LIebe Freunde und Freundinnen, liebe freundliche und empathische Menschen im TF,
wie berichtet, hat es mich vor drei Wochen mit nem Oberschenkelbruch hingehauen und ich warte auf meine Reha. Für einen Fachmann aus dem Gesundheitswesen, wie ich es nun mal einer bin, hat sich meine jahrzehntelange Investition von Lebensenergie in Form von Ausbildung anderer, zumindest für mich persönlich , nicht wirklich ausgezahlt. Aber das juckt mich heute nicht mehr, ist Geschichte.
Was viel wichtiger ist, mir das wichtigste auf der Welt, ist mein Tochter Gina und meine Enkel Yolanda und Maxim. Mit einem Energieaufwand, den vermutlich nur die betroffenen Familie ausdauernd betreiben kann und mit dem sie, wie ich dankbar feststellen muss, engagierte Herzensmenschen motivieren und mitreißen konnte, ist für Maxim, meinen zweieingalb Jahre alten Schnubbel, ein Stammzellspender gesucht worden und vor 4 Tagen gefunden worden :laola:.
Ja, tatsächlich wurde unter den fast 1 100, durch Maxims Aufruf zur Spende neu registrierten und unter den 11 000 000 bereits erfassten Spender*innen in der Datenbank der DKMS der genetische Zwilling gefunden .
Gönnt euch bitte einen Moment um nicht nur diese Sätze zu lesen, sondern nachzuempfinden, was in uns allen vorgeht. Maxim ist ein Sohn, ein Bruder, ein Enkel, ein Neffe und inzwischen, ein dank euch und hunderter guter Menschen ein bekanntes Gesicht in Deutschland, weil Freunde und Freundinnen überall den Aufruf verteilt und ausgehängt haben. Maxim bekommt seine Chance zu leben.
Wir haben während der gesamten Kampagne nur Fotos veröffentlicht, die vor der Erkrankung gemacht wurden. Tochter Gina und Schwiegersohn Markus haben bewußt verhindert, dass mit Bildern während der Erkrankung Mitleid erweckt werden sollte. Ich bin so stolz auf die beiden.
Ich bin so stolz auf die vielen Leute im TF und die vielen Leute in meiner winzigen Facebook-Gruppe "Semper Ti", auf unzähliche Nachbarn und mir überhaupt nicht bekannte Menschen, auf den Akt der Solidarität und des aktiven Mitfühlens. Es ist nicht nur ein Spender oder eine Spenderin gefunden, es ist auch für meine Kinder und Enkel ein wichtiges finanzielles Polster geschaffen worden, um die unglaublichen Aufwendungen, die zum Teil erst nach erfolgreicher Transplantation notwendig werden, leichter zu stemmen.
Ich nenne keine Namen, aber als emotionaler alter Mann drücke ich euch Helfer*innen ganz fest und ich bin sicher, dass die dermaßen gedrückten es auch ganz individuell spüren, wie dankbar wir als Familie sind.
Die Krankheit Leukämie ist nicht besiegt bei Maxim, es gibt viele Gründe, warum er diesen Kampf noch verlieren könnte. Der oder die Spenderin kann es sich anders überlegen, eine Krankenhausinfektion kann sein nicht vorhandenes Immunsystem überwinden usw.. Keine Gedanken, die für uns denkbar sind, so darf es nicht kommen, Maxim soll leben und diese Welt mitprägen, als guter Mensch, dem gute Menschen das Leben gerettet haben.
Ich danke dem TF und denen, mit dem jedes Mitglied irgendwie hilfreich vernetzt ist, von ganzem Herzen.
Rainer