Beiträge von Tony Lennartz

    Tipps und Tricks zum Tarp - Einsatz


    Tarps, diese meist
    2,20x3,00 Meter großen Planen, auch Basha genannt, sind schon lange nicht
    mehr nur den militärischen Sondereinheiten vorbehalten sondern geistern
    mittlerweile in allen Preis-, Qualitäts- und Gewichtsklassen auch auf dem
    zivilen Markt herum. Die Idee des Tarps ist nicht neu, schon im zweiten
    Weltkrieg wurden sie primär als Sonnenschutz benutzt. Doch im Gegensatz zu
    damals eröffnen moderne Materialien und Verarbeitungsweisen dem Basha neue
    Möglichkeiten. So ist der durchschnittliche Bundeswehrsoldat zwar nach wie
    vor auf seine Zeltbahn angewiesen, bei den Fernspähkompanien und dem KSK aber
    wird das Tarp mittlerweile dienstlich geliefert.


    Wie schon oben
    geschrieben gibt es das Tarp in den verschiedensten Preisklassen und
    Materialien, vom 30 ,- € Polyesterstück bis zum 300,- € Goretex-Basha ist
    alles im Bereich des Möglichen. Das KSK z.B. benutzt das Goretextarp was zwar
    wesentlich schwerer ist als das einfache aus Polyester, aber natürlich
    massive Vorteile bietet. Neben der Wasserundurchlässigkeit gibt es einfacher
    Wärme nach außen ab, was die Aufklärung durch WBG natürlich (unwesentlich)
    erschwert. Das Goretex - Material reflektiert auch das Licht nicht so gut und
    erschwert daher auch eine Aufklärung durch Infrarotstrahler in Verbindung mit
    NSG´s. Mit einem Tarp kann man Aushub für einen Beobachtungsstand wegschaffen
    und sollte es hart auf hart kommen, kann man es schnell zur behelfsmäßigen
    Trage umfunktionieren und nicht zu vergessen, isoliert Gore - Tex auch einigermaßen,
    in das Tarp eingerollt, kann man sich unter widrigen Umständen den Schlafsack
    sparen. Der größte Nachteil ist jedoch das Goretex an sich, schnell reißt man
    sich Löcher ins Gewebe, durch Dornenbüsche, spitze Äste oder Funken leidet
    das Material sehr. Das tut das Polyestertarp zwar auch - aber das werfe ich
    weg und kaufe mir ein neues - beim 300,- € - Tarp fängt man an zu
    verzweifeln.


    Eines haben aber
    alle Tarps gemeinsam: Abspannpunkte an allen Enden, und einige Abspannpunkte
    in der Mitte des Tarps. Manche haben Stoffschlaufen, manche Ösen - egal. Auf
    der Oberseite sind ebenfalls meist noch Halteschlaufen angebracht, denen
    würde ich beim Billigtarp aber nicht trauen.


    Bei den FSK u. KSK
    hat das Tarp die Zeltbahn abgelöst, die Vorteile liegen auf der Hand - das
    Polyestertarp wiegt (mit Hülle) 300 Gramm. Dazu kommen noch (mindestens) 4
    "Bungee Cords" also Gummiseile mit Haken, auch Expander genannt -
    und einige BW - Zeltgestänge aus Alu. Ein paar Erdnägel sollten auch dabei
    sein, und natürlich noch etwas BW- Schnur. Insgesamt wiegt das Pack etwa 600
    Gramm - das ist nur ein Drittel der BW Zeltbahn.


    So ein Tarp bietet
    hunderte Möglichkeiten einen Unterschlupf zu bauen - ein paar Varianten will
    ich an dieser Stelle vorstellen.


    Möglichkeit 1 -
    Beobachtungsversteck


    Beim
    Beobachtungsversteck handelt es sich weniger um einen Unterschlupf, mehr um
    eine Tarnung. Das Tarp wird tief und gerade gespannt und kann mit Materialien
    aus der Umgebung abgetarnt werden. Die Bungee - Cords an den Enden halten das
    Tarp immer straff. Dieses Versteck bietet 4 Personen Platz, ohne Ausrüstung
    versteht sich. Die Rundumsicherung ist gewährleistet. Vorteil: Richtig
    abgetarnt ist es auch aus der Nähe kaum zu erkennen und läßt sich in kürzester Zeit spurlos
    wieder abbauen. Ein Regenschutz ist gewährleistet. Materialaufwand: 4 Bungee
    - Cords, ggf. Schnur.


    Variante 2 - Das
    Schrägdach


    Das Schrägdach ist
    der klassische Unterschlupf wenn es schnell und einfach gehen soll. Durch
    seinen wirklich simplen Aufbau auch problemlos bei Nacht zu errichten.
    Vorteil: Das Schrägdach bietet ausreichenden Platz für eine Person +
    Ausrüstung. Nachteil: Nur eine Seite ist Wettergeschützt. Die Längsseite die
    den Boden berührt sollte mit einer Ablaufrinne versehen werden, damit man
    nicht vom runterlaufenden Wasser überrascht wird. Durch seine Bauweise bietet
    das Schrägdach trotz der niedrigen Silhouette große Angriffsfläche für den
    Wind und läßt sich durch die Schräge nur sehr schwer mit natürlichen
    Tarnmitteln abtarnen. Material: 2 Bungee - Cords, 2 Erdnägel


    Variante 3 - Das
    Langzelt (Spitzdach) und Kurzzelt (Spitzdach)


    oder


    Das Langzelt läßt
    sich in verschiedenen Varianten errichten, hier mit offenen Seiten (also für
    gutes Wetter). Alternativ kann man statt den Zeltstangen / Ast (hier 4 pro
    Seite) auch eine Schnur zwischen zwei Bäumen spannen. Für eine Person mit
    Ausrüstung sehr geräumig, bei zwei Mann wird es schon enger, aber ist noch im
    Bereich des Möglichen. Je nach Höhe in der man das Langzelt aufspannt wird
    der Windwiderstand natürlich größer oder kleiner. Je tiefer man es legt,
    desto unbequemer (weil niedriger) wird es natürlich. Durch die spitze Form ist
    das Abtarnen aber auch hier wieder ein fast aussichtsloses Unterfangen.
    Material hier: 6 Bungee -Cords, 6 Erdnägel, 8 Zeltstangen / Äste.


    Variante 4 - Platz für
    Team


    Ein Rastplatz für
    die Member, ein Platz zum planen und entspannen, für die Verpflegung u.s.w.
    Hier kann man aufrecht sitzen und ist zumindest vor leichtem Regen sicher.
    Das Tarp wird an den 4 Ecken und den zwei Längsseiten abgespannt und in der
    Mitte eine Zeltstange aus 5 Elementen eingesetzt. Wenn man es geschickt
    anstellt läßt man eine Seite etwas höher, als Ein- und Ausstieg. Bei dieser
    Abspannvariante ist kein vernünftiger Blick nach draußen möglich, also nur
    etwas für Ruhephasen in sicherem Gelände und mit externer Sicherung. Bequem
    finden 4 Mann sitzend oder zwei Mann liegend Platz. Selbes Problem wie
    das Spitzdach - lauter steile und schlecht zu tarnende Flächen. Material (für
    das kleine von oben: 6 Bungee - Cords, 5 Zeltstangen, ggf. Schnur.


    Variante 5 - Die
    Muschel


    Der Name kommt nicht
    von ungefähr - die Variante erinnert an eine "Strandmuschel". Diese
    kleinen Polyesterdinger die am Strand immer vom Wind weggerissen werden. Bei
    unserer "Muschel" handelt es sich um einen 1 Mann Unterschlupf, bei
    dem die Person mit seiner Ausrüstung auch ein übles Wetter gut überstehen
    kann. Da sich drei Seiten am Boden befinden (und die vierte Öffnung kann man
    ja mit einem Poncho o.ä. schließen ist das Gebilde sehr stabil (Ablaufrinnen
    nicht vergessen !) Die Seiten sind relativ flach und bieten dem Wind nur
    wenig Angriffsfläche. Problem ist wie immer die Tarnung des Ganzen. Der
    Aufwand ist gering und der Bau geht schnell. Benötigt werden: 5 Erdnägel, 1
    Bungee -Cord, 4 Zeltstangen oder Äste.


    Variante 6 -
    Shelterzelt


    Das Shelterzelt ist
    das aufwendigste im Bau. Es bietet jedoch beachtliche Vorteile. Zunächst ist
    genug Platz für zwei Personen mit Ausrüstung. Es ist sehr flach und bietet
    nur wenig Windwiderstand. Zudem fällt es durch die niedrige Silhouette nicht
    sofort ins Auge und kann dank des relativ geraden Dachs auch gut abgetarnt
    werden. Es ist zu zwei Seiten offen und kein Komfortzelt, weil man sich nicht
    mal hinsetzen kann. Seine Form erhält es durch vier Zeltgestänge (a 2 Stäbe)
    oder Äste die jeweils abgespannt werden. In der Mitte wird es durch eine
    Schnur zwischen zwei Bäumen oben gehalten (ist schwer zu erkennen). Benötigt
    werden: Schnur, 4 Bungee - Cords, 8 Erdnägel, 8 Zeltstangen / Äste.


    Die aufgeführten
    Varianten stellen natürlich nur einen Bruchteil dessen dar was man mit einem
    Tarp alles anstellen kann. Durch die Verbindung von zwei und mehr Tarps
    eröffnen sich nochmals neue Möglichkeiten, bis hin zum Mannschaftszelt.













    Das "Trapper" macht einen interessanten Eindruck. Stilistisch finde ich es gefällig. Nur die Bezeichnung ist völlig daneben gegriffen, genauso unzutreffend wie Parkplatzwächter oder Konditor, obschon man auch diesen ehrenhaften Berufsgruppen durchaus ein Messer zuordnen könnte. Ein Trapper stellt Pelztieren mittels Fallen und Schlingen nach, um diese über Auktionen an den Handel zu werkaufen. Damit finanziert er ganz oder teilweise seinen Lebensunterhalt. Dementsprechend ist er an hohen Erlösen interessiert. Je mehr Verarbeitungsschäden seine Produkte aufweisen, je geringer ist der erzielte Preis. Mit der tantoähnlichen Spitze dieses Messers läßt sich sehr schlecht skinnen, sie ist für das Gewerbe total kontraproduktiv und würde unbeabsichtigte, zerstörende Schnitte verursachen. Was also sollte ein Trapper damit anstellen?
    Ich fürchte, dass der Name ein verkaufsfördernder "Aufhänger" sein soll, welcher dem Betrachter suggeriert, das Messer ist für den professionellen Einsatz innerhalb dieser outdoorbezogenen Berufsgruppe konstruiert worden, womit der Betrachter dieser vermeintlichen Eignung vertrauen soll. Find ich nicht gut!
    skinning.jpg

    Noch mal zum eigentlichen
    Thema. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass Mr. Gryll in seinen
    Darstellungen bereits 5 oder 6 verschiedene Messer führte. Es waren allesamt
    populäre Marken und Typen. Dieser Umstand läßt sehr stark darauf schließen,
    dass es sich um Product-Placement handelt, d.h. die entsprechenden Firmen
    können ihre Produkte gegen Leistung von Summe X oder geldwerten Dingen dort
    einbringen. Sie versprechen sich davon Werbewirksamkeit u. schließlich
    Umsatzsteigerungen. Die Filmgewaltigen erhöhen auf diese Art die Höhe ihres
    Budgets. Ein üblicher Vorgang in diesem Metier. Daher ist es sehr fraglich ob
    Mr. Gryll tatsächlich geistiger Vater des Messers ist und ob er überhaupt
    dahinter steht.

    @i Kleiner Mann,


    letztes Jahr war ich im „kalten
    Regenwald“ und habe dort mit der Machete arbeiten müssen. Wir schlugen im Team
    abwechselnd und benötigten um 400 m weit voran zu kommen, ca. 90 Min. Für
    solche Zwecke nehme ich eine dünne Tramatoni und nix anderes. Je dicker, je
    stärker ist der Schneidenwinkel, womit die Eindringtiefe sich bekanntlich
    reduziert. Also weit weg von mir mit Army-Macheten egal woher und sonstigem
    dicken Kram. Da Macheten schneiden aufgrund der Klingenbreite „unter“ der Hand
    liegen, benötigt man einen ovalen Griffquerschnitt ansonsten rollt das Teil
    nach einer Viertelstunde in der Hand, weil der feste Zugriff und die
    Konzentration mit der Zeit nachlassen. Runde Griffe sind da geschenkt zu teuer,
    da Auftreffverkantungen vorprogrammiert sind und die tun weh. Mit der Zeit
    ärgert man sich auch über jeden Fehlhieb wegen der unnützen Anstrengung. Wenn
    man einen Trail mit gerade wachsendem Bewuchs freischlägt, sollte man die Stängchen und
    Stangenhölzer bodennah mit einem schräg geführten Hieb kappen, so wie die Wurst
    beim Metzger geschnitten wird, damit die Nachfolgenden nicht in die Spitzen
    fallen und sich bei aller Mühe auch noch aufspiessen. Dabei haut man immer mal
    wieder in die Erde, das Teil wird stumpf und schartig, habe ich eine schmale
    Klinge, habe ich schnell nachgefeilt, bei dickeren Klingen muß ich dreimal so
    viel Zeit aufbringen, die hat Niemand. In manchen tollen Familien regelt man
    damit auch Meinungsverschiedenheiten ansonsten weiß ich dafür keine weitere
    Verwendung.
    Mit einem vernünftigen
    Messer fälle ich schneller einen Baum als mit einer Machete, wenn ich weiß wie
    es geht. Damit schlachte ich auch für die Campküche und zieh damit die Häute
    ab. Holz bearbeite ich sowieso damit aber ich habe es auch schon als Steighilfe
    in Stämme und Felsspalten getrieben. Alle Verwendungen aufzuzählen käme einem
    Katalog gleich. Letztlich sollte es ein hochbelastbares, grundsolides Teil
    sein. Wie oft hörte ich schon frustriert sagen:“Leih mir mal dein Messer!“ Kann`s
    bald nicht mehr hören.

    @ Kleinermann
    und warum benutzt man in nordamerikanischer - oder sibirischer Wildnis keine Machete? Sind die alle von der Messerindustrie verführt oder fehlt denen lediglich deine Aufklärung? Apropos Machete, wenn Du intensivere Erfahrung mit diesem Teil hättest, würdest Du keinen Rohrgriff propagieren sondern eher verfluchen, Warum wohl?

    @ juchten,
    so ein bisschen fühle ich mich da von Dir mit einbezogen, auch wenn ich mich nicht als "Survivalübermeister" sehe. Ich habe vor 2 Jahrzehnten mein Messer entwickelt, weil ich da draußen zu viele handelsübliche Messer überstrapaziert habe. Auch ein Custom versagte. Bei der Entwicklung meines Messers habe ich mich nach den Erfordernissen orientiert und dabei nicht im entferntesten daran gedacht, dass mein Produkt irgendwelche Leute, ausser mir und vielleicht meinen Freundeskreis interessieren könnte. Das es sich über Jahrzehnte zum Selbstläufer entwickelte, war weder absehbar noch strategisch vorbereitet. Obwohl ich mein Messer für den Bereich Extrem - Outdoor entwickelte, die Bezeichnung Survivalmesser habe ich immer abgelehnt oder zumindest negiert, da mit dem Begriff zu häufig Schindluder betrieben wurde, daher ersuche ich um eine differenzierte Beurteilung der Situation.

    habe verstanden, so könnte man z.B. ehemalige, militärische operative Bewegungen als Gebietsvorgabe nehmen oder auch Fluchtwege von Rechtsbrechenrn, egal ob vom Postkutschenraub um 1850 oder vom Bankraub aus 2009, da ist genug Würze drin.

    Ich befürchte, dass auf bewirtschafteten Truppenübungsplätzen die Schwierigkeiten seitens des Betreibers vorprogrammiert sind und Bunker sind höchst selten frei zugänglich. Man sollte doch um die Legalität solcher Vorhaben bemüht sein. Jede Region bietet genügend Möglichkeiten für anspruchsvolle und spannende Aktionen, ohne dass man Gefahr läuft rechtliche Schwierigkeiten oder negative Medienmeldungen herbeizuführen.

    @ gearillero,



    danke für den Link. Die Firma hat einige
    andere Modelle mit dem zusätzlichen Hinweis „Waterproof“ die mich, von
    Sachzwängen motiviert, schon sehr ansprechen. Schnürstiefel können mir nicht
    hoch genug sein, wer meine lädierten Schienbeine sieht wird das nachvollziehen
    können und im Repertoire dieses Unternehmens finde ich Schuhe, die meinen
    Vorstellungen sehr nahe kommen. Gerade im Schuhbereich kann man nicht
    grundsätzlich sagen, dass moderne Produkte grundsätzlich Verbesserungen mit
    sich bringen. Die Hersteller beachten doch eher die breite Masse der
    Konsumenten, die bringt nämlich den ersehnten Umsatz. „Exoten“ wie ich u.
    wahrscheinlich noch einige hier im Forum, haben da spezielle Ansprüche die über
    den Trip im Stadtwald hinausgehen und damit entsprechen wir nicht unbedingt der
    Zielgruppe dieser Marktstrategen und müssen uns „Nischenprodukte“ suchen.

    Ich werde im Sommer oder
    besser gesagt bei höheren Temperaturen keine Schuhe mehr mit Membrane tragen.
    Habe mir im letzten Herbst, da ich weitab der Zivilisation nicht wechseln konnte,
    damit die Füße kaputtgelaufen, so dass ich ca. 3 Wochen
    nachbehandeln mußte. Bei niederen Temperaturen ist die Wirksamkeit von
    Gore-Tex, Sympatex usw. ja wirklich gut aber sobald man an 15 oder 18° C
    herankommt findet so gut wie kein Klimaaustausch mehr statt. Dann „kochen“ die
    Füße, besonders wenn man vorher den ein oder anderen Bach durchlaufen hat. Dann
    sitzt das Leder voller Feuchtigkeit, welche wohl nicht zum Fuß durchdringt, das
    verhindert die Membrane wohl aber es dringt auch nichts vom Fuß nach außen,
    sodass der eigentliche Sinn des Verfahrens nicht erreicht wird. Daher suche ich
    Schuhe ohne Membrane, deren relative Dichtheit alleine dem Obermaterial zu
    verdanken ist. Zudem sollte kein Futter vorhanden sein denn wenn ich Polsterung
    benötige trage ich eben ein Paar Socken zusätzlich aber wenn mir einmal Wasser
    oben in den Schuh hineinfließt, habe ich ihn sehr schnell getrocknet, was bei
    einem gefütterten Schuh mehrere Stunden dauert, diese Zeit kann ich draußen
    nicht abzweigen, ich muß u. will weiter. Die unseligen Schnellverschlußösen
    lehne ich ebenfalls ab. Wenn ich im Dunkeln schnell meine Schuhe anziehen muß,
    geht die elendige, zeitraubende Fummelei los. Da sind mir die ollen „Wanderhaken“
    im oberen Schuhschaftbereich wesentlich
    leichtgängiger. Selbst wenn ich im Stress den ein oder anderen Haken
    überspringe, ist der Schuh vernünftig fest geschnürt und wenn ein Schnürsenkeln
    zerreißt oder durchbrennt, kann ich diese zusammenknoten und brauche mich nicht
    zu sorgen, dass ich den Knoten nicht durch die Ösen des „Superschuhs“ kriege.
    Also das Leben da draußen kann hart und unerbittlich sein, warum soll ich der
    Industrie mit ihren falschen Konzepten auf den Leim gehen und mir dadurch das
    Leben erschweren? Die Damen u. Herren haben noch sehr viel zu lernen. Dieser Tage
    wurde mir ein Schuh der Fa. High Tech wärmstens empfohlen. Das Material hat
    mich hinsichtlich der Lederverarbeitung und der Dichte voll überzeugt aaaber

    der Schuhschaft liegt nicht O-förmig um den Unterschenkel sondern U-förmig,
    d.h. vorne ist das Wunderwerk offen, wird nur von einer überdimensionierten Zunge
    geschlossen und wenn ich durch den Wald gehe ernte ich mit dem offenen Schuhschaft
    jede Menge herumliegender Totholzäste, mit der Gewissheit, dass ich mich über kurz oder
    lang, ungewollt hinlege. Als ich das dem Vertreter erklärte, argumentierte er
    mit einer guten Beurteilung des Schuhs durch eine Outdoorzeitung. Als ich ihm
    erwiderte, dass die Herrn Redakteure mich einmal mit dem Schuh für eine Std. begleiten
    sollten war nur noch Schweigen zu vernehmen. Zudem war die Sohle fast derart
    verwindungsfähig wie ein Gummistiefel, d.h. auf hartem Untergrund spüre ich
    jeden haselnussgroßen Kieselstein. Sorry aber mir ist Derartiges geschenkt noch
    zu teue
    r.

    30 L Wasser, 0,5 Kg Honig drin verrühren, 1 Kg Rosinen dazurühren, 0,5 Kg
    Möhren (scheibchenweise), 8 L frische Fichtentriebe (Mai/ Juni ist vorteilhaft).

    Alles gut verrühren. Ca. 50 Gr. Trockenhefe dazugeben und das Gefäß (offenes Fass)
    mit einem Tuch abdecken. Nicht wundern oder erschrecken wenn das Gebräu gärt
    Nach einer Woche die Fichtenteile abschöpfen und die Flüssigkeit durch ein
    Leinentuch gießen. Nach 2 weiteren Wochen, wenn die Gärung abgenommen hat,
    die Flüssigkeit in PET-Flaschen abfüllen und alle Tage den Verschluss
    kurz öffnen um den, durch die Restgärung entstandenen, Druck abzulassen. Wenn
    sich nach einigen Tagen kein Druck mehr aufbaut ist die Flüssigkeit ausgegoren und
    kann konsumiert werden. Vorsicht Alkohol!

    Unsere Schuhe sind doch sehr unterschiedlich hinsichtlich des Materials und des Aufbaus. Dazu kommt eine zweite Komponente, unsere noch mehr unterschiedlichen Füße mit all ihren individuellen Eigenheiten und auch negativen Attitüden. Als dritte Komponenten muß man die unterschiedliche Beanspruchung bedenken. Zusammengenommen zeigen diese drei Faktoren sehr unterschiedliche Empfindsamkeiten. Somit kann man nicht pauschalisieren und rundumschlagend behaupten, dass Socke A vorteilhafter ist als Socke B. Sicher gibt es gewisse Standards auf welche man achten sollte aber ich würde z.B. Falke nie abqualifizieren weil meine Mauken in Mutters gestrickte Wollsocken trampeln. Andere haben sicherlich gute, erfahrungsmäßige Gründe, bei dieser Marke zu bleiben, die ich nicht habe, weil meine Treter eben anders reagieren. Es gibt eben Wertungen (auch als "Fußnoten")die man 1:1 selbst erfahren muß.

    Draußen ist die tägliche
    Körperpflege im doppelten Sinne wichtig. Der klassische Grund wird hier bislang
    eingehend dargestellt. Ein weiterer Grund ist die Beibehaltung einer
    ausgeglichenen Selbstwahrnehmung. Je intensiver und anhaltender äußere Belastungen
    sind, z.B. strapaziöses Weiterkommen, Verfolgung, hohe Anspannung, längere Schlechtwetterphasen
    ohne Schutzmöglichkeit u. Ähnliches, um so weniger achtet der Mensch auf seinen
    Standard. Das sind z.B. solche Zeiten bei denen man im Nachhinein verwundert
    Blessuren an den Schienbeinen u. sonstige Kratzer feststellt, deren Entstehung
    man überhaupt nicht bemerkt hat. Dann kann, vor Allem in der Gruppe, nicht
    einfach weitergemacht werden sondern dann ist nachhaltig darauf zu achten, dass
    Jeder etwas für sich tut, d. h. Körperpflege, evtl. mit Zeitrahmenbenennung,
    damit man sich wirklich diese Zeit nimmt, um sich selber wieder wahrzunehmen. Das
    führt in der Regel zu einer relativen Ausgeglichenheit.