemeinde, der ICH als Hersteller auch nicht jeden insgeheimen Grund meiner Entscheidungen auf die Nase binden würde...), artet aufgeregte moralische Überheblichkeit schnell in Albernheit aus.


    Wie peinlich ist das denn, sich vielleicht als eingeschworener Fan bestimmter Marken oder Gestaltungen zum edlen Retter der Original-Marke aufzuschwingen, wenn deren Chefs vielleicht insgeheim die gleichen Überlegungen angestellt haben wie ich gerade? Da tummeln sich Gralshüter des Schutzes wirtschaftlicher Interessen, die vielleicht von den Inhabern der Rechte ganz anders bewertet werden? Es ist nicht zufällig im Verwaltungsrecht eine Zulässigkeitsvoraussetzung, dass man selbst beschwert sein muss, wenn man sich beschweren will...


    ICH lasse mir das allenfalls bei Konstellationen gefallen, in denen ich objektiv keine Einwirkungsmöglichkeiten des Original-Produzenten erkennen kann (etwa bei Direktvermarktung von Klonen aus China, wo man sich um Geschmacksmuster eher weniger Gedanken macht). Noch einmal: Ich rede hier NICHT von Kundentäuschung oder von der missbräuchlichen Verwendung geschützter Geschmacksmuster!


    Was dem Kunden dann bei der Entscheidung noch bleibt, sich an ein Original zu halten oder ggf. auch den Klon zu kaufen, ist persönliche Präferenz, allenfalls noch eine qualitative Betrachtungsweise.


    Entscheidungen zur persönlichen Präferenz treffe ICH für MICH und halte es in einschlägigen Diskussionen für anmaßend, sie gleich auch für andere mit treffen zu wollen – was oft genug geschieht. Ich finde es völlig in Ordnung, für sich selbst aus rationalen Gründen heraus, meinetwegen aber auch „weil es einem so gefällt“, Klone auszuschließen. Will ich das für Dritte entscheiden, bedarf es belastbarer Sachgründe.


    Fortsetzung in Beitrag 2!

    Also, das kann ich jedenfalls bestätigen, SteelTac ist ein "Kind" von Wieland, dem Herausgeber des MM.
    Das macht es aber eher schlimmer, weil er gerade in dieser Position einen viel besseren Marktüberblick hat als der Besitzer einer sonstigen Kleinfirma in Natal oder Wischniwaschniwomsk...


    Mal so zum Vergleich:


    Für unter 300 bekommt man hier den Raidops Black Tiger, für knapp 350 das Soldier Spirit German, für gerade mal 26 Euro mehr als das lustige kleine Clip-Ding gibt es das Sibert Martialist II von einem der arriviertesten Messermacher der USA. Jenni von Kizlyar verkauft mir mit schlanker Hand JEDES fixe Reeve unter diesem Kurs, einschließlich der "Project"-Riesen und Pacific, Yarborough und dem Warrior-Knife. Nothelfer schickt unter diesem Kurs einen seiner blitzsauberen Kyllwyllys ins Gefecht, an dem auch so ausgefuchste Sachen wie ein Extrema Ratio Fulcrum Bajonett oder ein Suppressor preisgünstiger teilnehmen. Und Martin von B-S würde mir dafür vermutlich ein großes Messer bauen, das sich aufklappt und einen kleien Vogel freigibt, der über dem bösen Feind etwas Kleines in SteelTac-Größe abwirft und dann einen Trauermarsch für den Verblichenen trällert. Für mich natürlich ein kleiner Rabe, bedarfsweise aber auch als Kolibri erhältlich...


    Kurzum: Die Preisbildung ist ebenso.....mutig wie die Aussage über die Sache mit dem Clip, finde ich.

    Na, das ist was fürs Kind, wo es doch die ER-Griffe gewohnt ist.....


    Ernsthaft: Gefällt mir wirklich gut, die Verwendung des ER-Griffs ist doch absolut stimmig. Chisel Grind ist auch nicht meine Lieblingslösung, wenigstens ist er aber auf der für Rechtshänder richtigen Seite, um damit auch einen geraden Schnitt hinzubekommen.


    Wenn ich daran denke, wie lange Maurizio und Mauro schon hin- und herüberlegen, was man denn in dieser Größenklasse wieder einmal Neues auf den Markt bringen könnte (nach dem T3000 C ist da ja nun schon ein paar Jahre nichts mehr nachgekommen...), ist es ja schon ganz schön keck, mit welch leichter Hand Du da schlüssig eben mal ne andere Klingenform mit dem Kurzgriff kombinierst.


    Backup kann ich übrigens nachvollziehen. Ist ja ein Kompakt-Griff mit 10er-Länge, die Klingenlänge sollte also wohl auch irgendwo in diesem Bereich liegen. Also wäre allenfalls die Breite der Scheide ein Hemmnis für bestimmte Trageweisen, die Länge keinesfalls. Gut, das Tragen im Stiefelschaft würde wohl etwas unbequem, wenn Du nicht gerade Füße hast wie der Yeti, aber am Gürtel kann man das jedenfalls bestimmt gut tragen.


    Mal ein Vorschlag: Wenn das Messer fertig ist, würde ich gern ein Bild davon an Maurizio und Mauro mailen. Die freuen sich bestimmt. Einverstanden?

    Komisch, DEINE kosten trotzdem keine 4 Scheine....


    Wenn ich mir überlege, was ich mir da bei Dir bauen lassen könnte (oder anderen guten Machern wie Nothelfer oder Americankami usw.), verschwende ich an das Serienteil keinen Gedanken mehr. Das mit dem Geschmacksmusterschutz solltest Du auf jeden Fall im Auge behalten!

    Da hat "juchten" mal einen etwas betagteren Thread wieder hochgeholt - und RECHT HAT ER!!


    Das Messer ist es wert!


    Die Bilder davon im Blog machen mir immer wieder Spaß.

    Ich trag meines meist tipup am Gürtel, da es dann mit nah am Körper anliegendem Arm auch bei wenig Platz ohne Abspreizen des Ellbogens oder Anwinkeln des Arms gezogen werden kann, auch unter dem Saum von Feldbluse oder Rangerweste hervor. Hatte wirklich noch nie Probleme mit zu lockerem Sitz.


    Grund für die Änderung war wohl vor allem die angestrebte modulare Bauweise, also die Kombination mit Cordura und dann eben Funktion als Innenscheide/Liner.


    Hatte ein T 3000 M, bei dem sich beim Vorbesitzer auch die Klebenaht geöffnet hatte. Nieten oder Chicago-Screws helfen da weiter, Schrauben sind besser, weil dann wahlweise das TekLok umgeschraubt werden kann. Hohlnieten gehen auch.


    Tip für wackelfreien Sitz, sofern noch keine Abstandhalter in der Scheide sind (wie bei den neuen Versionen): Es gibt stark selbstklebende Möbelfilze, so für das Unterkleben unter Möbelfüße usw. Die - ganz oder als zurechtgeschnittener Streifen - sorgen in der Scheide für einen ganz strammen Sitz des Messers. Am besten unten einfügen, wo die Klinge zur Spitze hin dünner wird. Hab ich in eine neue ER-Fulcrum-Scheide eingeklebt, hält wunderbar. Damit wurde sogar aus der sprichwörtlich labbrigen Becker-Cordura-Scheide ein einsatztaugliches Teil mit völlig klapperfreiem Sitz.

    Ich trag meines meist tipup am Gürtel, da es dann mit nah am Körper anliegendem Arm auch bei wenig Platz ohne Abspreizen des Ellbogens oder Anwinkeln des Arms gezogen werden kann, auch unter dem Saum von Feldbluse oder Rangerweste hervor. Hatte wirklich noch nie Probleme mit zu lockerem Sitz.


    Grund für die Änderung war wohl vor allem die angestrebte modulare Bauweise, also die Kombination mit Cordura und dann eben Funktion als Innenscheide/Liner.


    Hatte ein T 3000 M, bei dem sich beim Vorbesitzer auch die Klebenaht geöffnet hatte. Nieten oder Chicago-Screws helfen da weiter, Schrauben sind besser, weil dann wahlweise das TekLok umgeschraubt werden kann. Hohlnieten gehen auch.


    Tip für wackelfreien Sitz, sofern noch keine Abstandhalter in der Scheide sind (wie bei den neuen Versionen): Es gibt stark selbstklebende Möbelfilze, so für das Unterkleben unter Möbelfüße usw. Die - ganz oder als zurechtgeschnittener Streifen - sorgen in der Scheide für einen ganz strammen Sitz des Messers. Am besten unten einfügen, wo die Klinge zur Spitze hin dünner wird. Hab ich in eine neue ER-Fulcrum-Scheide eingeklebt, hält wunderbar. Damit wurde sogar aus der sprichwörtlich labbrigen Becker-Cordura-Scheide ein einsatztaugliches Teil mit völlig klapperfreiem Sitz.

    Übrigens beim ersten Lob völlig vergessen, ist aber auf jeden Fall Lob, Preis und Dank wert!!:


    Die ausführlichen verlinkten Maß- und Gewichtsangaben finde ich äußerst wertvoll. Sie sind hervorragend für weitere Recherche, Vergleich mit anderen Modellen und insgesamt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema.
    Leider werden Maßangaben in vielen Reviews gern stiefmütterlich behandelt, hier hat man eine ausgezeichnete Übersicht über die verwendeten Modelle und kann im Geiste besser auch andere Messer sozusagen "danebenlegen".


    Nochmals vielen Dank für die Arbeit, das Ergebnis ist ausgezeichnet!