In einem Wald kann man mit den vorhandenen Materialien in
einer Notsituation vieles machen, aber:
für ein wasserdichtes Lean To, einen A Frame... wird eine
Zweigschicht in Armlänge benötigt, das dauert.
Wenn man keine Isomatte dabei hat kann man Zweige für die
Bodenisolierung sammeln. Damit es wirkt muss die Schicht mindestens ein halben
Meter hoch sein.
Eine simple Aludecke spart Stunden an Shelterbau, ist zusätzlich
wind- und wasserdicht, reflektiert
Wärme vom Feuer zurück, kann zum Sammeln von Wasser genutzt werden,
braucht keinen Platz, wiegt und kostet fast nichts...
Eine solide Unterkunft dauert Stunden, das Sammeln und
Aufbereiten von Feuerholz für eine Nacht ebenso -> wenn man im Winter merkt,
dass man unfreiwillig im Freien übernachten muss und nur mehr 3 Stunden Licht
hat weiß man was zu tun ist und eine Alu Decke oder Poncho ist ein
unglaublicher Wert.
Erfahrung aus den Kursen der Survivalschule.at: 3. Die beste Ausrüstung macht absolut keinen Sinn wenn man damit nicht umgehen kann
Wer zum ersten Mal in einem Sturm sein neues Zelt aufstellt wird
automatisch für das nächste mal lernen, vorausgesetzt die Motivation für ein
nächstes mal bleibt vorhanden.
Wer Karabiner und Seil dabei hat und sich noch nie abgeseilt
hat wird wenig damit anfangen können.
Einen Feuerstahl mitzunehmen und zu glauben, dass es ganz
einfach geht wenn man ihn braucht wird sich wundern. Es bedarf einer gewissen
Übung.
Mit einem winzigen Survivalkit in der Größe einer kleinen
Maxpedition Tasche können, bezogen auf Notfalls- Situation, schon beinahe
paradiesische Umstände herstellen.
Feuer, Shelter und Signalisieren kann man so locker
abdecken.
Eine Klappsäge ist eine enorme Erleichterung und, wie Les
Stroud sagt, Gold wert. Wenn man allerdings ein Büromensch ist hat man nach
spätestens 2 Stunden Probleme die Säge zu halten. Kraft hilft.
Erfahrung aus den Kursen der Survivalschule.at: 4. Messerwahl
Wer an einem Survivalkurs teilnimmt und beispielsweise das
Tactical Forum nicht kennt erfährt eine Art Outing und stellt fest, dass er mit
seinem Messer Fetisch nicht alleine ist.
War zuvor ein neurotischer Messersammler der darauf achtete,
dass die Messer nur ja keine Kratzer haben.
Wenn man „DAS SURVIVALMESSER“ des persönlichen Vertrauens zum
ersten Mal tatsächlich verwendet kann es Überraschungen geben.
Man muss wissen, welche Vor- und Nachteile ein Messer hat,
ob ein langes Arbeiten ohne Handschuhe möglich ist ohne Blasen zu bekommen,
welche Vor und Nachteile der Schliff hat, die Klingengeometrie, wie ist der Winkel
beim Schnitzen (bestimmt die Kraft dieman braucht), was passiert mit Klinge und
Finish wenn man gefrorene Hartholzstämme spaltet...
Nach langem hin und her habe ich mich durchringen können,
ein Survivalmesser in der 400€ Klasse seinem angeblichen Bestimmungszweck
zuzuführen.
Das Ergebnis war ernüchternd und die, für mich nicht aber
für Euch, positive Erkenntnis daraus ist:
Es gibt noch relativ günstige Messer um die 200€ die für
diese Zwecke super geeignet sind (Fällkniven, ESEE).
Auch meine Striders haben sich gut geschlagen und sind im
Outdoorbereich absolut brauchbar.
Wenn man keine Axt dabei hat ist ein großes Messer eine gute
Alternative und keineswegs Ausdruck irgendwelcher Komplexe.
Size matters: Ab 20 cm Klingenlänge lassen sich Bäume gut
entasten, man kann größere Blöcke spalten, die Wucht beim Hacken und Hauen benötigt
viel weniger Hiebe als ein kleineres Messer was wiederum Energie spart...
Für Feuer und Shelter ideal. Schade, dass es bei vielen
Firmen nur maximal 18 cm Klingenlänge gibt.
Für feine Arbeiten wie Nahrungsmittelzubereitung und
Schnitzarbeiten sind TT´s (tinytacticsals) super.
Dazu hat sich mein Fällkniven WM1 bestens bewährt.
Die billigen Moramesser sind speziell im Bushcarftbereich
unschlagbar was das Preis Leistungsverhältnis anbelangt.
Das Buch von Ayres, The Tactical
Knife möchte ich an dieser Stelle empfehlen.