Beiträge von Juliett Romeo

    Da in der nächsten Zeit eine ganze Reihe an Schießbahnbesuchen ansteht, auch draußen und auch wenn's kalt wird, hab mal einen Überzug für meinen Gehörschutzbügel gebaut. Ist mit Vlieseline gepolstert, hat zum Kopf hin ein Netzgewebe, das Wärme speichert und Wasserdampf abziehen lässt. In Kryptek Typhon Cordura 500. (Der originale SOE Peltor Wrap ist vom Aufbau her ähnlich, aber der Schnitt ist anders. Bei diesem hier sind wesentlich weniger Nähte. Also auch weniger Wulste.)



    Bild 1 - Seite zum Kopf hin


    Bild 1 zeigt die Seite zum Kopf hin. Beim Umklappen wird der Klettflausch-Streifen oben mittig sein und z.B. ein Namensschild aufnehmen können.



    Bild 2 - Die andere Seite


    Bild zwei zeigt die Seite, die über dem Bügel zusammengefaltet wird.



    Bild 3 - Angeschraubt


    Angebracht am Gehörschutz. Schlank. Wenige Features. Aber für die Schießbahn reicht's.


    Bin dabei, noch einen in Multicam zu bauen. Mit mehr Features.

    Ich sag's gleich: Ich habe das Gefühl, daß ich dieser Jacke Unrecht getan habe.


    Ich habe sie hinsichtlich einiger Kriterien (z.B. Robustheit, Wasserdichtigkeit) wohl mit einer Kampfjacke bzw. mit einer Hardshell verglichen. Ich finde, das sollte nicht die Liga sein, in der sie spielt. Ich habe ganz klar den Eindruck, daß hier ein schicker Landrover Defender sich beim TÜV in die Warteschlange der zu prüfenden MRAPs eingereiht hat und an den Kriterien eines dieser Autos gemessen worden ist.


    Und das vielleicht etwas viel für ihn war.


    Ich habe mich gefragt, ob ich die Jacke zu hart beurteile. Aber in der Produktbeschreibung lese ich nun mal "unter widrigsten Bedingungen" und "mit Body Armour zu tragen". Das hab ich mir ja nicht ausgedacht. Das hat ClawGear so geschrieben. Und für mich sind widrigste Bedingungen dann auch mal "2 h bei strömendem Regen draußen sein müssen und den Auftrag ausführen" oder "bei Beschuss in Deckung gehen und dann 30 m in Gleiten zwo bis hinter die Hausecke (so als Beispiel für den Einsatz mit Body Armour - der ebenfalls in der Beschreibung erwähnt wird).


    Wenn ich diesen Maßstab behutsam zurückfahre auf etwa das Anforderungsprofil "Für draußen geeignet, für in der Natur wie in der Stadt, auch für hin und wieder querfeldein und auch für den ein oder anderen Regenschauer", dann ist die Harpagus plötzlich vorne mit dabei!



    Bild 1 - ClawGear "Look and Feel": alles schön abgerundet: sowohl das Klettflausch als auch die Reißverschluss-Schlitz-Ausschnitte


    Dann geht der Preis in Ordnung. Dann ist die kompromisslose Verarbeitung nicht so relevant. Dann ist die Jacke da, wo sie sich vermutlich wohlfühlt. Dann passen auch diese wirklich netten Kleinigkeiten wie die typisch ClawGear-Look-and-Feel-abgerundeten Ecken (sowohl bei den Klettflauschflächen als auch bei den Reißverschlüssen, siehe Bild 1). Und dann ist auch die Handytasche mit Kopfhörerführung stimmig (siehe Bild 2).



    Bild 2 - Kopfhörerführung, es gibt am Kragen sogar noch eine Führungsschlaufe für das Kabel


    Ich mag die Jacke. Ich trage sie gerne als Übergangsjacke gerade in dieser Zeit (im Moment ist sie mir noch etwas zu warm, aber es wird ja kälter). Wenn der Wetterbericht sagt "Könnte ein paar Schauer geben über Tag", zieh ich sie bedenkenlos an. Wenn der Wetterbericht allerdings sagt "Heute nur Regen" würde ich sie nicht nehmen. Und wenn ich mich an meine Bundeswehrzeit zurückerinnere und überlege, ob ich sie - hätte ich die Wahl - im Gefechtsdienst anziehen würde, unter widrigsten regnerischen Bedingungen: nein, dann würde ich wohl doch eher eine Hardshell wählen.


    Gruß,

    Bei körperlicher Belastung kommen im Grunde zwei große Aspekte hinzu:

    • Verhalten bei höherer Körpertemperatur und erhöhtem Schwitzen (Aspekte Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung);
    • Verhalten bei Bewegungen (sozusagen als "Sportbekleidung").

    Die Abführung höherer Mengen an Wärme sowie - geschwitzter - Feuchtigkeit kann die Harpagus über die große Menge an Belüftungsöffnungen ziemlich gut. Die im Gewebe verbleibende Restfeuchte stellt kein übermäßiges Problem dar, weil die Harpagus zum einen recht windundurchlässig ist (so daß auch bei Feuchte im Gewebe kein Windchill-Faktor entsteht), zum anderen nimmt der verwendete Stoff (Fleece innen, Softshell außen) sowieso kaum Feuchtigkeit auf. Passt gut. Nichts zu beanstanden hier.


    Klar - bei Verwendung von Rucksack und/oder Body Armour sieht das mit dem Abtransport von Wärme und Feuchte schon ganz anders aus, aber das ist kein Problem der Jacke. Durch Rucksäcke hindurch und durch Platten hindurch kann man nun mal nicht besonders gut Schweiß und Wärme abtransportieren.



    Bild 1 - klein und leicht


    Hinsichtlich des Faktors "Harpagus als Sportjacke" haben wir den Vorteil, daß das Softshell in gewissem Rahmen stretcht und somit Bewegungen bequem mitmacht. Dazu kommt, daß die Harpagus mit 710 g (Größe M, siehe Bild 1) ziemlich leicht ist. Man wuchtet also nicht nebenbei noch ungewollt Gewichte mit durch die Gegend. Wenn einem diese Beweglichkeit noch nicht reicht, kann man die Jacke noch "lockerer" machen, indem man bspw. die langen Unterarm-Reißverschlüsse öffnet. Die sorgen nicht nur für Belüftung, sie machen die Jacke nochmal bewegungstauglicher.


    Sicherlich werden bei körperlichen Betätigungen die Ärmel hochrutschen und der untere Jackenrand nach oben wandern - aber das ist kaum zu vermeiden.

    Vielen Dank auch für das ausführliche und in sehr schneller Zeit gemachte Review! Hast sicher wieder einiges an Zeit und Energie da reinstecken müssen, bin wirklich erstaunt auf was man alles schauen kann, top :thumbup: Jetzt hätte ich noch die Frage, ob du dich in nächster Zeit auch mit den anderen Jacken von ClawGear (Fleece, Hardshell,...) beschäftigst oder ob dein Fokus sich auf etwas ganz anderes richet, als Reviews zu machen (die von vielen, wie ich sehe, sehr geschätzt werden) :)


    In der nächsten Zeit stehen bei mir v.a. zwei große Zeitfresser an: kompletter Familienumzug und der Jagdschein. Dieses Review schiebe ich schon irgendwie "dazwischen". Weitere Reviews von ClawGear-Dingen sind nicht geplant, wohl aber (soweit ich informiert bin) durch lowEndD.


    Ein vergleichendes Review der UF-PRO Striker XT gegen die Crye G3 schiebe ich schon mit ein wenig schlechtem Gewissen vor mir her. Ich hab da schon eine Riesenmenge Informationsschnipsel, die man nur noch gescheit verwursten müsste. Von der Striker XT hätte ich sogar schon jede Menge verwendbare Fotos. Die G3 hab ich mir bei TacWrk mal 'ne halbe Stunde lang auf Herz und Nieren angeschaut, da müsste ich nur noch Fotos von machen. Aber die Zeit... :/


    Ich hab schon ein paar andere Projekte als Idee im Kopf, im Moment scheitert deren gescheite Umsetzung (also nicht nur was halbherziges) daran, daß mir die Zeit fehlt.


    Gruß,

    In diesem Abschnitt will ich mal betrachten, wie sich die ClawGear Harpagus mit gängigen benachbarten Ausrüstungs- und Kleidungsstücken verträgt.


    Dies wären

    • gängige taktische bzw. Outdoor-Hosen;
    • Battlebelts/Ausrüstungsgürtel;
    • Holster;
    • Handschuhe;
    • Rucksäcke;
    • Plattenträgern;
    • diversen Kopfbedeckungen

    Fangen wir mal an:


    Die Harpagus ist hüfthoch geschnitten. Damit hat man auch in geschlossenem Zustand noch die Möglichkeit, ganz normal in die Hosentaschen einer taktischen Hose zu greifen. Gute Sache. Keine weiteren Probleme.


    Bei Battlebelts bzw. taktischen Ausrüstungsgürteln, die über dem normalen Hosengürtel getragen werden, endet die Jacke genau auf der Höhe, auf der der taktische Ausrüstungsgürtel getragen wird. Man kann ihn halb drüber oder halb drunter tragen. Beides ist keine sooo ideale Lösung.


    Ein Tiefholster interferiert mit der Jacke nicht, ein Hüftholster hat dasselbe Problem wie der Battelbelt.


    Handschuhe kombinieren sich gut mit der Harpagus. Haben die Handschuhe Stulpen, so kann man diese über oder unter der Harpagus tragen, der per Klett verstellbare Ärmelabschluss macht es möglich.


    Rucksäcke tragen sich mit der Harpagus wirklich sehr angenehm. Zum einen deswegen, weil die Harpagus exakt oben auf der Schulter keine Naht hat, die drücken könnte. Zum anderen, weil der Wärmestau, den der Rucksack hinten am Rücken erzeugt, durch Öffnen der Unterarm-Belüftungen und der Seitentaschen gut gemildert werden kann.


    Die Harpagus ist von ClawGear explizit in der Produktbeschreibung erwähnt als "body-armour-tauglich". Damit kann nur gemeint sein, daß die Jacke mit einem Plattenträger interoperabel sein soll, denn hautnah getragene Westen (z.B. unterm Hemd) müssten hier nicht extra erwähnt werden: Sicherlich ist es möglich, über die Harpagus einen Plattenträger zu stülpen. Sie ist figurnah genug geschneidert, daß das nicht große Mengen an Falten gäbe. Ob man das so machen möchte oder aber doch auf gefütterte Battle-Shirts zurückgreifen möchte, ist natürlich jedem selbst überlassen zu entscheiden.


    Kopfbedeckungen kann man zur Harpagus natürlich alle tragen. Die meisten funktionieren dann auch noch in Kombination mit der Kapuze. Helme kann man nicht unter die Kapuze stecken, so geräumig ist sie nicht. Aber im Winter eine zusätzliche Fleecemütze, die auch die Stirnpartie bedeckt, ist in Kombination mit der Kapuze gut machbar. Die Kapuze hat einen leicht angedeuteten Kapuzenschirm vorne.

    Hier müssen zwei Dinge betrachtet werden:

    • Die Robustheit der verwendeten Bauteile als solche und
    • die Güte der Verarbeitung.

    Fangen wir mal mit den Bauteilen an:


    Wie haben hier natürlich zum einen großflächig das Ripstop-Softshell: Natürlich ist Softshell-Stoff nicht dafür gebaut worden, damit in Gleiten zwo über Schmirgelpapier grober Körnung zu kriechen. Das wird es nicht aushalten. Keins. Das wäre eine überzogene Erwartung. Um dem Softshell dennoch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb und Reißen zu geben, hat ClawGear zu einer RipStop-Variante gegriffen. Ist sicherlich 'ne gute Sache.



    Bild 1 - YKK-Reißverschlüsse mit Endvernähung


    Was mich ein wenig wundert, ist, daß die Ellenbogenpartien nicht verstärkt sind. Diese sind in jedem Fall die ersten Kandidaten für ein Durchscheuern bei hartem Einsatz. Und da ClawGear explizit in der Produktbeschreibung diese Jacke im Zusammenhang mit dem Tragen von Body Armour erwähnt, muss man sich halt auch mal Einsätze vorstellen dürfen, in denen man schnell Deckung suchen muss. Sowas muss dann die Jacke auch abkönnen. Und da wären meiner Ansicht nach ganz klar Ellbogenschoner - bspw. kleine Ovale aus Cordura sehr, sehr sinnvoll, weil die Ellenbogenpartien diejenigen Teile sind, die am ehesten bei "Bewegen in der Deckung" beansprucht werden. Die fehlen hier. Gibt da keinen vernünftigen Grund für. Gehört eigentlich zur Standard-Ausstattung von Softshell-Jacken für "im Gelände". Von solchem aus dem taktischen Bereich sowieso.



    Bild 2 - Die überall verwendeten schwarzen Einfassbänder


    Die Reißverschlüsse sind Qualitätsware von YKK (siehe Bild 1). Vermutlich YKK 3c oder YKK Opti S40. Mehr Robustheit hätte da ein YKK 5C gebracht. Gerade wenn es mal hektisch wird, Staub und Dreck im Spiel ist und grobe Kräfte walten, ist man mit einem etwas dickeren Reißverschluss auf der sicheren Seite. Der YKK 3c ist schon eher für den Straßen- als für den Geländebetrieb gedacht, um es mal so zu sagen. Eine Nummer robuster dürfte sein.


    Dann gibt es dieses schöne Einfassband, das sogar ganz dezent mit dem ClawGear Logo bedruckt ist (siehe Bild 2). Es ist v.a. an Stoßkanten (Ärmelbündchen z.B.) installiert und innen über Nahtwülste aus optischen Gründen genäht. Ich habe jetzt nicht ausprobiert, wie abriebfest es ist, aber es fühlt sich auf jeden Fall eher weich an. Ich werde mal beobachten, wie lange es dauert, bis die kantige Armbanduhr, die ich am linken Handgelenk trage, hier Abrieb erzeugt.


    Die Taschen sind innen - ich hatte es oben schon geschrieben - mit Taschenbeuteln aus Netzgewebe versehen, was eine super Idee ist. Das Netzgewebe ist sehr leicht und filigran. Auch hier bin ich gespannt, wie lange es dauert, bis es bei mir da Löcher gibt (z.B. durch das Transportieren eines Schlüssels). Vielleicht hätte hier auch das eine Nummer kräftigere Netzgewebe verbaut werden können...


    Zum Schluss das Garn: Lt. Hersteller handelt es sich um Coats-Garn. Das wäre eine Markenfirma. Allerdings ist unbekannt, welches Garn von Coats das ist. Ich hab mal einen überstehenden Faden angekokelt und er brannte schnell komplett weg. Das ist ein Zeichen für reines Polyester-Garn (gut!). Die Garn-Dicke schätze ich mal auf 60er oder 70er Garn. Ich würde sagen, daß es nichts geschadet hätte, hier eine Nummer dicker zu nehmen.


    Dann schauen wir mal auf die Verarbeitung:


    Mir sind an meinem Exemplar 4 lose Fäden aufgefallen und eine nicht ganz sicher gesetzte Naht (Einfassband am Bündchen eines Ärmels, Bild 2 alles links vom ersten "A" ist nicht ganz sicher vernäht). Die losen Fäden sind nicht so dramatisch, sie zeigen nur, wie genau nach dem Fertigstellen die Qualitätskontrolle erfolgt ist. Die lose Naht am Einfassband des Bündchens lag an einer fehlenden Vernähung (am Nahtende fährt man immer 3 Stiche rückwärts in der eigenen Spur, um die Naht zu fixieren). Das war da nicht erfolgt.



    Bild 3 - YKK-Reißverschluss ohne Endvernähung mit Zickzackschnitt am Abschluss


    Ansonsten fällt auf, daß die Reißverschlüsse, wo sie keine vorkonfektioniert gekaufte Länge haben, manchmal (an den sichtbaren Stellen) mit schwarzem Einfassband gegen Ausrauschen gesperrt sind (siehe Bild 1, das kleine schwarze Einfassband am Ende des Reißverschlusses) - aber manchmal eben auch nicht (siehe Bild 3 und Bild 4, hier fehlt das schwarze Einfassband). Das ist nicht so fein. Warum ist das unterschiedlich, fragt man sich da!



    Bild 4 - Auch hier kein Einfassband am Ende des Reißverschlusses - Gradschnitt am Abschluss


    Nun kann man argumentieren, daß man solch ein Einfassband gar nicht braucht und es nur zur Verschönerung an den leichter einsehbaren Stellen vernäht worden ist, dann muss man aber den Reißverschluss andersweitig gegen versehentliches Ausrauschen des Schlittens versperren. Man kann entweder mit der Nähmaschine 4-5x vor- und rückwärts drüberbrettern (hier: 1x drüber) oder aber kleine Metallkrallen einklicken, über die der Schlitten nicht hinwegfahren kann. Beides findet man aber hier nicht.


    Oder das ganze ist ein Problem der Qualitätskontrolle bei der Abnahme der Jacken (Produktion ist China) und es ist vergessen worden, alle Reißverschlüsse auf dieses schwarze Band zu kontrollieren.


    Dazu kommt noch, daß der Reißverschluss einmal mit einer Zickzackschere zugeschnitten wurde und einmal mit einer normalen graden Schere. Das lässt den Schluss zu, daß die Spezifikation hier nichts vorgibt und der Arbeiter es so gemacht hat wie er gerade wollte. Kann man besser machen. (Zickzackscheren nimmt man bei Stoffen, die am Rand Fäden ziehen und die nicht versäubert werden sollen, ansonsten nimmt man die normale gerade Schere - das hat nichts mit schickem Aussehen oder so zu tun, für die Wahl der Schere gibt's i.d.R. gute Gründe).


    Ich werde jedenfalls noch ein paar Male über die Reißverschlussenden mit der Maschine drüberbrettern, damit da nix passiert. Gerade im Outdoor- oder Tactical-Bereich können halt schon mal größere Kräfte auftreten, wenn hektisch ein Reißverschluss bedient werden muss. Und dann möchte den keiner in der Hand halten nachher.

    Die Belüftung der ClawGear Harpagus funktioniert super. Die Taschenbeutel aller Taschen sind als Netzgewebe ausgeführt (siehe Bild 1), wodurch jede geöffnete Tasche auch automatisch eine Ventilationsöffnung wird. Dies bedeutet, daß insgesamt folgende Belüftungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen:

    • Die Seitentaschen mit ca. 30 cm langen Eingriffen (mit doppelten Reißverschluss-Schieber ausgestattet);
    • Die Oberarm-Taschen mit ca. 18 cm langen Reißverschlüssen;
    • "Normale" Unterarm-Belüftungs"klappen" mit doppeltem Reißverschluss-Schiebern. Diese sind mit knapp 40 cm ziemlich lang und somit ziemlich weit zu öffnen für viel frische Luft.
    • Und natürlich der Front-RV. Ebenfalls mit doppelten Schiebern, so daß man sowohl von oben als auch von unten öffnen kann.



    Bild 1 - So sind die Taschen gearbeitet: Mit gut durchlüftetem Netzgewebe innen (das rechte schwarze Stück Stoff)


    Eine Sache fällt hier etwas nervig auf. Hier (auf Bild 2) sieht man eine Nahaufnahme der normalen Jackentasche. Wie schon geschrieben, hat diese Tasche zwei Reißverschluss-Schieber, die die Tasche gegenläufig öffnen. Der eine (obere) von ihnen hat eine Verlängerung mit einem Accessory Cord (zum besseren Greifen, bspw. durch Handschuhe), der untere nicht.


    Und das schafft ein dämliches kleines Problem:


    Die übliche Weise, eine Seitentasche (Jackentasche) zu schließen, ist, den dazugehörien Reißverschluss nach oben zu ziehen. Das ist bei allen Jacken so. Auch die Tatsache, daß hier am oberen Ende der Jackentasche eine Reißverschlussgarage angebracht ist, deutet darauf hin, daß ClawGear diese Konvention bekannt ist. (Schaut jetzt gerne mal bei allen euren Jacken nach: die Jackentaschen gehen in aller Regel nach unten auf und nach oben zu.)


    Wenn ich also jetzt bei geschlossener Jackentasche ohne Hinzuschauen zum Reißverschluss greife und daran nach unten ziehe (zum Öffnen), dann bekomme ich natürlich den Reißverschluss in die Hand, der mit dem Accessory Cord verlängert ist. Den winzigen Schniepel des anderen Reißverschlusses greife ich natürlich nicht. Schon gar nicht "blind". Und schon erst Recht nicht mit Handschuhen.


    So. Nun versuche ich also, den gegriffenen Reißverschluss runterzuziehen. Das klappt nicht, denn gegen den Widerstand des anderen Schiebers kann ich nicht ziehen. Ich muss also hinschauen. Das ist nicht sinnvoll gelöst und eine kleine aber ziemlich nervige Designschwäche.


    Allerdings eine leicht behebbare: ClawGear muss hier einfach nur das Accessory Cord durch den unteren RV-Schieber schlaufen - und eben nicht durch den oberen!


    Sowas sollte eigentlich mit vertretbarem Aufwand auch bereits in einer laufenden Produktion zum nächsten Batch hin umstellbar sein.



    Bild 2 - RV-Schieber-Verlängerung ist am falschen Schieber: am oberen nützt sie nix! An den unteren muss sie!


    Darüber hinaus ist in Sachen Belüftung alles paletti. Zwar ist genau dieselbe Konstruktion (ein Schieber hat einen Verlängerunsschniepel, der andere hat keinen) auch beim Unterarm-Belüftungs-RV so gebaut, aber dort macht sie keine solchen Probleme, weil die Konvention, wo dort "offen" und wo "geschlossen" ist, nicht so stark eingeprägt ist. Und eine RV-Garage, die suggeriert, wo der RV in geschlossenem Zustand "stehen muss", gibt es dort auch nicht.

    :clap: Echt wieder ne super Aufgabe die du dir da gestellt hast, und hervorragend umgesetzt (bis jetzt;-)
    Wenn ich nun nicht kpl Rot-Grün blind wäre, könnt ich auch mit der „Naht-Übersicht“ etwas anfangen… ;(


    Vielen Dank für die Blumen. Hmm... aber ich hab die Nässedurchlässigkeit doch nicht nur über die Markierungen, sondern auch verbal beschrieben! Die Information ist doch textuell auch nochmal da. Was fehlt Dir denn?


    Gruß,

    Der Stoff der Jacke ist mit Polyurethan beschichtet, was eigentlich eine sehr gute Wasserdichtigkeit in der Fläche erzeugen soll. Ein Problem stellen natürlich die Nähte dar, da diese nicht verschweißt/verklebt sind und somit Einfallstor für Regen darstellen. Um es ganz klar von vorneherein zu sagen: Softshell-Stoff kann in der Fläche ziemlich wasserdicht sein - an den Nähten ist es konstruktionsbedingt nicht möglich, ihn wasserdicht zu bekommen, weil die Nähte nicht wie bei einer Hardshell einfach von innen verklebbar bzw. kompromisslos versiegelbar sind. Natürlich kann man mit Imprägniererei noch das ein oder andere tricksen, aber ein Ersatz für eine ausdauernd wasserdichte Hardshell wird eine Softshell-Jacke nicht sein. Da muss man sich nichts vormachen. Daran kann auch ClawGear nichts ändern.


    Ein Feature der Jacke, das ClawGear eigentlich aus einem ganz anderen Grund "eingebaut" hat, kann hier dennoch helfen: Die fehlende Naht oben auf der Schulter. Sie soll lt. Produktbeschreibung eigentlich Druckstellen auf der Schulter durch das Tragen von Lasten (Rucksäcken) verhindern.


    Aber ihre Abwesenheit sorgt en passant aber auch dafür, daß zumindest diejenigen Nähte, die genau oben liegen, kein Wasser hereinlassen können - weil es sie gar nicht gibt.


    Ein Test der Jacke unter einer auf mittelstarken Regen eingestellten Dusche (kein Strahl mit Druck, nur Geriesel) ergab nach 5 min folgendes Bild:


    Auf der Vorderseite der Jacke funktionieren v.a. die Reißverschlüsse unerwartet gut in der Regenabwehr. Also sowohl die Seitentaschen-RVs als auch die Oberarmtaschen-RVs als auch der lange Front-RV.


    Die Nähte genau oben auf der Kapuze nässten ebenfalls so gut wie nicht durch.


    Hingegen kam durch die Nähte im Brustbereich auf der Vorderseite einige Nässe durch. Das darunter zu Referenzzwecken getragene Baumwoll-T-Shirt bekam hier eine einige nasse Flecken mit Durchmesser ca. 5 cm.


    Die Ärmel-Nähte sowie auch die Nähte am Ärmel-Ansatz hielten überraschend sehr gut.



    Bild 1 - Welche Nähte vorne verhielten sich wie bei Wasser? Grün: gut; Orange: mittelprächtig; Rot: durchlässig


    Auf der Rückseite ergab sich ein etwas schlechteres Bild. Die Naht unterhalb des Schulterbereichs ließ Nässe deutlich durch. Das weiße Referenz-T-Shirt, was unter der Jacke getragen wurde, wies hier eine ca. 5-6 cm breite, komplett von der linken zur rechten Achsel durchgehende nasse Spur auf. Der kleine Klettflausch-Patch in der Mitte sorgte ebenfalls für einen leichten nassen Fleck innen. Der Kapuzenansatz (Kragenansatz) ließ ebenfalls Nässe durch. Die Nähte hinten auf der Kapuze verhielten sich unterschiedlich. Die linke gut, die rechte mittelmäßig.



    Bild 2 - Welche Nähte hinten verhielten sich wie bei Wasser? Grün: gut; Orange: mittelprächtig; Rot: durchlässig


    Insgesamt würde ich sagen, daß die Jacke die Eigenschaft "Wasserdichtigkeit" soweit dies für eine Softshell-Jacke machbar ist, passabel erfüllt. Der Satz aus der Produktbeschreibung


    Zitat von "Produktbeschreibung ClawGear Harpagus"

    Die PU-Membrane garantiert mit 10.000mm Wassersäule eine trockene Unterbekleidung auch bei widrigsten Bedingungen.


    wird nicht erfüllt, denn "widrigste Bedingungen" beinhaltet auch Stark- und Dauerregen. Und die verlangen noch einiges mehr von der Jacke als meine fünfminütige Dusch-Session (ohne Druckbestrahlung).


    Das innenliegende Fleece wird natürlich bei eindringender Nässe feucht, allerdings hat es ja die angenehme Fleece-Eigenschaft, Wasser nicht schwammartig aufsaugen zu können. Wenn man dann noch auf Baumwolle als untere Schicht verzichtet und zu einer nicht Feuchtigkeit speichernden Faser greift, wird einem auch nicht schnell kalt - denn die gute Winddichtigkeit der Jacke bleibt ja erhalten.


    Abschließend: Die Jacke ist so wasserdicht wie es Softshell-Jacken halt so sind. Einzig der Satz der Produktbeschreibung ist halt arg verwegen ;)


    UPDATE: Die Jacke wurde relativ schnell wieder trocken. Einige Stellen, die in einer Falte "hingen" und so trocknen mussten, waren heute morgen noch etwas feucht. Aber nichts dramatisches.

    bin schon auf die Fortsetzung gespannt, die Herangehensweise gefällt mir sehr gut!


    Jo, mach ich jetzt zum zweiten Mal so. Mir als Leser missfällt halt so ein typischer Spartanat-Satz wie "Trägt sich total angenehm". Das ist mir einfach zu subjektiv und ich habe keine Ahnung, ob auch ich das Ding angenehm finden würde (ich finde bspw. Wollpullis nicht kratzig auf der Haut - meine Freundin aber schon - Menschen sind unterschiedlich). Ich will wissen, welche Anforderungen so ein Ding zu welchem Grad erfüllt. Und da kommen halt nur objektive Kriterien in Frage.


    Das beantwortet dem Leser am Ende natürlich nicht die Frage "Fühle ich mich in der Jacke kuschelig" - aber immerhin die Frage "In welchem Umfang leistet die Jacke das, was ich von ihr erwarte?"

    Warmhalten ist ein ziemlich "weiches" Kriterium. Während sich der eine erst bei -20°C dazu entschließt, überhaupt eine Jacke zu tragen, ist der andere bereits eingemummelt, wenn die erste Wolke am ansonsten strahlend blauen Himmel erscheint. Sprich: sowas wie "Scheint warm zu sein, ich hab nicht gefroren" hilft genau niemandem.


    Was man sich also mal anschauen kann, ist, wie Harpagus (interessanterweise gibt es sowohl eine Unterfamilie der Milane mit diesem Namen als auch einen antiken Feldherrn - lt. ClawGear standen aber erstere Pate) die Jacke den Träger vor Kälte von draußen schützt und wie sie bauartbedingt Wärme innen behält und .



    Bild 1 - Die ClawGear Harpagus Frontalansicht


    Warm hält hier eine Schicht innen flauschiges, windundurchlässiges RipStop Softshell aus 21% Polyamid, 69% Polyester und 10% Polyurethan (letzteres sorgt für die Regendichtigkeit). Siehe Bild 1.



    Bild 2 - So sieht die Innenseite des Softshell-Stoffs aus


    Auf folgende Weisen stellt die Konstruktion der Jacke sicher, daß Wärme nicht ungewünscht entweicht:

    • Zum einen sind die Bündchen mit einer Klettschließe versehen (ClawGear setzt hier auf eine ausgeschnittene schwarze Lasche aus Klettmatte aus weichem Gummi, siehe Bild 3)
    • Der Saum der Jacke ist mit einer Shock-Cord-Konstruktion eng ziehbar. Highlight hier: Der obligatorische "Bommel" dafür ist in die Seitentasche verlegt! (Siehe Bild 4)
    • Der Kragen ist hoch und eng schließend (siehe Bild 1)
    • Es steht eine (nicht abknöpfbare) Kapuze zur Verfügung (siehe Bild 1), die ebenfalls durch Shock Cord engziehbar ist, so daß sie nicht als Windfang wirkt.
    • Der Front-RV hat eine Windleiste (siehe Bild 1), die dafür sorgt, daß auch frontal auftreffender Wind nicht zwischen den Zähnen des RVs durchkommt.



    Bild 3 - Ärmelbündchen



    Bild 4 - Am unteren rechten Rand sieht man, wie das Shock Cord zum Saum-Raffen in die Tasche führt


    Insgesamt macht das Feature-Set so Sinn und ich halte die Anforderung, daß diese Jacke warmhalten können muss, für durchdacht erfüllt.


    Interessant wäre jetzt natürlich zu wissen, bis wieviel Grad man diese Jacke zum Warmhalten gut tragen kann. Das konnte ich natürlich nicht ermitteln, denn zum einen ist es hier in Berlin noch nicht so kalt, daß der "Ernstfall" eingetreten wäre - und zum anderen bin ich jemand, der erst bei deutlich kühlen Temperaturen zur Jacke greift (das war der zweite Tag heute, bis vorgestern bin ich nur im Hemd unterwegs gewesen).


    Allerdings hatten wir heute in Berlin ziemlich schnelle Luft und ich habe davon in der Jacke absolut nichts gemerkt (hatte nur ein T-Shirt drunter). Sprich: Die Winddichtigkeit ist m.E. gut erfüllt.


    Update vom 24.09.2014: Ich hatte die Jacke heute in Berlin an. Lufttemperatur war ca. 15°C. Kaum Wind. Die Jacke war mir eindeutig viel zu warm. Wohlgemerkt: Sowas ist subjektiv. Ich bleibe dran und werde mich mit der Jacke natürlich so langsam in die winterlicher werdenden Temperaturen vorarbeiten.

    Hallo,


    nachdem mein Thread Review ClawGear RAIDER Mk. III schlussendlich darin endete, daß sich die Fa. ClawGear (hier vertreten durch den Forenpartner Armamat) bedankte, ankündigte, meine Review-Ergebnisse in das Nachfolgeprodukt einfließen zu lassen und sich in Form einer aus ihrem Sortiment frei auswählbaren Jacke erkenntlich zeigte, kam ich in den Besitz einer ClawGear Harpagus.


    ClawGear äußerte, daß sie nichts dagegen hätten, auch für diese Jacke ein Review im TF zu bekommen und zwar ein ehrliches und gerne auch so kritisches wie das zur Stalker-Hose.


    Dies also mal vorab als Full Disclosure.


    Ein weiteres Review zu einer anderen ClawGear-Jacke seitens Pine Survey (lowEndD) ist - soweit ich informiert bin - auch bereits in Arbeit.


    Ich werde das Review wieder so angehen wie das zur ClawGear Hose: Ich werde darauf verzichten, Wohlfühlsprüche ("passt mir wie angegossen") in das Review zu packen, sondern ich werde anhand des Produktbeschreibungstexts ein Lastenheft zu entwickeln, gegen das ich die Jacke mal kritisch betrachten werde.


    ClawGear beschreibt die Jacke Harpagus als geeignet für feuchtes und kaltes Wetter, geeignet für Betätigungen mit Bewegung sowie das Tragen von Lasten sowie Body Armour (hiermit sind sicherlich Plattenträger gemeint, denn eine kugelsichere Weste unterm Hemd interferiert ja mit einer Jacke nicht).


    Daraus lässt sich in etwa folgendes Lastenheft rekonstruieren:

    Ich werde in den folgenden Tagen mal auf diese Punkte eingehen, indem ich zu jedem Punkt mal ein wenig schreibe und Bilder einfüge.


    Hier fehlen sicherlich ein paar Anforderungen wie z.B. IR-Tauglichkeit oder Feuerfestigkeit. Da ich das nicht festellen kann, hab ich's mal weggelassen.


    Gruß,

    Hallo,


    das Molle-Patent wurde am 17.06.1996 eingereicht und am 10.03.1998 erteilt.


    Das Patent für das Tec-Lok wurde am 13.06.1999 eingereicht und (das ist ziemlich flink) am 14.11.2000 erteilt. (Ich hab auf meine US-Patente 5-6 Jahre gewartet, aber ich hab ja auch nichts militärisch relevantes erfunden, das dauert dann natürlich länger.)


    Sprich: eigentlich hätte Tec-Lok von Molle "wissen müssen". Und es ist durchaus üblich, daß sich ein Patent, das eine Technologie beschreibt, die auf eine andere schon existierende aufbaut, auch in der Patentschrift explizit darauf bezieht. Bspw. werden im Tec-Lok-Patent Alice-Clips, Click-Buckles u.v.m. explizit erwähnt. Molle aber nicht.


    Kann daran liegen, daß in der Zeit von 1998 bis 1999 noch nicht so klar war, welchen Siegeszug Molle antreten würde...


    Interessant auch: Beim Tec-Lok Patent werden die genauen Maße - im Gegensatz zum Molle-Patent - nicht genannt. Das bedeutet, daß man sich das offen gelassen hat und es dadurch einfach hatte, noch nachträglich auf den Molle-Zug aufzuspringen. Eigentlich geschickt gemacht.


    Gruß,

    Die U.S. Army hat (selbst geschaffene) Probleme, egal in welche Richtung sie guckt. Ändern sie das Scorpion noch weiter, also so weit, daß es definitiv komplett unverdächtig und über jeden Zweifel erhaben was anderes ist als das 2002er Scorpion, haben sie einen Neuaufguss von UCP. ALso quasi. So wie in "Wir denken uns mal selbst was aus und hoffen, daß das keinem auffällt".


    Tun sie das nicht, haben sie Streit mit Caleb, den sie vermutlich verlieren werden.


    Probleme, nix als Probleme ;)

    ...oooder... :D ..Die Army wird in ihrem Entwicklungs-Zentrum das Scorpion derart abändern, verpixeln, verfärben, whatever, so dass es vor Gericht nicht mehr als "ähnlich" zu Multicam bestand hat. Was natürlich vorher schon ausgelotet wird. Was für ein Krampf...


    Die Abänderung ist ja schon passiert. Die letzten vorgestellten Stofffetzen sind ja, wenn man da den einschlägigen Blogs glauben darf, bereits nicht mehr das, was damals in 2002 als "Scorpion" vorgestellt worden ist. Natürlich können sie es weiter abändern, dann kommen sie wieder bei was ineffektivem raus. Bei UCP zum Beispiel.

    Bin gerade in Ruhe durch. Hier mal die Kurzzusammenfassung auf Deutsch:

    • Die U.S. Army hat im Camouflage Improvement Effort Multicam als das "Sieger"-Pattern gekürt.
    • Dann gingen Lizenzverhandlungen mit Crye los, die gescheitert sind.
    • Ein Gesetz hat die U.S. Army allerdings dann insoweit eingeschränkt, daß sie bitte nicht heftig viel Geld in ein neues Pattern investieren sollen, sondern gefälligst eins nehmen sollen, das sie bereits besitzen.
    • Danach machte die Information die Runde, daß die U.S. Army dann eben "Scorpion W2" nehmen wird, ein Pattern, das in Zusammenarbeit mit Crye 2002 entwickelt wurde.
    • Alle Welt dachte, daß dieses Pattern dann ja wohl vermutlich bereits der U.S. Army gehört - oder zumindest, daß die U.S. Army eine Generallizenz hat, die ihr so weitreichende Rechte gibt wie sie eigentlich der Design-Inhaber hat. (Nur nebenbei: im Englischen ist immer die Rede von "Patent" - die korrekte deutsche Übersetzung ist aber "Design" bzw. "Geschmacksmuster" - es handelt sich nicht um ein "Maschinenpatent". Die entspr. Dokumente im engl. Original heißen auch immer "Design Patent" - nicht "Patent")
    • Zusätzlich kündigte die U.S. Army bereits an, daß sie das 2002er Scorpion W2 noch ein wenig abändern würde. Es tauchten dann die erste Bilder auf, die in der Tat ein sehr dem Multicam ähnliches Pattern zeigten, welches als "Dies ist das Muster, das wir einführen werden" beschrieben wurden. Name: OCP (Scorpion W2).
    • Auf Anfrage, ob denn die U.S. Army wirklich "Scorpion W2" besitzt kam nur die Antwort, daß man "alle für die Verwendung notwendigen Rechte besitzt" - was bedeuten könnte, daß man das Muster eben wohl doch nicht besitzt. Zudem fällt auf, daß es dummerweise überhaupt nicht ausreicht, wenn bloß die U.S. Army alle notwendigen Rechte besitzt, denn die U.S. Army stellt ihre Uniformen nicht selbst her, sondern lässt dies durch einen Zulieferer erledigen. Und die Zulieferer haben ggf. die notwendigen Rechte eben dooferweise nicht.
    • Zum Beispiel stellt sich da folgendes heraus: Stoffbedruck-Unternehmen in den USA, die den notwendigen Stoff für die neuen Uniformen mit Scorpion W2 bedrucken würden, haben dummerweise durch die Bank weg einen Vertrag mit Crye, der unter anderem enthält, daß sie keine "ähnlichen" Muster für Dritte drucken würde. Also bspw. kein Scorpion W2 für die Army. Sinn: Crye möchte nicht, daß ein Druckerei-Unternehmen mal eben schnell für einen Konkurrenten sein Know-How nutzt, um etwas sehr ähnliches für den zu bauen.
    • Diese Verträge würden vermutlich die gängigen Hersteller daran hindern, daß sie Scorpion W2 drucken und danach an die U.S. Army liefern könnten.
    • Es gibt Anzeichen dafür, daß die U.S. Army jetzt entweder die Hersteller dazu ermutigen wird, einfach trotzdem zu drucken und zu liefern (und es auf einen Prozess mit Crye ankommen zu lassen, der dann vermutlich durch die U.S. Army ein wenig "bezuschusst" wird) - oder aber sogar Steuergelder dafür einsetzt, einem neuen Druckereiunternehmen auf die Beine zu helfen (über ein Gesetz, das es ermöglicht, mit Geldern Unternehmen künstlich am Leben zu erhalten, die Dinge herstellen, die in Friedenszeiten zwar kaum, aber beim Krieg dann doch viel und schnell gebraucht werden - auf Standby sozusagen).

    Und zum Schluss: Wenn die U.S. Army die bekannten Druckereiunternehmen aus den Verpflichtungen ggü. Crye rauskauft, könnte es darauf hinauslaufen, daß die U.S. Army gleich Multicam-Uniformen hätte kaufen können, das wäre dann in etwa gleich teuer gewesen.


    Puh, was vergessen? Meine Güte. Crony capitalism at its finest!


    Gruß,

    Hallo,


    Invader Gear ist m.W. nur eine weitere Marke der TMH Trading GmbH, also der Firma, die auch die Marke Claw Gear führt. Vom Preisgefüge ist mein Eindruck, daß TMH die Marke Invader Gear als "No frills"-Marke unterhalb ihrer Marke "Claw Gear" positioniert.


    TMH wird hier im Forum durch den Forenpartner Armamat vertreten, wurde hier in einem Posting angekündigt. Ich vermute - obwohl es dort nicht steht - daß Armamat auch die Marke Invader Gear vertritt. Alles andere würde keinen Sinn machen.


    Im Grunde spricht aber nichts dagegen, Armamat mal zu fragen, wo sie Invader Gear sehen.


    Und halt parallel dazu zu schauen, ob hier im Forum jemand schon Invader Gear Klamotten sein Eigen nennt...


    Gruß,