Beiträge von Tony Lennartz

    @ AJAX


    Bis Neujahr geht bei mir in dieser Hinsicht garnichts, zudem hindert das miese Wetter den Mann mit der Kamera. Wahrscheinlich wird es an einem der ersten Wochenenden also Sa./ So. durchgeführt. Zwei Tage werden wohl nötig sein. Du wirst wohl dann ein Wildschweinchen skinnen müssen damit wir nachher überm Feuer daran rumschnitzen können.

    @ AJAX


    ........ich wußte das wohl einzuordnen, war eher `ne wohlgemeinte Provokation und war auf die Argumente gespannt.
    Bezüglich bewusstes malträtieren von Messern arbeite ich gerade an einem Testkonzept welches ich einerseits für interessant und erforderlich halte aber andererseits sträuben sich bei der Vorstellung meine Nackenhaare. Ich mag die Teile eben sehr.

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    Bin absoluter Tomahawk- Freund,


    habe das Teil als Synthese aus der fränkischen Franziska, der kleinen Wikinger Bartaxt und dem Inuit - Frauenmesser gebaut. der Eschenholzschaft wird von oben eingelassen. Er wirkt aufgrund der nach oben erweiterten, konischen Klingenöse der Zentrifugalkraft entgegen, damit wird sein Halt bei jedem Hieb fester. Wichtig ist der Schneidenwinkel zum Schaft. Unsere heutigen Beile sind i.d. Regel rechwinkelig konstruiert sodass bei schulterhohen Auftreffern ein Teil der Hiebleistung verloren geht. Durch meine Winkelführung hat der Hieb mehr Schnittwirkung (die Afrikaner bauen ihre Beile auch in dem Winkel).
    Wenn ich den Schaft mit der Unterseite kurz aufschlage, fällt die Klinge aus ihrer Position und ich habe ein qualifiziertes Messer zum abhäuten oder um Karotten usw. zu zerkleinern. Das Ding liegt also schnell in 2 Teilen da u. ist easy zu transportieren. Die Hiebwirkung ist überraschend gut.
    Leider läßt sich für diese Klingenform kein industrieller Hersteller finden. Jede vermeintlich konkurrierende Alternative würde ich dafür in die berühmte-berüchtigte Tonne werfen, besonders wenn der Schaft komplett aus Stahl besteht u. im Griffbereich etwas Micarta oder Gummi das Händchen verwöhnen soll, was aber nicht sein kann. Die Schwingungen der Auftreffenergie werden zu brutal in einem Metallschaft übertragen. Daher favorisiere ich Kunststoff a la Fiskars oder traditionelles Eschenholz.für Axt - u. Beilstiehle.

    ..ist schon ok aber bei Menschen die täglich auf ihr Messer angewiesen sind, hat das Teil einen höheren Stellenwert weil sie von dem Zustand und der Leistung ihres Messers direkt abhängig sind. Damit stellt sich naturgemäß ein gewisser Respekt ein.
    Ich war mit einer kleinen Touristengruppe in einem Huntingcamp bei den Crees. Ein Kölner steckte sein Messer in den Boden und man fragte mich, was das für einer sei. Der Mann wurde in der Folgezeit von den Natives aus Höflichkeit nur ignoriert.
    Ein Messermacher war mit seinem 18 - jährigen Sohn bei mir zum Seminar. Als der Sohn gedankenverloren seinen Puukko in den Boden rammte ist der Alte beinahe ausgeflippt. Mag gewiß übertrieben sein aber solche Geschehnisse prägen sich ein.

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    Hi Raoul,
    1. Mein Buddy hat gefischt weil ich zu faul war. 2. Dein Kumpel mit den indischen Impressionen hat recht. Esse eine rohe Forelle und Du merkst den hohen Wassergehalt.
    Bei Null Fisch hätten wir ein Stachelschwein ( Lost Man`s Food) erlegt (.s. Bild) das geht auch mit einem speziell präparierten Stock und wirft ca. 3 - 5 Kg brauchbares Fleisch ab.
    In der Eifel hast Du Wege, wenn man Waldwege nutzen kann, macht man locker 40 km bevor man ein Lean to oder einen Wärmereflektor für die Übernachtung baut. Wasser gibt es in der nordischen Hemisphäre zur Genüge. Man sollte aber die kleinen Rinnsale nehmen, das Wasser ist i.d. Regel sauberer als größere Bäche und zeigt noch keinen hohen Gerbsäuregehalt.
    Wenn Du so kälteempfindlich bist, solltest Du vor dem Schlaf deine Hosenbeine mit abgestorbenen, trockenem Gras füllen, das juckt vielleicht etwas aber hat einen angenehmen Isoliereffekt. Dann machste Feuerchen auf einem Meter Abstand vor deinem Liegeplatz und wenn es mollig wird, öffnest Du dein Hemd bis zum Gürtel damit die Wärme an deine Brust gelangt. Wenn es nach einer Std. ungemütlich wird, wirst Du wach, weil die Flammen niedrig sind aber das Feuer brennt immer noch so gut, dass Du durch nachlegen von Holz sofort wieder Wärme spürst. Wenn die Jacke u. das Hemd geschlossen bleiben , kriegst Du das nicht mit und wenn Du dann vor Kälte wach wirst ist das Feuer bereits so weit abgebrannt, dass Du ein Viertelstunde pusten mußt um die Flammen wieder hoch zu bekommen. Versuch`s mal.
    P.S. Lese auf meiner HP die Story Maydaymay, da ist so etwas drin.

    @ Ajax:
    Apropos "Aluschale". Seit Jahren höre ich immer wieder, dass die Abnutzung von Alu-Geschirr müde machen soll, wenn diese Mini-Substanzen in den Organismus bzw. in die Blutbahn kommen. Ob da etwas dran ist konnte ich nie richtig verifizieren aber habe das schon von erfahrenen, ernsthaften Leuten gehört.
    Was mich auf der einen Seite begeistert ist das minimale Gewicht aber andererseits ist das Zeug verdammt beulenempfindlich und wenn so etwas im Boden passiert, riechts immer öfter angebrannt.
    Ess-und Kochgefäße sollte man nie größenmäßig nach der Packungsbeschreibung kaufen. Wenn man die Portionsvorgaben prüft sind die Pötte meistens randvoll, d.h. wenn ich abends od. bei schlechtem Licht, am See/Fluß mein Wasser damit hole, um Tee od. Süppchen für meine Lieben zu bereiten, so habe ich gute Chancen, dass ich an der Kochstelle angekommen, nur noch den halben Wasserstand zu melden habe.
    Fazit: Die Damen u. Herren welche die Kartons gestalten, haben die Vorzüge ihrer Produkte nie selber erfahren.
    Man sollte draußen immer 4 - 5 cm trockenes Geländer am Kessel haben bzw. bei 2 Pers. Kessel für 3 Pers. ergattern.


    Grüße aus Belgien.

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    ...habe das Video angesehen. Ich gehe hinsichtlich einer eingetretenen Notsituation in der Wildnis von einer anderen Ausgangslage aus.
    Ich will dort nicht verweilen, es sei denn, Umstände zwingen mich dazu. In den meisten Fällen wollen die Betroffenen raus und dann verschieben sich die Werte und Skalen welche der gute Mann in dem Video vorgibt beträchtlich.
    Wenn ich weiterkommen möchte, d.h. laufen, klettern ,evtl. schwimmen, dann verbrenne ich `ne Menge Energie, das hält niemand 28 od. 30 Tage ohne ergiebige Nahrung aus.
    Mein Buddy u. ich sind einmal im Busch "vergessen" worden, bereits 2 Tage nachdem unsere Nahrungsmittel aufgebraucht waren, haben wir die ersten gefangenen Fische roh gegessen. Als wir dann auch noch den passenden Otter dazu hatten, haben wir uns auf den Weg gemacht und das waren um die 90 Km.


    Grüße aus Belgien

    Hallo Raoul,
    hier meine Wetzstahl. Der Arbeitsbereich wird zum Transport im Griffstück verschraubt. Nutze das Teil seit mehr als 10 Jahren und kann mich nicht beklagen. Ist sicher für kleines Geld auch heute noch zu kriegen. Bei Diamantstählen gilt eine gewisse Vorsicht in der Handhabung. Anfängern passiert es immer wieder, dass sie durch regide Schleiferei die Schärfe versauen.
    Das zweite Foto zeigt mich in meiner Wetzstahl-Schleifmeditationsphase vor einer Trappercabin.
    Gruß Tony

    Nach jedem intensiveren Gebrauch ziehe ich mein Messer über einen kurzen Wetzstahl (Kugelschreiber-Look), die Hülle wird als Griffstück angeschraubt. Egal ob ich skinne oder Spähne zum feuermachen schäle. Einen Stein habe ich noch nie mitgeschleppt. Man sollte allerdings nicht mit solchem Service warten bis die Schärfe nachläßt.

    Der gute Mors Kochanski befasst sich mit Bushcraft - Skills und das ist die wahre Basis. Diese Techniken setzen Augenmaß und manuelles Geschick vorraus, funktionieren aber nachweislich seit Jahrtausenden. Wenn ich nichts mehr habe, aber weiterkommen möchte, so benötige ich Energiezufuhr für meinen Organismus, welche ich da draußen meist ausschließlich durch Proteine erlange. D.h. ich brauche Fleisch!
    Ich möchte keinem Veganer oder Vegetarier im Wege stehen aber um Tatsachen kommt man in solchen Situationen nicht durch Ignoranz herum. Dogmatisch motivierte Verweigerungen sowie Unvernunft können im Busch die Gesundheit und das Leben kosten.
    In vielen Survivalbüchern wird das wichtige Thema Fleischbeschaffung ungenügend und meistens unqualifiziert behandelt. Die großen Namen sind davon leider nicht ausgenommen. Dem geneigten Leser fällt das eher weniger auf, da er mit der Materie nicht so tiefgründig vertraut ist. Wenn ich z.B. auch das Thema Fallenbau in diesen Büchern beleuchte, so bemerke ich seit Jahren, dass die gleichen Fehler in den meisten Büchern wieder erscheinen. Ist das Zufall? Oder haben die Herrn Autoren es nie wirklich bis zum blutigen Ende praktiziert, sondern abgeschrieben? Einer dieser "Großen" rief mich vor einigen Jahren an und fragte mich, wie ich einen Igel wohl präparieren würde um aus dem Balg einen "Boxhandschuh" zu fertigen. Na ja!

    Eine simple Mullbinde ist auch sehr hilfreich zur Funkenaufnahme. Man brennt im aufgerollten Zustand eine ihrer Stirnseiten über einer Kerze an und drückt dann den Brand aus. Die so angebrannte Fläche glimmt sofort wieder, wenn ein noch so kleiner Funke darauf fällt, auch noch nach Monaten. Wichtig ist, dass dieser moderne "Zunderschwamm" trocken aufbewahrt wird.
    Von dieser Glut kommt man mittels trockener Birkenrinde oder watteähnlichen Textilteilen (Tampons, Hanf, Jeansfäden) leicht zur offenen Flamme.
    Für dieses Verfahren genügt auch der Funke eines leeren Einwegfeuerzeugs.

    Ich halte es für gefährlich leichtsinnig, wenn ich je nach Lage meine Lampe benötige u. diese nur mit beiden Händen einschalten kann, wobei ich dann eine dritte Hand zum festhalten eines Türgriffs, eines Geländers oder meiner Waffe benötige.
    Ebenso bedenklich finde ich, bei schlechten Lichtverhältnissen nach einer schwarzen Lampe zu suchen. ein Ring aus leuchtendem Tape kann da Abhilfe schaffen.
    Ein Fabrikant dieser Produkte erklärte mir auf der IWA: " Schwarze Lampen werden verloren, solche Kunden können wir mehrmals bedienen!"

    Wenn eine solche "Drahtsäge" zwischen die beiden Enden eines gebogenen Stabes gespannt ist, sieht das zuerst einmal gut aus!
    In der Praxis taugt der Kram weniger bis garnichts. Was ich mit 1 - 2 Machetenhieben schaffe, kann diese Drahtsäge vielleicht in 10 - 15 Min. erledigen. Wenn es denn ohne Verletzungen endet. Habe so ein Exemplar, ich käme aber nie auf die Idee, so etwas in den Busch mitzunehmen.

    Was ist verzichtbar? Als Survivaltrainer muss ich gestehen:
    Alles, wenn ich den Job beherrsche! Nach meinen Feststellungen, auch in
    haarigen Situationen, liegt der meiste Wert eines Survivalkits hauptsächlich in
    der psychologischen Wirkung. Denn speziell zusammengestelltes Material soll
    fehlendes Know-how ersetzen. Mein German Expedition Knife, etwas Blumendraht
    und ein Einwegfeuerzeug, betrachte ich als meine persönlichen Überlebenshilfen,
    aber Hand aufs Herz, zur Not geht`s auch ohne diese Dinge.


    Sollte man spezielles Material für "Notsituationen"
    mitnehmen, dann sollte dies auch separat an der Person getragen werden, im
    Hauptgepäck haben diese Teile nichts verloren. Was kann also von solcher
    gravierenden Wichtigkeit sein? Habe ich in einer "Notsituation" mit
    Menschen zu tun, kann Geld ein gutes Hilfsmittel sein. Identifikationsmittel
    und mein Blutpass können hilfreich sein, falls ich in einen Verkehrsunfall
    verwickelt werde. Eine Trillerpfeife, falls mein Gebrüll nicht laut genug
    erscheint. Ein Einwegfeuerzeug, falls ich dasjenige aus der Hosentasche
    verloren habe. Gleiches gilt für mein Taschenmesser. Wasserentkeimungstabletten
    sind auch wichtig, aber was ist mit dem Rest meiner Reiseapotheke? Soll ich
    einen Kompass dazupacken oder kann ich die Feder meines Kugelschreibers
    strecken und magnetisieren, um letztlich einen improvisierten Kompass zu bauen?
    Was soll ich mit Magnesium - Feuerstarter wenn mein Einwegfeuerzeug
    effizienter, leichter und billiger ist? Was soll ich mit Angelschnur und
    Angelhaken wenn ich Null - Ahnung vom fischen habe?


    Dem Ersten ist ein Korkenzieher unverzichtbar, der Zweite haut
    der Flasche den Hals ab. Es liegt letztlich an der eigenen Beurteilung welchen
    Stellenwert solcherlei Hilfsmittel haben und ob man sie separat in einem
    Survivalkit zusammenstellt.