Beiträge von ots 15

    Nicht wundern, der Beitrag war in ähnlicher Form schon mal im TF online, wurde aber schnell wieder gelöscht, da die Bilder zu groß waren. Jetzt müsste aber alles passen. Er ist auch ein bisschen genauer und ausführlicher als zuvor...


    Vorletztes Jahr gab es heftige Überschwemmungen, auch bei uns am Chiemsee. Die Autobahn war überflutet, der ganze Ort war kurzfristig komplett abgeschottet.
    Bei den Nachbarn, die verreist waren, lief eine Leitung im Keller über, sodass wir alle Wasser geschöpft und abgepumpt haben. Muffen wurden gelöst, Schläuche gekürzt, verankerte Kellerschacht-Gitter abgenommen... Dafür braucht man
    Werkzeug - das ich zum Glück griffbereit hatte. Um zwei Uhr in der Früh schloss sich die direkte Nachbarin auch noch aus, der Schlüsseldienst konnte jedoch nicht kommen, weshalb wir uns entschieden, ein kleineres Fenster zu zerstören. Die Schläge, zunächst mit einem Stein, dann mit einem Hammer, fruchteten allerdings nicht.
    Der nachträglich an mein Spyderco Rescue 79 mm angebrachte Hartmetall-Glasbrecher brachte dann direkt ein gutes Ergebnis.


    Hier sieht man das Spydie: Loch gebohrt, UHU rein, Glasbrecher rein: Hält!



    Vor diesem Hintergrund – und auch mit dem Gedanken, dass sich meine noch kleinen Kinder mal irgendwo einschließen, während drinnen der Ofen oder die Herdplatte an sind -, stellte ich folgendes Set zusammen, das ich in ähnlicher Form schon lange meistens dabei habe. Diese Zusammenstellung, dich ich praktisch rund um die Uhr dabei habe, gefällt mir jedoch gerade besonders gut.


    Das Set trägt auch kaum auf. Selbst in engeren Jeans oder wie gestern, als ich einen Anzug tragen musste, beult sich die vordere Hosentasche nur unwesentlich aus und die Beweglichkeit ist auch noch gegeben.


    Daher hier der ausführliche Bildbeweis:


    Front: Veränderte CSM-Strider-Scheide* mit kurzem, aber stabilem Tanto-Fixed nach eigenem Design mit Feilenstahl-Mittellage und 1350 Seitenlagen, das Ganze komprimiert mit Fahrradschlauchabschnitten, die vorne ein Eskaper-Tool (Lionsteel) und eine modifizierte TOPS-Säge (mit Standardblatt und zusätzlichem gekürzten Metallsägeblatt), einen Bleistift (es ist wie ein Fluch – im **** komme ich einfach nicht an diesen Ständern vorbei, ohne mir zumindest einen zu greifen) und etwas Duct-Tape von Tesa halten. Hand zum Größenvergleich.




    Rückseitig dann ein schmales BIC, die Knipex Cobra (KNIPEX Cobra® Hightech-Wasserpumpenzangen, DIN ISO 8976; Modell 87 01 125), die auch recht große Durchmesser noch sicher packt, eine AAA-Lampe und eine Pfeife (beide aus Titan und von Klarus).



    Hier die Messer, von denen ich aktuell das Tanto nutze. Dazu hier mehr: EDC auf die harte Tour: Zwei kleine, aber brutale San-Mai-Fixed


    Das ist der essenzielle "Escape & Entry"-Kern.


    In einer Timbuk Accessory Bag habe ich noch Bares, ne zweite EC-Karte deren Hülle mit Panzertape umwickelt ist (habe ich schon oft für kleinere Reparaturen unterwegs gebraucht), ein paar Micropur- und Ibuprofentabletten, ein Bitset, Paracord, ein paar Pflaster, ein bisschen Zunder, einen Feuerstahl mit Kompass von BCB, einen Ersatzakku fürs WP-Smartphone.


    Und ein Victorinox Spirit und eine Emergency Bandage von Uriel habe ich meistens auch irgendwo, zur Zeit im Gürteletui, obwohl ich nicht so auf Etuis stehe.



    Damit kann ich eigentlich alles machen, was ich machen kann (bin nur ein bemühter, aber kein guter Handwerker...) - und was ich für einigermaßen wahrscheinlich halte.




    Hoffe, es gefällt euch.



    Grüße



    Oliver


    *Die Scheide ist von csmgear und war eigentlich für ein Strider gedacht. jetzt ist sie hin - und gefällt mir trotzdem.

    heftig, heftig, heftig... und dabei formschön. Der Verlauf des Klingenrückens gefällt mir sehr gut. Und in der Hand liegt das Fatty Fat sicher so, dass man gut Kraft auf die Schneide bringt, oder?

    Hier ein paar der Skizzen, die ich vorab erstellt habe:
    Bild 10.jpg
    Auch dieser Teil macht schon Laune.


    Eines der besten Dinge beim Eigen- oder Auftragsbau: Man kann sich das Messer wirklich für die eigene Hand bauen.
    Wobei ich nur empfehlen kann, selber so viel wie möglich zu machen. Wenn man jemanden hat, der daneben steht, Erfahrung hat und gut aufpasst, kann eigentlich nichts Ernstes schiefgehen. Und so habe ich beim Damastpaket geholfen, geflext, Konturen und Anschliff geformt, geglättet, geschärft...
    Bild 11.jpg

    Hi 65 HRC,


    die erste Schneide, die zur Spitze aufsteigt, ist zwar recht stumpfwinklig (ca. 50-60 Grad) angelegt, aber dadurch auch sehr stabil und im Rahmen des Möglichen auch scharf.
    Aufbruchwerkzeug, Stemmeisen, Meißel - das Messer sollte einfach so stabil sein, dass man es mit einem Hammer oder einem Stein auch mal durch ne Wand oder Tür treiben kann. Das siehst du ganz richtig...


    Bild 8.jpg Bild 9.jpg


    Viele Grüße


    Oliver

    Die sind ziemlich cool, Fred. Und der Hohlschliff ist per se nicht schlecht und auch nicht unbedingt schwächer - zumindest nicht meiner praktischen Erfahrung nach.
    Bei zähem, zusammenhaltendem Schnnittgut, in das man tief einschneidet, macht sich der Hohlschliff halt irgendwann "klemmend" bemerkbar, aber sonst...


    Mir hat schon dieses Kleine von dir so gut gefallen.


    Und ich gebe gerne zu: Es hat mich kürzlich durchaus inspiriert.


    Grüße


    Oliver

    Verstärkung ist da – im Wortsinne. Denn letzte Woche wurden zwei ziemlich stabile Feststehende fertig.
    Bild 1.jpg


    Genau so Messer hatte ich mir schon immer gewünscht, aber nie gefunden.


    Also habe ich so lange rumgezeichnet und -gerechnet, bis meine Wunschmesser zumindest auf Papier existierten: als American Tanto und als Reverse Tanto mit einer Gesamtlänge von je 135 Millimetern.
    Gemeinsam mit dem Augsburger Schmied Tobias Haselmayr wurden die Messer dann realisiert. Wenn's nach ihm gegangen wäre, würde ich zwar wahrscheinlich jetzt noch mit dem Schleifpapier in der Hand dasitzen, aber mir kommt es mehr auf die Funktion als auf die Optik an. Wobei ich mit der mehr als glücklich bin...


    Ich kann nur jedem, der sich für Messer und ihre Leistungsfähigkeit interessiert, empfehlen, einmal einen Messermacherkurs und einen Schmiedekurs zu machen. Danach ist man deutlich schlauer.
    Tobias kenne ich nun schon seit Jahren und er macht tolle Sachen: Historisch korrekte Rekonstruktionen von Blankwaffen, Messer, Kunstschmiedearbeiten aller Art, maßgefertigte Titanarmreife, gusseiserne Pfannen...


    Die feuerverschweißten Seitenlagen umfassen je 672 Lagen (Baustahl und Bandsägenstahl; dekorativ), die Kernlage besteht aus Feilenstahl. Da war ich aufgrund schlechter Erfahrungen erst etwas skeptisch, aber der Stahl nimmt eine super Schärfe an und hält diese lange, wie ich inzwischen bestätigen kann. Seitdem ich die Messer besitze, habe ich schon ein paar Meter Manila-Seil und einige Kartons zerlegt und ordentlich rumgeschnitzt (u. a. an meinem linken Zeigefinger ;)
    Zur Zeit muss noch eine "zugeschnittene" CSM-Cordura-Scheide für den Transport herhalten, aber das ändert sich bestimmt bald.


    Hier noch ein paar Bilder der 4,2-Millimeter-Klopper.
    Bild 2.jpg Bild 3.jpg Bild 4.jpg Bild 5.jpg Bild 6.jpg Bild 7.jpg

    Hab eine Schwäche für Rustikales, solange es auch zweckmäßig ist... Und der Preis ist trotz der genannten Verarbeitungsmängel eine Ansage.
    Bei meinem Werkmesser wackelt nichts. Und was ich vergessen habe zu erwähnen: Das breite Ricasso gibt - je nach Griffweise - eine relativ gute Stütze für Daumen oder Zeigefinger ab und verhindert bei einem versehentlichen Einklappen Schlimmeres. Wobei sich die Klinge beim eben durchgeführten, durchaus harten Spinewhack gerade mal um 20° in Einklapprichtung bewegt hat.


    Wenn's richtig billig sein darf und doch extrem stabil sein muss, ist dieses japanische Werkmesser eine exzellente Wahl: Denn ein stabileres Klappmesser ist mir bisher kaum untergekommen. Und mit einem Preisvon EUR 12,90 (über Dictum: Japanisches Werkmesser) ist es auf jeden Fall sein Geld wert.


    Hier im Vergleich mit Messern von Opinel, Otter, Loewen, Kneissler und einem Higonokami:


    Wie zu erwarten, ist das Messer recht derb verarbeitet: Der Hohlschliff zeigt Schleifspuren, die Schalen liegen nicht rundum bündig ab, die aufgesetzten Griffbacken werden um 1 bis 2 Millimeter überragt. Nutzer mit einem gewissen Anspruch an die Schärfe werden zunächst sicher zum Schleifstein greifen. Wenn ich mich richtig erinnere – das Messer ist nun schon einige Jahre in meinem Besitz – war der Schliff im Auslieferungszustand recht rau.

    Und doch war ich von Anfang an begeistert. Zunächst finde ich die Stahlwahl gelungen: Der japanische SK5 ist mit 0,9 bis 1,0 Prozent Kohlenstoffanteil (Molybdän und Silizium je 0,30) ein reinrassiger und nicht-rostfreier Kohlenstoffstahl, der feine Schneidkanten und Schneidenwinkel verträgt und dabei belastbar ist. Nach korrekter Wärmebehandlung finden sich in seinem Gefüge kleine, aber harte Eisenkarbide, die zur Verschleißfestigkeit beitragen. Laut Händlerangabe beträgt die Härte der Klinge 58 HRC, was okay wäre.


    Die Klinge ist mit drei Millimetern stabil dimensioniert, insbesondere, da alleine Ricasso/Klingenwurzel 27x20 Millimeter messen und die volle Stärke am Rücken fast bis zur Spitze gehalten wird.


    Im Vergleich mit anderen Klappmessern (4. von links):

    Im Vergleich mit einem Atwood-Prybar

    Der beidseitige Hohlschliff beginnt 9 Millimeter unterhalb des Rückens und läuft über eine Höhe von 13 Millimetern auf 0,5 – 0,6 Millimeter aus. Daran schließt die eigentliche Schneidfase an, die ich auf 2 x 15° gesetzt habe.
    Die drei Millimeter starke Rückenfeder steht am Griffende über und ist für die Aufnahme eines Fangriemens mit einer Bohrung (Durchmesser: 4,0 mm) versehen. Der geschlossene Griffrahmen besteht aus einem gefalzten Metallblech, mit dem die kräftigen Bubingaholz-Schalen über Niete verbunden sind.


    Die Slipjoint-Feder in der Nahaufnahme:

    Blick von vorne in den Griffrahmen (etwas angeschmoddert– Werkmesser halt...):

    Und noch etwas gefällt mir an dem Messer: Sollte man nur eine Hand zur Verfügung haben, lässt sich die Klinge auch einhändig aus dem Griff bewegen. Das ist etwas umständlich und dauert seine Zeit, aber es geht. Und da das Messer keine Arretierung besitzt, fällt es – selbst wenn man eine einhändige Bedienbarkeit unterstellen wollte – nicht unter die strengen Bestimmungen des Paragraphen 42a des deutschen Waffengesetzes.


    Das Werkmesser in der Hand:


    Fazit: Ein reinrassiges (Feld-)Küchenmesser ist was anderes. Und auch mit einem Gentleman-Messer hat dieses brachiale Stück nichts zu tun. Aber ein Werkmesser kann – und sollte – vielleicht genau so sein:
    Preiswert, scharf, schnitthaltig und hart im Nehmen.
    Mit einem Feuerstein lassen sich übrigens brauchbare Funken aus dem Stahl schlagen...

    Die Messer, um die es hier geht, habe ich zum ersten Mal in einem US-Forum über "EDC-Bedarf" gesehen. EInen Beitrag dazu fand ich jedoch nirgends. Den gibt es deshalb an dieser Stelle von mir.
    Olfa war mir nicht bekannt, doch der Gründer des japanischen Unternehmens hat in den 1950ern wohl das Abbrechklingen-System erfunden und damit einen Standard etabliert.
    Das glaube ich gerne. Auf der japanischen Seite von Olfa gibt es dazu einen netten Comicstrip, den ich empfehlen kann.


    Ein paar reguläre Olfa-Arbeitsmesser werde ich mir auf jeden Fall noch besorgen. Doch diese zwei hier fand ich direkt spannend.






    Das CK-1 mit schwarzem Stahlkörper hat eine kurze, mit zwei Schneiden ausgestattete Klinge. Unterwegs kann man also einfach die Klinge herausnehmen, drehen und wieder einsetzen. Und weiter geht's. Hier ist der Stahl nicht-rostfrei (vielleicht SK-5?).


    Das silberne CK-2 ist einschneidig und mit einer rostbeständigen Kiridashi-Klinge ausgestattet (vielleicht eine AUS-Variante?).
    Bei beiden Messern besteht der Körper aus Stahl.







    DIe Klingen werden durch Lösen und Festziehen der Schraube bedient. Ab Werk waren sie sehr scharf. Sie können mit Steinen oder anderen Schleifhilfen nachgeschärft werden.
    Nicht nur die Kiridashi-Optik an sich ist toll. Im Gegensatz zu anderen Klingen mit geradlinigem Schneidenverlauf wie Wharncliffe oder Sheepsfoot kann man die Messer auch auf planen Flächen relativ gut verwenden. Schnitzarbeiten lassen sich kontrolliert durchführen. Und mit der fein ausgearbeiteten und geschärften Spitze lassen sich Ritzarbeiten sehr präzise ausführen (Einschneiden von Holz, Stoffen, Heraustrennen von Zeitungsartikeln...).







    Beide Klingen haben einen beidseitigen Flachschliff (von rechts etwa 2/3; von links etwa 1/3), die Schneidfase selbst ist jedoch nur von rechts gesetzt, etwa in einem 30 Grad-Winkel.




    Da ich die Messer unter einem falschen Begriff gesucht hatte, fand ich keinen deutschen Händler. Dafür landete ich auf Ebay und habe sie bei dem japanischen Verkäufer cacaomarvelous gekauft.
    Das habe ich nicht bereut. Die Konversation war richtig nett, die Kosten höchstens unwesentlich höher - und dann verleiht so ein japanischer Brief meinem kleinen, im ländlichen Bayern gelegenen Büro doch auch etwas mehr Flair.
    Das i-Tüpfelchen war die beigelegte handschriftliche Notiz von Takao Fukumura.
    Kurzum: Bin begeistert.

    Ich habe bei so eklatanten Fehlen wie bei der "...edelen doppelläufigen Jagdflinte..." immer nur ein Problem, wieviel Blödsinn wird denn dann bei anderen Themen, von denen ich keine Ahnung habe, z.B. Uhren (Aufzählung beliebig verlängerbar), verzapft? Glücklicherweise gibt es ja das Tacticalforum!!
    Im übrgen lese ich die Zeitschrift auch ganz gerne, man hat dann anschließend was zum recherchieren.

    Hallo, diesen Gedankengang kenne ich natürlich: Wenn ich Berichte zu Themen lese, bei denen ich mich sehr gut auskenne, und Fehler entdecke, zweifle ich auch gelegentlich an der Aussagekraft anderer Inhalte. Zur aktuellen gear-Ausgabe kann ich jedoch sagen: Bis auf die beiden Fehler im James-Bond-Artikel wurde bisher von keinem Leser etwas angemerkt, und ich habe viele Zuschriften bekommen. Auch wenn wir so gewissenhaft wie möglich arbeiten – manchmal passieren Fehler leider doch.


    Ein gutes neues Jahr


    Oliver

    An großem Gerät habe ich bisher vor allem den Spaten gebraucht, aber man weiß ja nie:



    Und das hier hat sich jetzt seit Monaten bestens bewährt (mitsamt der Olight S10 Baton, die nicht abgebildet ist; Messer wechselt auch immer wieder).
    Ohne Bitsammlung samt Vic-Ratsche und Knochen, Spirit und Messer (nicht, dass das Spirit nicht zwei Klingen hätte, aber es ist ja ein Tool...) geht nix.



    Hallo zusammen,


    wenn ich Rückmeldungen von Forenmitgliedern bekomme, heißt es immer wieder: Na ja, vieles kannte ich schon, aber fürs Klo ist das Magazin ganz nett. Dazu kann ich sagen: Stimmt! Übrigens gilt das auch für die Badewanne, habe ich eben mit einer Mischung aus Beinwell, Arnika & Rosmarin ausprobiert. Beides sind eben Orte, an denen ein Printmedium gegenüber dem Laptop oder Tablet noch leichte Vorteile hat. Und vielleicht gibt’s ja im aktuellen gear-Magazin doch auch noch was zum Entdecken (außer der CO2-Pistole – merde!) ...
    Für alle, die sich für den Inhalt der aktuellen gear-Ausgabe interessieren, hier ein Blick ins Heft. Vielen Dank an den Betreiber dieses Forums, der dazu sein Einverständnis gegeben hat.


    Schönes Wochenende


    Oliver



    Hallo zusammen, wenn's okay ist, poste ich hier mal das Inhaltsverzeichnis und das Cover – dann weiß man eher, woran man ist.


    Viele Grüße


    Oliver






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    Oliver ist Mitglied der GEAR Redaktion, daher sehe ich hier kein Problem mit dem Urheberrecht - ama-ebi