Derartige Diskussionen sind etwas müßig, einerseits, weil die Aspekte absolut mannigfaltig sind, sodass jeder die für ihn wichtigsten, aber zum Teil diametral stehenden, Punkte herausgreifen und sich daraus eine, meist absolut legitime, Meinung bilden kann.
Falls jemand meine denn lesen möchte, so beobachte ich, dass es sicherlich einen schmerzlichen Disrespekt vor der Polizei, aber auch dem Staat selbst, nicht bei einer Mehrheit, dafür aber quer durch die Gesellschaft gibt.
Einerseits ist dies sicherlich vielen richtig angesprochenen Punkten zu schulden, sei es das Verhältnis der verschiedensten Gruppen und Gruppierungen bezüglich der Polizei und Staat, andererseits ist dieser Disrespekt leider, und es tut mir wirklich im Herzen weh, hausgemacht: Bilder und auch Videos von Polizisten, die mit ihrer Macht anscheinend nicht klar kommen, kennt jeder von uns und einen Missbrauch der Polizeigewalt wird keiner von uns wegreden wollen: Es können sich 50ooo Polizisten tadellos und freundlich verhalten, wenn 10 davon durchdrehen und ihre Macht missbrauchen, hat die Polizei ein negatives Image. Hält mich nachts die Polizei an und auf meine freundliche Antwort zum Ziel und dass ich nichts getrunken habe, höre ich von einem schlampig gekleidetem POM ein "das Gelaber lügt hier jeder", ist die Meinung des normalen Ottos im Sack.
Gerade weil die Polizei eine außerordentliche Macht besitzt, muss jeder, der sie vertritt 100% integer sein und das zu jeder (anstrengenden) Zeit und leider heißt das auch, manchmal Ungerechtigkeiten anzunehmen, weil man der Stärkere ist. Wer zu beidem nicht in der Lage ist, sollte seine Mütze hinlegen und seinen Hut nehmen, denn ich kenne viele, die den Beruf als Berufung sehen und denen Unrecht getan wird durch einige Leute, die gerne mit Waffe rumlaufen und mit Blaulicht fahren.
So komme ich zum Schluß, dass man hier mindestens drei Felder zu beackern hat und mindestens zwei davon sind ziemlich steinig:
Das erste ist recht sandig: Man sollte die Polizei besser ausrüsten und nicht zu Tode sparen.
Das zweite ist recht steinig, denn man sollte der Bevölkerung klar machen, dass die Polizei im Auftrag des Volkes unterwegs ist und das Volk jederzeit im Rückschluss die Kontrolle hat. In England beispielsweise hat jeder Polizist eine eindeutige Ident.-Nummer auf jeder seiner Uniformen. Man kann so schwarze Schafe deutlich besser strafrechtlich belangen, ohne dass ihre Privatsphäre in Gefahr wäre, der Schutz der Anonymität erübrigt sich für jene, die gerne unter diesem Mantel prügeln.
Das dritte ist, dass sich die Politik hinter ihre Polizei stellen muss und sie nicht dazu missbraucht eigene Fehler auszubaden. Sie sollten die Polizei auch ihrem Volke näherbringen, die Kanäle hierzu existieren ja. Das Volk muss seine Polizei mögen.
Trotz aller Kritik freue ich mich, wann immer ich eine Streife sehe und sehe die Polizei als "Freund und Helfer". Ich würde mich freuen, wenn dies jeder täte, weil es jeder könnte.
Vielen Dank für eure Zeit.
der Frühstücker