Beiträge von Elric

    Moin moin, suche mal bei Youtube nach "making a sword scabbard", da gibt es einige Videos wie das mit den Beschlägen gemacht wird.


    Videos zum Machen von einfachen Messerscheiden gibts ja wie Sand am Meer und der Rest ist dann Taxonomiestufe drei: Übertragung


    Beste Grüße,


    Elric

    Moin moin,


    stand 2022 sollte der M390 von MIcrotech bei 58-60HRC liegen. Ich setze mal voraus das die ihre Prozesse im Griff haben. Damit hat der Stahl, von der WB her, noch ziemlich viel Reserve.


    Mach dir keine Sorgen das Alpha Mini ist ein stabiles Messerchen und mit dem Stahl, mit der angegebenen Härte sollte der Stahl robuster sein, als ich das in Abwägung der Eigenschaften und Potentiale des Materials, für sinnvoll halte.


    Laut Datenblatt sollte der ELMAX etwas mehr Kerbschlagarbeit aushalten, da die Werte aber bei beiden nicht "hoch" sind würde ich das persönlich vernachlässigen.


    Beste Grüße,


    Elric

    Moin moin,


    mit der Überlegung zum C-Stahl liegst du schonmal nicht verkehrt.


    Was genau heißt den Hebeln ? Das kann ja Alles sein von Klammern aus Schrankwänden pulen bis Türen aufbrechen und die Anforderungen sind da sehr unterschiedlich.


    Bedenke auch das z.B. das ESSE Candiru 13cm lang ist, da ist nicht viel Hebel vorhanden.


    Wenns wirklich um ein kompaktes Tool zum Hebeln geht, dann kauf dir lieber einen kleinen Prybar, die gibts in Tacticool, "Zivil", aus Stahl, Titan usw. da gibt auch schicke Sachen.


    Wenn tatsächlich ein Messerchen sein soll, das halt auch seitliche Belastungen gut ab kann, würde ich etwas mit Materialstärke ab 4mm, mit niedrigem Anschliff und viel Bauch zur Spitze nehmen, damit die nicht zu fein ist. Die Knackt sonst als erstes Weg.


    Achja, American Tanto als Klingenform hat idR ne sehr stabile Spitze.


    In deiner Größenordnung ist der Stahl wohl übrigends fast zu vernachlässigen, da gehts eher um Geometrie. Der Hebel ist halt sehr kurz.


    Schau dir mal das CRKT Razel an, vllt ist das was für dich.


    beste Grüße,


    Elric

    Eigentlich kommt sowas selten vor. Ich habe vor etlichen Jahren mal von Fällen gehört wo CPM Chargen Probleme hatten, da gibts auf jeden Fall Threads in US Foren zu. CPM 3V und CPM 20CV müssten das gewesen sein.


    Crucible hat in diesen Fällen Proben der Rückläufer analysiert und den Kunden das Material ersetzt. Die Ergebnisse der Analysen sind offen kommuniziert worden.


    Oft kommt sowas sicherlich nicht vor, weil Crucible sonst ihre Großkunden schnell los wäre. Du kannst mal davon ausgehen das soetwas eine Ausnahme darstellt.


    Bei den Mengen die von den Stählen teilweise produziert werden, kannst du idR von sehr guter Qualität des Endproduktes ausgehen.


    Das Problem wird aber nicht MagnaCut inhärent sein, sondern an der Prozesssicherheit von Crucible liegen. Kann also theoretisch bei jedem Stahl vorkommen. Bei neuen Produkten gibts öfter mal Startschwierigkeiten im Prozess, da kann ich dir aber bei bestem Willen nicht sagen ob das hier eine Rolle spielen kann.


    Bei PM ist das Verfahren halt anders und durchaus auch aufwändiger als bei herkömmlich erschmolzenen Stählen. Die Karbide sind feiner und das Gefüge ist sehr homogen, sodass besonders Stähle mit größeren Anteilen an Karbidbildnern von diesem Verfahren stark profitieren.


    Ich würde ehrlich gesagt auch Aussagen die durch SURVIVE! getroffen werden und den Prozessablauf angehen immer mit etwas Vorsicht genießen. Die Firma ist nicht umsonst bekannt dafür sehr gute Messer mit ewig langen Lieferzeiten zu verkaufen.


    Greg hat einen Ruf Fehler erstmal extern zu suchen und nicht sehr kritikfähig zu sein.

    In dem Video nicht, aber das war ja auch nur ein angeführtes Beispiel, neben den anderen Problematiken. Wie Pitting oder die schlechte Schnitthaltigkeit in Einzelfällen.


    Wobei du natürlich Recht hast, ist das Material im Ausgangs/Lieferzustand schon suboptimal hast du schon verloren.

    Achja, wer sich viel und ausgiebig mit der WB seiner Stähle beschäftigt und da auch sehr informative Videos zu macht, ist Nathan Carothers von "carothers performance knives". Auf YT zu finden.


    Die WB für den CPM 3V bei GSO war bis vor kurzem das "Delta" Protokol von Carothers, die Ergebnisse sind bei GSO und CPK extrem gut und nachweislich reproduzierbar gewesen.


    GSO und Carothers arbeiten aber aus diversen Gründen nicht mehr miteinander.

    Ich habe dieses Jahr eine große Hand voll Messer aus CPM MagnaCut gebaut. Die WB habe ich Outgesourced, weil sich das für mich vom Aufwand so garnicht lohnt, aber dem Ausführenden vertraue ich 100% und sehe die abgesprochenen und gezeigten Voraussetzunge mal als gegeben an.


    Der Kollege härtet mit Argon als Schutzgas, abgeschreckt wird zwischen Aluplatten, dann in den Stickstoff und dann drei Mal anlassen. Es wurde sich bei Temperatur und Haltezeit exakt an die Vorgaben von Larrin Thomas ( Knifesteelnerds.com) gehalten. Die Ergebnisse sind auf diversen längeren Survivaltouren in Schweden getestet worden und alle Nutzer waren absolut zufrieden. Die Härtewerte waren zwischen geprüften 62HRC und 64HRC, wobei sich die Schneidkantenstabilität bei 64HRC noch als sehr sehr anständig gezeigt hat. Darunter merkt man tatsächlich Unterschiede beim Schärfen auf gleichem Medium, die 64HRC scheinen mit Augenmerk auf Schnitthaltigkeit extrem robuste Schneiden, auch bei dünnen Geometrien zu ergeben. Die Bruchneigung ist gering, die Schneide legt sich immernoch eher um. Mr Thomas hat hier schon eine gute Legierung ersonnen und mit richtger WB ist der Stahl ein toller Allrounder für kleine und mittelgroße Gebrauchsmesser.



    So jetzt kommt das ABER..... es gibt Firmen die haben ihre Wärmebehandlung technisch im Griff, aber lassen so viel Toleranz für Anwenderfehler das sie das Potential des Materials einfach nicht annähernd nutzen. Super fette Geometrien mal außen vor und nur auf die WB bezogen, seit Jahren gibt es CPM S30V mit 58HRC am Markt, z-

    .B. Benchmade kann das ja auch mit anderen Stählen toll. ( CPM 3V auf 56HRC bei einem Folder ?!)
    Das zeigt mir ganz deutlich das man gerne den Aufpreis fürs Material vom Kunden nimmt, aber halt irgendwie nen brauchbaren Durchschnitt für tausende Kunden finden will/soll/muss, der dem versierten Anwender viel Freude nimmt.


    Gerade in den USA gibt es auch einige Customleute die die WB lieber suboptimal selbst erledigen als das jemandem anzuvertrauen der es noch besser umsetzen kann. Finde ich persönlich sehr schade um die Mühe, aber Härtefolie und Tiefkühler ersetzen halt weder Vakuum noch Schutzgas noch eine vernünftige TK.


    Dann gibt es noch Firmen denen die WB relativ egal ist, bzw. die Qualität stark schwankt und es auch keine Informationen zum Vorgehen gibt, das war bis vor einigen Jahren noch bei vielen chinesischen Herstellern die Regel. Aber da kann man nicht davon ausgehen das so ein Stahl für was anderes als Marketing und höhere Margen verwendet wird.


    Das bei solchen Prozessen mal was schief gehen kann ist klar und vorhersehbar. Dann hängt am Qualitätsmangement und der Umsetzung, das Produkt entweder in die Tonne zu kloppen oder dem Kunden anzudrehen und sich dann ein paar "Pro" Argumente für den Murks auszudenken.


    In meinen Augen gibts also allgemein folgende Gründe warum man Stähle mehr oder weniger Fehl-Wärmebehandelt: nicht materialgerechte Ansprüche an Eigenschaften des Stahls, große Kompromisse bei der WB idR zugunsten der Robustheit = weicher, mangelndes Wissen bzw mangelhafte Ausstattung und Prozessfehler.


    Für mich war besonders die Kompromisbereitschaft der Industrie, was die WB angeht einer der Gründe warum ich Messer nur noch selten kaufe und so weit es geht selber baue. Ich bin aber auch ein Knifenut und habe da hohe Ansprüche. Gefühlt ist es aber die letzten Jahre auch öfter zu größeren Fehleinschätzungen in der Industrie gekommen, wie z.B. das Benchmade Puukko in CPM 3V bei dem teilweise 52HRC gemessen worden sind.


    Das die Solinger ihren 1.4112 idR "versauen" (Eickhorn und Puma z.B.) oder im optimal Fall mit viieeel Reserve härten ist ja quasi Tradition.



    Ich finde einfach schade wenn man das Potential des Materials bewusst so verschenkt, ob der Kunde nun die idR +-2-3HRC tatsächlich bemerkt ist mal dahin gestellt. Mit den alten Sebenzas sind ja auch tausende zufrieden obwohl die "nur" bei 58-59HRC lagen.


    Just my 5 Cents.


    Beste Grüße,

    Elric

    Heiler Bimbam ( als Ersatz für böse Worte) :D


    Das ist mal ein geiles Projekt. Kannst du vllt noch dazu sagen was du für Material verwendet hast, besonder Holz und Kleber interessieren mich.


    55Pfund sind natürlich schonmal eine Ansage, wie schießt er sich ?


    Bin gerade total begeistern, ich hätte auch gerne die Zeit und Antrieb mal sowas zu bauen.


    Beste Grüße,

    Elric

    Moin moin,


    bin einem Stammkunden habe ich die letzten ein einhalt Jahre an diversen Prototypen gesessen. Bei jewiels mehrwöchigen Touren durch Schweden ist das Messer ausgiebig getestet worden und zuletzt war folgendes Messer das Ergebnis.


    Eckdaten:

    Gesamtlänge: 22,5cm

    Klingenlänge: 11,5cm

    Klingenstärke: 3,6mm

    tapered Tang auf 1mm

    Am Griff Stabimaser von Novawood ( von Kunden organisiert)


    Als Stahl haben wir CPM MagnaCut gewählt, gehärtet auf 64HRC. Das Messer hat ein Acidwashed Finish, bis auf die Kontur, die ist umlaufend poliert. Das war so gewünscht.



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    beste Grüße,

    Elric

    Erstmal danke für eure positiven Rückmeldungen. Der Kunde war auch sehr begeistert, was ihm wichtig war und am original nicht möglich ist, ist das anreißen eines Feuerstahl am Klingenrücken. Geht hier wunderbar und dank des FInish sieht man die Spuren nichtmal.


    Greider, da der Kunde nicht aus D stammt war ihm das egal, sodass ich bei den ca 127mm Klingenlänge des Originals geblieben bin. Auf Wunsch setze ich aber auch gerne kürzere Klingen etc um. Der Kunde ist König.


    Bei Peltonen varieren manchmal die Maße ein wenig, die Klingen sind auch oft +- 1mm hoch usw. Trotzdem tolle Gebrauchsmesser, zu sehr guten Preisen.

    Moin moin ihre Lieben,


    auf Anfrage baue ich ja auch gerne mal ein bestehendes Design nach, auch gerne mit kleineren Änderungen um aus den 99% die 100% für den Anwender zu machen.


    Das M07 von JP Peltonen habe ich schon etwas öfter nachgebaut und hatte nun letztens die Ehre einen Nachbau für einen Mitarbeiter von Peltonen herstellen zu dürfen.


    Die gezeigte Variante passt natürlich in die Originalscheiden des Herstellers ( außer der Kydex) und hat die exakten Abmessungen des Originals, bloß mit etwas ansprechenderer Materialkombi.


    Hier sind es 4mm CPM MagnaCut, acidwashed, olives Canvasmicarta mit orangenem G10 Liner und Messing Corbys und Lanyardtube.


    Der Kunde wollte den Nachbau die Tage mal seinem Chef vorführen und mit etwas Glück gibts dann eine positive Rückmeldung von dem Mann aus dessen Feder das Design stammt. Ich habe hier btw die ausdrückliche Erlaubnis von ihm diese Messer nach seinem Design zu bauen.


    Beste Grüße,

    Elric

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    Erstmal danke für die ganzen positiven Rückmeldungen, sowas freut natürlich immer sehr.


    NicoColt1911 die Scheiden werden wohl relativ schlicht und keine klassischen Puukko Scheiden. Ich wollte hier etwas im Stil der Messer bleiben und funktional bleiben.


    Beste Grüße,

    Elric

    Moin moin ihre Lieben,


    ihr habt euer Traummesser gefunden, aber ein winziges Details stimmt nicht ? Es ist zu teuer ? Es ist nicht (mehr) verfügbar ?


    Das waren Probleme die mich vor Jahren beschäftigten und die mich dazu gebracht haben Messer selbst zu bauen.


    Nu hat mir ein Bekannter ein wunderbares Beispiel für genau diese grundlegenden Probleme zugesendet.


    Das Leidensobjekt war ein Kamrat von LT Wright, ein schickes kleines Puukko Design mit ein paar Punkten die schnell nervten.


    Kritikpunkt Nr. 1 der verwendete O1/1.2510 ist ziemlich weich, sodass die Schneide bei hartem Schnittgut gerne mal umklappt.


    Kritikpunkt Nr. 2 für mich war die Handlage, der Griff ist mir zur Klinge einfach zu schmal, selbst in meinen kleinen ( Handschuhgröße 8) Händen neigt das Messer dazu sich zu winden.


    Beiden Wehrmutstropfen an einem sonst, wirklich gelungenen, simplen und funktionalen Design das sich nicht umsonst großer Beliebtheit erfreut.


    Da ich das Grundkonzept beibehalten wollte, viel meine Stahlwahl auf 2,2mm 1.2419, einen Wolfram legierten Stahl der durch sehr gute Schneidkantenstabilität und Schnitthaltigkeit genau auf die Anforderungen an ein schlankes Messer für holzarbeiten passt. Hier habe ich die Klingen auf 62HRC gehärtet, was nach meiner Erfahrung bei diesem Stahl, auch bei kleinen WInkeln sehr gut funktioniert.


    Der Designpate ganz rechts in grün.

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    Da ich mich nicht ganz für eine Plungeline entscheiden konnte habe ich gleich drei gebaut, mit marginalen Unterschieden.



    Um Kritikpunkt Nr. 2 auszubessern, habe ich die Griffe zur Klinge hin etwas kräftiger belassen.


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    Das Bison Jute Micarta ist etwas dünner als das Natural Canvas, sodass die Kontur hier etwas schlanker ist.

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    Der Erl ist über die Griffkontur gerundet, zum Anreißen eines Feuerstahl habe ich aber die Klingenrücken im 90Grad Winkel angeschliffen. Der Übergang bei meiner Version ist deutlich näher am Griff.


    Die Griffform liegt in der Hand wie ein Flusskiesel, sehr satt und ohne Hotspots füllt der Griff die Hand gut aus. Durch die hohe Form neigt das Messer auch nciht zum verdrehen.


    Hier nochmal ein Gruppenbild der Drei.


    Mit Spec`s:

    Gesamtlänge: 19,5cm

    Klingenlänge: 9cm

    Klingenstärke: 2,2mm

    Stahl: 1.2419 62HRC bei meinen drei und 1.2510 auf 58HRC bei LTWright.


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    Beste Grüße,


    Elric

    Und hier noch ein eine Variante nahe am LT Wright Kamrat/Lagom. Feinstschliff am Griff und Abzug fehlen noch.


    Hier 2,2mm 1.2419 auf 62HRC. Eines mit Bison Jute Micarta, zwei in Natural Canvas und in grün die Vorlage, das LT Wright Kamrat ganz rechts.


    Meine Griff habe ich im vorderen Bereich etwas voluminöser belassen. So ist die Handlage nochmal sicherer.


    20221204_103810.jpg


    Beste Grüße,

    Elric