Beiträge von Tony Lennartz

    Kèla i Ajax,
    hast `nen gelungenen Bericht verfasst, geht mir natürlich in`s Gemüt und runter wie Öl.
    Externe Sichtweisen bewahren bekanntlich vor der eigenen Betriebsblindheit und sollen
    Ansporn für bessere Leistungen sein oder diese festigen.
    Ich werde mich weiter bemühen!


    @nicO,
    danke für deine Stellungnahme und deine gute Gesellschaft
    in den Ardennen

    Der Schneidenwinkel hat die bestmögliche Winkelposition zum Schaft. Du wirst dich über die großartige Hiebeffizienz freuen. Darin liegt die legendäre Wirksamkeit der Tomahawks begründet. Es lebe der Unterschied!

    Da ich häufig mit meinem Fixed arbeite und dabei alle denkbaren Körperpositionen/Haltungen anfallen (am Seil, im Baum, am Wildkörper kniend, in unterirdischen Stollen robbend oder mit dessen Spitze die Karte erklärend
    etc.), ist für mich cross – draw das Bestmögliche.

    In Verbindung mit einer Köcherscheide vermeide ich gefährliches herumstochern und führe meine Klinge „blind“
    in die Scheide, d.h. ich lege mein Messer nicht so häufig anderweitig ab, z.B. um kurzzeitig beide Hände frei zu haben sondern führe das Messer unkompliziert in die Scheide.

    Möchte noch kurz etwas zu den Unterschenkelmessern bemerken:
    Habe selten Jemanden getroffen, der sein Messer, ob offen od. verdeckt, an der Innenseite trägt.
    Sorry aber das sind für mich eindeutig Leute mit, sagen wir mal, wenig Erfahrung. Holywood suggeriert das
    seit Anno Toback immer wieder u. Manche halten es dann auch für angemessen.

    In der Wüste oder urbanem Umfeld mag das noch praktikabel sein aber sobald der Gute zwischen die ersten
    Sträucher muß, gehen das Gezerre und das Gestolpere los, da der Bodenbewuchs
    sich zwischen dem Unterschenkel und dem Messergriff wieder findet und somit den
    Mann bremst oder gar hinlegt.

    Trägt man das Messer auf der Innenseite, hat man diese Probleme weniger bzw. überhaupt nicht, da niemand
    breitbeinig vorwärts geht oder schleicht.

    In hockender Position ist die Innenseite auch kontrollierter erreichbar

    ....also Wachs quasi als Make - up, kann nie schaden aber wenn dann mal Nässe dran ist, wird die Herrlichkeit leider fleckig.
    Sämisch gegerbtes Elchleder saugt auch gerne Nässe u. weitet sich dann, es sei denn er hat "smoked Hide" genommen.
    Alternatv mußt Du mal nassen Hirschdarm dort überstreifen. Wenn der nach einigen Stunden trocken ist, bleibt die Stelle forever fest und griffig. Durch das Eigenfett macht auch Feuchtigkeit keine Probleme. Das ist wirklich Old - Style und sieht stark aus.

    Wie Ajax eingangs erwähnte, es sind tatsächlich die armen Schweine der kanadischen Gesellschaft welche diese Jobs ausführen.
    Dazu möchte ich bemerken, dass vielfach weit und breit keine alternativen Jobs zur Verfügung stehen und die Leute von solche Saisonarbeiten abhängig sind um ihre Familien zu ernähren.
    Im Sommer dürfen sie dann Treibholz vor den Turbinen aus den Stauseen fischen. Das sind "Indian - Jobs" für die Mancher sogar Schlangesteht.
    Das Land ist einfach zu groß um Jedem einen adäquaten Arbeitsplatz nach unseren Wertvorstellungen zu bieten.
    Hier ist der Konsument der wahre Drahtzieher des Übels also die Leute von hier und von nebenan.

    Ich war mal mit einem absolut fähigen Trapper namens Murry Mc Lean unterwegs. Dessen Survival- Kit beschränkte sich im Winter auf eine Mini-Flasche mit Petroleum. Damit wollte er, falls er sich auf seiner winterlichen Trap - Line eine Haxe bricht, den Busch anzünden, damit er aufgrund des, zumindest für Piloten, weitsichtbaren Buschfeuers gefunden wird. Das sind ganz andere Maßstäbe als "das Licht ist weg, was mach ich jetzt?"

    habe in West-Kanada mit verschiedenen Trappern gearbeitet, also professionellen Schlingenfängern. Dort habe ich nur bowdenzugartige u. glatte Stahldrähte gesehen. Niemand käme auf die Idee, Messing od. Kupfer zu verwenden.
    Wenn das Zeug draußen nach einigen Stunden/Tagen den ersten Grünspan ansetzt, so nimmt die zu fangende Spezies diesen Oberflächengeruch war, da es ein fremder, unbekannter Geruch ist, würde jedes Tier die Schlinge meiden.
    Bei Stahldraht steht die Sache anders. Selbst wenn sie Rost ansetzt, so ist das nicht so störend, wieso das so ist kann ich nur vermuten, vielleicht weil Eisenerz ein weitverbreitetes Mineral ist und vielfach im umliegenden Gestein vorhanden ist.

    ....und öffnet sich leichter wieder, damit kann das Karnickel entfleuchen, während der Stahldraht bei dessen erster Zugbewegung an der Schlingenöse knickt u. diese damit geschlossen bleibt. Außerdem sollte jede Schlinge hängen um Störungen zu vermeiden. Also diese Theorie ist, gemessen an der durchführbaren Praxis, für die Tonne.

    Ein Ausrüster legte mir eine Ausschreibungsliste vor, darin ging es um Survivalkits für eine große Fluggesellschaft. Auch darin war zu meiner Verwunderung Messingdraht aufgeführt. Von daher dürfte die Säurezündertheorie wohl unbedeutend sein.
    Mir scheint eher, dass irgendein Beschaffer Anno dunnemals die Idee hatte, das Messing nicht rostet (er korrosiert Grünspan) und seitdem taucht das Material auf allen Listen auf.

    Ich frage mich, was die in dem KSK - Kit mit dem Messingdraht beabsichtigen. Bei größeren Wildnistouren nehme ich gerne "Blumendraht" mit. Habe damit schon Kumpels Sohlen befestigt, Alarmsysteme gebaut u. Waldhühner u.Ä. kann man auch damit zum Verweilen animieren. Das Material läßt sich binden und knoten aber Messingdraht federt, also nix knoten oder binden. Sollte man damit andere Absichten haben? Dann möchte ich gerne erfahren was das sein sollte.

    Hi Micha,


    klar doch, dass nicht
    alleine auf intellektueller Ebene meine Messerkreationen entwickelt habe.
    Jahrelange Erfahrungen im
    praktischen Umgang mit Messern, eine gehörige Portion Enttäuschung und Ärger über untaugliche oder verbrauchte Messer und die Qual der Wahl, vor dem nächsten Trip ein qualifiziertes Messer zu finden, brachten mich dazu ein Anforderungsprofil zu erstellen und schließlich zu zeichnen.

    Institute oder Prüfstellen mußte ich nicht kontaktieren, ich wußte doch was ich wollte. Die Belastbarkeit wurde
    mit einen Leopard ll , auf einem betonierten Platz getestet.

    Als der Panzer mehrfach über mein Messer fuhr und dabei nichts veränderte, war das für mich und die
    Umstehenden eindeutig genug.

    Du berichtest von deinen Versuchen bezüglich der Schneid - u. Penetrationsleistungen verschiedener Klingenformen. Das habe ich mir in sofern erspart, da ich ja bereits diese Tendenzen vorher in der Praxis erkannt hatte, daher liegt die Klingenspitze meines GEK dort wo sie ist, fasst achsial u. nicht sonst wo. Daher negiere ich auch Drop – Points oder Tantospitzen für meinen persönlichen Gebrauch, da diese Spitzen zur Penetration mehr Kraft erfordern als es bei meiner Messerspitze der Fall ist.
    Also nix Testinstitut sondern harter Gebrauch unter erschwerten Bedingungen und manchmal auch Zeitdruck führten zu meinen Ergebnissen.
    Sicher sollte Jeder seine Mittel wählen um seine Versuche, wie auch immer, durchzuführen aber dass ein geringer Schneidwinkel eine bessere Schneidleistung erzeugt als ein größerer Winkel, sollte Jedem geläufig sein.
    Die psychische Nachhaltigkeit meines Messerkampfes entstand wahrscheinlich durch eine Verkettung mehrerer Fakten:

    Eigene harte aber in der Konsequenz harmlose Erfahrungen aus dem Ring und von der Matte.
    Gleiches aus anderweitigen körperlichen Auseinandersetzungen.
    Fast immer waren diese Dinge vor dem finalen Ergebnis, mit relativer, eigener Anstrengung verbunden.
    Nun war keine Anstrengung erforderlich, keine Vorbereitungsphase da aber wohl die sehr eindeutige Effizienz,
    wahrscheinlich plagte mich daher mein Unterbewusstsein. War ja auch eine absolut neue Erkenntnis.

    Jedenfalls ist es ganz sicher nicht so, dass ich zum Pazifisten avancierte.






    In diesem Zusammenhang über irgendwelche Materie nachzudenken bringt doch nicht wirklich weiter. Holz findet der Neugierige zur Not an seinen Möbeln, Textilien in seinem Bett, Autotüren auf dem nächsten Parkplatz bzw. in der Konsequenz billiger, auf dem Schriottplatz. Aber automatisch drängt sich die Frage nach der Notwendigkeit und letztlich nach der Vernunft auf.
    Geht es hier vielleicht um die Wirksamkeit am lebenden Objekt? Dann sollte der Mann ein Praktikum im nächsten Schlachthof absolvieren und sich von wirklichen Routiniers unter konstantem Zeitdruck einweisen lassen.
    Darüberhinaus möchte ich feststellen, dass ich als Jäger weltweit vielerlei Spezies mit dem Messer abgefangen habe und darin nie ein Experimentierfeld sah oder für meine Begleiter auch nur im Entferntesten vermutete.
    In den frühen Achtzigern geriet ich in eine "kill or get kill"- Situation und mußte mein damaliges Buck 124 in die rechte Leiste meines Kontrahenten führen. Bis heute sehe ich den fragenden, leidenden Gesichtsausdruck des betroffenen Idioten und vor Allem dann, wenn ich das Gefühl genieße, dass es mir gut geht. Womit sofort das Gegenteil eintritt.
    Der Mann sollte sich in Sachen Messerwunden erstmal umsehen / umhören um dann nochmals "gefiltert" oder vielleicht nie mehr derartig zu fragen.

    Habe heute in einem anderen Themenbereich wieder dieses untaugliche Teil in einer Auflistung "wichtiger" Teile entdeckt. Habe dazu nichts bemängelt um nicht destruktiv zu erscheinen aber erspart Euch jegliche Ausgabe in dieser Richtung und spendet eher den Kaufpreis für den Frieden in Dingsda, denn bislang ist alles Angebotene real für den Kindergeburtstag oder die Tonne aber nicht für die wirkliche Praxis geeignet.