Beiträge von Tony Lennartz

    Hi Tuete,
    deine offensichtliche Begeisterung macht mich wirklich neugierig. Bitte teste das Teil doch einmal mit Fäden von Birkenrinde und einem auseinandergezupften, 5-cm-langen Stück Hanfschnur, z. B. aus Paketschnur oder Pferdeleine, Henkerstrick, etc. Du weißt schon was ich meine. Wenn Du aus den besagten 5 cm ein etwa semmelgroßes Knäuel gezupft hast, benötigt es nur eines qualifizierten Funkens und das Ding brennt lichterloh. Bin sehr gespannt auf deine experimentelle Erfahrung.

    Hi Carver,
    warum zwei Kompanten? Welchen kannst Du bei wirklichem "Sauwetter" nutzen?
    D. h. Schneetreiben von Seitenrichtung, kalte Knochen, Hunger und nervende Kumpels, die auf deine Navigationsergebnisse warten, weil sie zurecht an den warmen Ofen wollen.

    Hi Tuete,
    Survival - Kit heißt Überlebenspäckchen, also die minimalisierte Notausstattung für "worst - case" und nicht ergänzende Reiseausrüstung, sonst erhebt meiner Oma`s Häkelkissen irgendwann auch den Anspruch auf Unverzichtbarkeit (smile!).
    D.h. in der Praxis: Leicht, klein, nicht lästig, immer am Body!
    Wenn Du an Stelle des Regenponchos einen Army - Poncho nimmst, so kannst Du damit die Rettungsdecke einsparen und Dir damit zusätzlich einen qualifizierten Shelter bauen.
    Wenn Du andererseits die Rettungsdecke mittig mit einem 25 cm Querschnitt versiehst, ist der Poncho fertig.
    Kondome eignen sich im Survivalkit zum Wassertransport und weniger zum Verhüten.
    Glaube mir bitte, wenn die Survivalsituation für Dich wirklich eintritt, denkst Du nur noch an dein Zuhause, "heile" Welt, genügend zu Essen, warmes Bett und Sicherheit aber wohl kaum an Paarung,
    Solltest Du in lebensbedrohlicher Situation doch zu Letzterem tendieren, wirst Du instinktiv eher "Spuren" hinterlassen als an Verhüterlis denken.
    Und nimm Dir statt dem Feuerstahl 1 Einwegfeuerzeug, das ist sicher nicht so "taktisch" aber zweckmäßiger, verursacht weniger Kummer, ist leichter, x-mal billiger und selbst wenn das Gas alle ist, sprüht das Ding noch Funken.
    Iron - Tape und `nen Bleistift würde ich Dir noch empfehlen. Vom Ersten wickelst Du 2,5 m um Letzteren u. Du hast alles kompakt und zugriffsleicht.zusammen. Mit kalten, klammen Fingern ist diese Umwicklung auch sehr hilfreich, falls Du zu schreiben hast.
    Das sind keine Hypothesen!

    Versuch`s doch mal mit Birkenrinde. Brennt schnell, trocknet schnell in der Hosentasche, weisse Bäume sieht man sogar im Dunkeln und man benötigt zur Ernte nur Fingernägel od. Folder.

    Wenn da nichts zu finden ist, dann geh`zu `ner Lichtung, zück dein Messer und skalpiere Grasnarbe, etwa 40 x 60 cm große Stücke. Auflegen u. zum Schluß nach unten kämmen, dann ist u. bleibt die Bude auch dicht.
    In solch trüben Gefilden würde ich mir eine Lappkoja bauen. Selbst ein Minifeuer heizt das Ding enorm ein und die schrägen Wände reflektieren die wohlige Wärme in des müden Mannes Rücken.

    Hi Raoul,


    auf der Karte akzeptiere ich das von Dir präsentierte Gerät. Kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich damit über größere Distanzen mein Ziel präzise avisieren soll. Da ist ja Null Visierung dran. Da nutzt auch die gute Verarbeitung wenig. Da fehlt etwas Wesentliches!

    Der eingangs gezeigte Shelter ist noch verbesserungsfähig. Man nehme:
    Fichtenzweige welche man mehrschichtig mit den unteren Enden an den Firstbalken hängt.
    Über den Firstbalken legt man fußmattengroße, überlappende Grassoden von unten nach oben (gleich wie von hinten nach vorne) .
    Das Gras kämmt man mit einem Fichtenzweig .nach hinten.
    Bei sorgfältiger Arbeit ist der Shelter damit regendicht.

    Hi Jörg,
    ..........nehme ich dankend zur Kenntnis. But...........bei dem riesigen Angebot an "unverzichtbaren" Hilfsmitteln fällt manchmal die richtige Entscheidung schwer. Habe bei manchem Beitrag gestaunt, an welchen Special-Nonsens .die guten Leute ihr Geld ausgeben. Selbsterfahrung geht doch über Prospektgläubigkeit.
    Manchmal halte ich mich mit meiner Meinung bedeckt, um den Jungens nicht die Freude zu nehmen oder letztlich als besserwissender Spielverderber zu gelten.

    Seit den Achtzigern benutze ich das Modell DP 2 von Recta u. bestmögliches Kartenmaterial. I. d. R. aber im Maßstab 1:50.000. Da ist wohl nicht jede knieende Ameise zu erkennen aber wer damit nicht zurecht kommt, der sollte sicherheitshalber besser im Stadtpark flanieren.
    Was mich nach wie vor am DP 2 begeistert ist der Umstand, dass man bei der Zielaufnahme die offene Visierung unter den Blick hebt, d.h. man muß nicht erst durch eine Lücke zwischen Deckel u. Gehäuse den Zielpunkt suchen.
    Bei letztem Tageslicht, monotoner Landschaft oder nervigen, drängenden Kumpels, ist das eine große Erleichterung.
    Die Gradangaben auf der Skala sind "nur" zweistellig. Damit ist die Skala nicht vollgepackt und erscheint, auch bei schlechtem Wetter oder im totalen Stress, wunderbar leicht lesbar. Die fehlenden dritten Zahlen habe ich noch nie vermißt.
    Der unten hängende Spiegel ermöglicht ein realistisches Zahlenbild, somit bleibt einem unnötige Gehirnakrobatik erspart.
    Die übrigen Recta-Modelle mögen gut sein aber mir sind sie zu anfällig hinsichtlich falscher Nutzung und selbstverschuldeter Irrtümer.
    Die zusätzliche Deklinationsskala ist verstellbar, auch durch Erschütterungen, für mich ein Minus.
    Bewustes verstellen der Deklinationsskala geht mit einem externen Schlüssel (kann verlorengehen) noch`n Minus.
    Zu Anfang jeder Wildnistour zeichne ich die Deklination mittels einer ca. 20 cm langen Linie in einem unwichtigen Kartenbereich ein. Damit wird zur Einnordung der Karte, der Kompass nicht an den Kartenrand gelegt sondern diesmal an die gezeichnete Deklinationslinie. Das ist die schnellere und vor Allem die wirklich sichere Lösung.
    Wie gesagt, wenn man draußen "worst case" arbeiten muß, kann weniger tatsächlich mehr sein.
    GPS-Geräte sind `ne tolle Sache, so lange Energie da ist oder das Gerät weder in den Bach noch vom Obstbaum fällt.
    Sie sind bei der Orientierung zeitsparend u. unübertrefflich wenn die Koordinaten gewisser Orte registriert werden müssen.
    Handys sind nur dort von Nutzen, wo der Empfang gewährleistet ist. Abseits der Zivilisation geht ausser Sat-Phone garnichts. Diese Technik ist für meine Freunde u. mich unverzichtbar geworden.
    Bon Voyage!

    Liebe Klingennutzer,


    ich möchte wirklich hier nicht den kritischen Besserwisser darstellen und Jemanden zu nahe treten aber besonders bei den hier geposteten Bildern ist zu erkennen, dass bezüglich der Nutzung von Klingen bei Trennschlägen keine kundigen Hände die Klingen führten.
    Die Trennstellen an den Hölzern sehen aus wie genagt. Ursache ist, wie aus einigen Bildern zu ersehen, der falsche Winkel zwischen Hiebrichtung und Trennstück.
    So arbeitet man sich sehr schnell müde und die Hiebe avancieren zum Trommeln. Ein Holzstück bis ca. 6 cm im Durchmesser geht man nicht im rechten Winkel an sondern die Klinge von Axt, Hawk oder Machete sollten im Winkel von 45 ° auftreffen, egal ob das Holz horizontal aufliegt oder senkrecht gewachsen steht. Wichtig ist dabei, dass man nicht absolut quer zum Holwuchs und damit quer auf die festen Fasern schlägt.
    Man reduziert damit den Materialwiederstand erheblich und kommt damit schneller und müheloser zum Erfolg.

    Mich würde interessieren wie der Stiel mit der Auftreffenergie umgeht. Bei kompletten Metallstielen oder Metallkernstielen wird die volle Auftreffenergie durch starke Stielvibration 1:1 auf die Führhand übertragen ( ist unangenehm u. die Schläge werden zurückhaltender).
    Bei Hickory ist es ähnlich "gefühlvoll". Esche ist gut. Ein Nylonstiel könnte das Beste sein wenn er zumindest stellenweise hohl ist.
    Wenn man längere Zeit mit einem Tomahawk arbeitet, hat dieser Umstand einen sehr hohen Stellenwert.
    Hat Jemand vergleichende Erfahrungen mit dem schönen Hawk?

    Hi Trion,
    in unseren Landen werden wohl keine Axtklingen mehr industriell geschmiedet und ich habe keine Lust auf fernöstliche Bemühungen.
    Ich würde mich freuen, wenn Dir ein solches Stück gelingen würde. Ich habe noch eine 1:1 Zeichnung des Axtstiels, die ich Dir dann zukommen lasse. Also her mit deiner Mailadr. u. schon hast Du das Ding im Drucker. Halte nach abgelagertem Eschenholz mit ununterbrochenem Maserverlauf Ausschau. Nix Hickory!

    H.O. Meissner war m.W. der Erste der sich mit dem Thema Outdoor-Leben differenziert befasste. Sein Buch "Die überlistete Wildnis" hat mich damals inspiriert u. auf meine damalige u. heutige Spur gebracht. Seine Ausführungen habe ich alle in der Praxis umgesetzt, mit der nachhaltigen Feststellung, dass der Mann genau Bescheid wußte worüber er schrieb.
    Kann das Buch jedem Ineressierten empfehlen.

    ...und genau darin ist die unterschiedliche Wirksamkeit begründet. Durch den längeren Stiehl:
    a) Vergrößert sich der Aktionsradius (im Fight überlebenswichtig, in der Vegetation weniger Standortwechsel u. gestolpere).
    b) Man steigert die Hiebintensität mit gleichem Kraftaufwand vom "anklopfen" bei kurzem Stiehl, zum durchtrennen mit einem längeren Stiehl.

    [Exp.Axt.jpgExp.Axt.c.jpgExp.Axt.d.jpg
    Hi Trion,


    ich hatte ein paar amerikanische Originale aus dem 19.Jahrh.. Wie meistens waren es engl. u. franz. Handelstomahawks. Im 18. vertrieben die Holländer kurzzeitig einen kleineren Klingenkopf. Die Klingen kamen zu den Natives u. diese brachten dann ihre individuellen Schäfte an. Ihre Griffsicherheit erlangten sie vielfach durch natürliche Astknoten oder Messingnagelköpfe aber die Stiehle waren in der Regel gerade ohne unteren, dickeren Abschluss u. das störte mich. Im alten Europa, etwa 1000 Jahre früher war das anders. Also sah ich mich zwischen den Äxten unserer Kulturen um u. fand reichlich gute Vorbilder.
    Natürlich ist der Tomahawk begrifflich aktueller, da er zeitnah verwendet wurde u. Holywood für die Verbreitung des Namens sorgte. Das ist auch gut.
    Bei mir fing das mit einigen Skizzen an und dann wurde gefeilt. Fräse etc. gab`s nicht. Das Aussehen und stylische ist das eine aber das Teil einzusetzen ist gegenüber einem üblichen Beil ein wahres Vergnügen. Die Schaftform trägt dabei die Hauptlast von Hiebintensität und Treffsicherheit. Wenn die Klinge nur wenige cm zu lang ist, steigt das Risiko des verkantens und aus dem Hieb wird nix. Das Ding lag vor einigen Jahren auf der IWA bei einem Messerhersteller, etwas abseits oben auf einer Vitrine. Es hat mich überrascht u. gefreut wie viele Besucher das Ding haben wollten. Als wir dann einen Hersteller suchten, war unter Stückzahl 5000 niemand zu finden. Das damit verbundene finanz. Risiko war zu hoch. Also bleibt`s bei der guten Absicht.


    Gruß aus Belgien