Beiträge von Morales

    Hook Passaroundbericht


    Tut mir leid, dass es mit diesem Bericht so lange gedauert hat, aber jetzt bin ich wieder da mit frischer Energie. Erst einmal vielen Dank für diesen Passaround, er war eine willkommene Abwechslung von den üblichen Verdächtigen. Warum? Einfach weiterlesen…


    Die Hooks heben sich für mich von der schneidigen Konkurrenz ab durch den Fokus auf nun ich will es mal „Klingenmissbrauch“ nennen, ähnlich der Superknives.
    Die beiden Hooks sind daher eher als spezielle Werkzeuge gedacht (sehr kurze Klinge), was die Einsatzmöglichkeiten einschränkt, ich war aber darauf gespannt, wie die beiden in eine besondere Einsatznische passen. Letztendlich geht es ja auch um die Austauschbarkeit der Klingen. Aber genau das (Asche auf mein Haupt!) habe ich nicht getestet, ich war eher mit Schneiden beschäftigt. Genug der Vorrede, jetzt mehr zu den Messern.


    Nach dem Auspacken kam der erste Aha-effekt: Die Verarbeitung ist makellos und der Sitz der beiden in den Kydexscheiden ist für mich perfekt. Die Hooks werden an der Kydex angesetzt und rasten dann mit einem deutlichen „Klack“ ein. Genauso hatte ich mir das vorgestellt und beim Sitz gibt es zwischen den beiden auch nur minimale Unterschiede. Die Schärfe ab Werk habe ich jetzt aber nicht getestet.


    Die Hooks in der Praxis


    Der gerade Hook
    Bei diesem Exemplar hatte ich so meine Schwierigkeiten, was den Zugang zu diesem Werkzeug angeht. Der Griff wollte in keiner Griffposition so richtig in die Hand passen und der fließende Übergang vom Griff zur Klinge schuf kein Vertrauen. Das soll nicht bedeuten, dass dieser Hook zum Schneiden ungeeignet ist, für mich hat er aber klar gegen seinen ungleichen Zwilling verloren.


    Der abgewinkelte Hook
    Was einen geplanten Einsatzzweck angeht, erschien mir dieser Hook eindeutiger auf eine konkrete Aufgabe zugeschnitten und als ich nach Erhalt der Hooks ein Paket öffnen musste, drängte sich dieses Schneidwerkzeug geradezu auf. Die Griffhaltung war für mich angenehmer und die Schneidbewegung ging leicht von der Hand. Es fühlte ich sich natürlich an, sofern man das von einem Werkzeug sagen kann, aber wir Menschen haben aber nun mal keine Krallen.


    Fazit
    Der krumme Hook hat es mir wirklich angetan, da er für mich konsequenter auf einen konkreten Einsatzzweck gemünzt ist. In meinem normalen Alltag brauche ich so ein Werkzeug leider nicht, da eben diese konkreten Schneidaufgaben fehlen. Wäre es anders, der Hook wäre mit an Bord.
    Der gerade Hook liegt mir persönlich weniger, was ich vorher so nicht gedacht hätte, aber dafür sind ja solche PAs ja da.


    Ein herzliches Dankeschön an Martin für die Testmöglichkeit, es hat wirklich Spaß gemacht!


    Gruß
    Carsten

    Nach diesem sehr langen Passaround mit insgesamt 15 Teilnehmern möchte ich mich bei allen Teilnehmern bedanken!


    Wir haben zu danken...und jetzt kommt auch endlich mein Bericht. Mea culpa!


    1. Design
    Das M3 hat mir von Anfang an gut gefallen, unauffällig, etwas edel durch das verwendete Holz und die schicke Lederscheide. Bei mir kam das Messer damals mit einer kleinen Macke in der Klinge an, für deren Entfernung ich leider keine Zeit hatte. Das Einzige, was mich an diesem Messer etwas störte, war die breite Klinge mit dem stark ausgeprägten Bauch. Für bestimmte Schneidaufgaben ist das bestimmt ideal, auf der anderen Seite fehlt mir aber eine echte, sinnvoll einsetzbare Spitze. Aber genau aus diesem Grund habe ich mich bei diesem Passaround angemeldet: Passt es oder passt es nicht?


    2. Gebrauch
    Aufgrund längerer Abwesenheit von Zuhause (und dem eigenen Schleifequipment und Testmöglichkeiten) habe ich das M3 in erster Linie bespielt und die Trageweise am Gürtel getestet. Der Griff lag mir bequem und sicher in der Hand, da gab es nichts zu bemängeln. Der Sitz der Scheide am Gürtel war mir insgesamt etwas zu hoch und ist für mich ein wichtiges Kriterium bei feststehenden Messern. Was aber letztendlich zum Ausschluss von meiner Einkaufsliste geführt hat, war die zu breit ausgeführte Spitze, die einfach für mich unpraktisch ist. Ein großer Beinbruch ist das allerdings nicht, denn es stehen schon genug Messer auf der Liste und das Geld wächst ja auch nicht auf Bäumen.


    3. Verarbeitung
    Als Komplettpaket gibt da aus meiner Sicht eigentlich nix zu meckern. Das Messer und sein Zuhause sind ansprechend verarbeitet, gerade die Griffschalen sind eine Augenweide.


    4. Fazit
    Für mich ist das M3 nichts, aber die Qualitäten des Messers sind unbestreitbar. Wer ein ansehnliches Messer mit viel Bauch zum Schneiden in der 12er-Klasse sucht und zudem große Hände hat, für den ist das M3 bestimmt eine Überlegung wert.


    Vielen Dank für den Passaround Robert, you rock!! :thumbup:


    Carsten


    Hab mich gefreut wie ein Schneekönig :)


    Das kann ich sehr gut nachvollziehen! Und Glückwunsch, dass es wieder aufgetaucht ist!


    Verloren bzw. vergessen habe ich ein einfaches Victorinox in den 90ern in einer Jugendherberge in Regensburg. Das Messer hatte vor allem sentimentalen Wert, da es erstens mein erstes Messer und zweitens ein Geschenk von meiner Tagesmutter war, die einige Jahre später an Krebs gestorben ist. Was ich nicht alles tun würde, um dieses Messer zurückzubekommen...

    Die Angaben für den Stahl beim KM 4000 sind ein wenig widersprüchlich (1.4110 oder 55Si7), was das Schärfen angeht ist das jedoch zweitrangig. Grundsätzlich ist jeder Stahl, auch bei höherer Härte, weicher als ein normaler Schleifstein, sonst würde das Schärfen ja auch gar nicht funktionieren. Warum dann also Diamantschleifsteine verwenden? Weil die Zutaten (z.B. Vanadium) in manchen Stählen (z.B. S90V) zur Bildung von sehr harten Bestandteilen führen, sogenannten Karbiden. Und diese Karbide verlangen nach härteren Schleifmitteln, die beiden möglichen Stähle des KM 4000 aber definitiv nicht.


    Gruß,
    Carsten

    Nach meinem Empfinden und nach gut 6 Jahren, die ich mich mit Messern beschäftige und auch in US-Foren unterwegs bin, würde ich zwischen tradionellen Stählen und modernen unterscheiden. Bei den modernen sind in den USA häufig die Produkte von Crucible in Verwendung, da trifft man ständig auf mit Messer mit CPM-154/3V/S30V usw. Stahl. Bei den traditionellen Stählen ist das ganz klar der 1095. Zu tun hat das wohl eher mit der Geschichte der Messer in dem Land, das USMC Messer aus WW II. hatte so einen Stahl und noch viele andere Hersteller haben diesen Stahl benutzt und tun es noch heute, sofern sie nicht Konkurs angemeldet haben und aufgekauft wurden (z.B. Schrade, Camillus).


    Was meinst du mit weichen Stählen Japan? Keine Sorte ist ja per se "weich", es kommt ja darauf an, wie sie gehärtet wird, mal abgesehen von Stählen wie 420J2 oder 3Cr13. Bei denen hat man ja kaum Kohlenstoff um die hart zu bekommen.


    Bei uns in Deutschland besteht ja, im Gegensatz zu den USA, kein so großer Markt für Messer. Was wären denn für dich denn moderne Stähle (pulvermetallurgische) ? Bei uns läuft ja eher bei den traditionellen Stählen viel über 1.4116/1.4110/1.4125 usw., und bei traditionellen Messermodellen wie dem Mercator auch über C-Stähle.


    Insgesamt sollte man einfach bedenken, welche Stähle die Anbieter und Hersteller vor Ort benutzen bzw. die, die auf dem heimischen Markt am stärksten vertreten sind. Der N690 von Böhler ist z.B. hier in Europa wesentlich mehr vertreten als in den USA, was daran liegt, dass viele italienische Hersteller wie z.B. Extrema Ratio diesen Stahl verwenden.


    Die Gründe für das Vorherrschen bestimmter Sorten sind vielschichtig und von kulturellen und ökonomischen Eigenheiten (Globalisierung) abhängig und vor allem von Sorte zu Sorte sehr unterschiedlich. Ich finde das Thema spannend und habe da immer ein Auge drauf, da die Luft für echte Innovationen auf dem Stahlmarkt schon recht dünn ist. Aber das ist ein anderes Thema...


    Gruß
    Carsten

    Danke für die Info Micha. Aus meiner Erfahrung sind viele Messer ab Werk mit einem teils eher meißelartigen Schneidenwinkel versehen. Da macht auch nur ein geringfügiger Umschliff Sinn, denn auch ein rasierscharfer Meißel hat eine besch****ene Schneidgeometrie. Das ist auch der Grund, warum ich immer noch für das RD9 schwärme, dass du mir mal vor einigen Jahren verkauft hast: Viertelzöller mit einem feinen Schneidwinkel unter 30 Grad. :)


    Gruß
    Carsten

    Danke Micha für diesen ausführlichen Schneidtest! Was mich persönlich interessieren würde: Du hast geschrieben, dass viele deiner Messer umgeschliffen wurden von Martin und anderen. Welche Änderungen wurden dabei an den Messern vorgenommen? War es nur das Anbringen einer scharfen Schneide oder eine grundlegende Veränderung der Klingengeometrie hin zu einem spitzeren Winkel? Das R.E.D. scheint ja ein wahrer Schneidteufel zu sein bei der Klingenstärke und dem Komplettflachschliff. Zwar fehlt mir im Moment das Geld, aber das Bastinell ist auf der Einkaufsliste.


    Gruß
    Carsten

    Im Video sagt er sogar 9Cr19MoV, da hab ich mich gestern verhört. Ein Stahl mit 18 Prozent Chrom ist nicht prinzipiell ungeeignet für so ein Messer. Es bleibt genug freies Chrom übrig, um die Rostträgheit zu garantieren, der Rest verbindet sich ja mit dem Kohlenstoff zu Karbiden. Chromkarbide sind recht groß, das macht den Stahl aber nicht spröde. Diesen Begriff finde ich persönlich eh etwas irreführend. Die Klingenstärke ist aber robust gewählt, so dass man das Messer bestimmt nicht so schnell klein bekommt. Mal sehen, wie der Preis hierzulande aussehen wird, wird anfangs bestimmt gut über 100 Euro liegen.


    Gruß,
    Carsten