Basierend auf meiner eigenen Erfahrung bei Fluteinsätzen (Feuerwehr) 2002 und 2013 in Sachsen.
Zuerst mal wichtige Verhaltensregeln:
- Nicht mit Händen in den Schlamm greifen, wegen Glasscherben die wirklich überall anzutreffen sind und die man im Schlamm auch nicht sieht. Handschuhe helfen da nur bedingt und sind recht schnell hinüber (bezogen auf Feuerwehrhandschuhe).
Immer irgendein Werkzeug nehmen. Schaufel, Stemmeisen, Dunghaken etc.
Auch wenn man z.B. Möbelstücke oder Kühlschränke/Waschmaschinen, die in tieferem Schlamm stehen, anheben oder bewegen will, nicht mit den Händen da rein. Erst die Stelle freischaufeln oder mit einem Stemmeisen anheben etc.
Wobei Handschuhe natürlich trotzdem ein absolutes Muss sind. Was Mechanix angeht - das sind nach meiner zivilen Erfahrung nicht wirklich die robustesten...
- Bei dem Schlamm und den hygienischen Verhältnissen kleine Bagatellverletzungen unbedingt ernst nehmen und behandeln lassen. San-Kräfte dürften genug vor Ort sein.
- Beim Betreten von Gebäuden immer mit Einsturzgefahr oder Durchbruchgefahr durch Bodendielen rechnen. Unvergessen der Moment, wo ein Kamerad vor mir in ein Haus lief und auf einmal bis auf Brusthöhe durch die Bodendielen brach. Der hatte ein riesen Glück, dass er nur leicht verletzt wurde. Da ein Nagel oder dicker Holzsplitter an der falschen Stelle...
Reichlich Unterwäsche und Socken zum wechseln mitnehmen, Oberbekleidung haben wir im Einsatz kaum gewechselt, weil man nach wenigen Minuten eh wieder aussieht wie Sau und es da nach ein paar Tagen auch nicht mehr interessiert, wie einer riecht.
Stiefel hatte ich Gummistiefel, allerdings wirklich gute, und Feuerwehrstiefel mit Gore-Tex. Kann nicht mehr sagen was jetzt besser war, bei Hitze sind hohe Wander- oder Kampfstiefel sicher angenehmer, als den ganzen Tag in Gummistiefeln.
Bei mir hat der Schlamm allerdings auch die Feuerwehrstiefel kaputt gemacht, in meinem Fall das Leder. Hab ich aber erst wirklich nach Ende des Einsatzes (1 Woche) bemerkt.
Verpflegung dürfte bei dem Kräfteaufgebot vor Ort inzwischen gesichert sein. Isotonisches Getränkepulver oder Magnesiumpräparate schaden sicher nicht. Etwas Süßkram als Nervennahrung auch nicht.
Irgendwas zur Zerstreuung für die Ruhepausen mitnehmen. Musik, MP3 Player oder so. Man wird nicht überall Internetempfang fürs Handy haben.
Mückenschutzmittel! Also Autan oder etwas anderes zum Auftragen auf die Haut.
Mehrere Taschen-/Stirnlampen und Ersatzbatterien.
Waschpaste oder Feuchttücher für die Hände bzw. aus heutiger Sicht auch ein entsprechendes Desinfektionsmittel.
Und evtl. Sonnencreme. Also, abgesehen von der spezifischen Ausrüstung wie Werkzeug auch alles, was man mitnehmen würde wenn man längere Zeit outdoor ist.