Beiträge von bugikraxn

    Ja, über 2 Monate ist vorzeigbar, keine Frage und ich hätte sicherlich auch mehr als nur Mühe unter diesen Umständen derart lange auszuhalten. In div. Literatur liest man dass in Küstengebieten auf Grund ihres Artenreichtums ein 'Überleben' leichter möglich ist. Ausser der einen Lady welche regelmäßig einen dicken Lachs in ihrem Netz hatte, hatten sämtliche anderen Teilnehmer Probleme mit der Nahrungsversorgung, was auch die Abnahme des Körpergewicht bei jedem einzelnen schön dokumentiert. So easy cheasy scheints dann doch nicht immer gesichert an was Essbares zu kommen.


    Nahrungsknappheit/Jagdglück ist eine Sache, der Umgang mit der Einsamkeit eine andere ... Viele Teilnehmer haben div. Projekte gestartet z.B. um ihre Shelter zu verbessern etc. Trotzdem hatten so gut wie alle mit Langeweile zu kämpfen. Dort ist nicht wirklich was aufregendes los und man kann auch nicht schnell mal einen Kumpel anrufen und ihn auf ein Bier einladen um etwas zu bequatschen und Internet, Facebook oder WhatsApp hats auch nicht ... Denke, diese Thematik bekommt eine ganz andere Dimension wenn man unsere reizüberflutete Umwelt gewohnt ist!

    Habe einige Folgen der 2ten Staffel auf YT angesehen und mir hat der Verlauf nun wesentlich besser gefallen als noch in Season 1. Die Akteure waren für mein dafür halten durchwegs Profis was Survival anbelangt und deren Skill-Level würd ich mal generell als hoch bezeichnen. Das Season 1 ebenfalls in der gleichen geographischen Ecke stattfand war sicherlich kein Nachteil für die Teilnehmer und der Gewinner stand auch erst nach ca. 2 Monaten fest. Gegenüber der 1ten Staffel entspricht dies nun mehr als der doppelten Verweildauer in der Einsamkeit Vancouver Islands.


    Der History Channel wirbt natürlich mit dem Argument kein Skript vorzugeben und die Handlung sei ausschließlich durch die Kandidaten selbst gestaltbar. Mag soweit auch stimmen, ich denke aber dass der Sender beim Schnitt der Episoden sehr wohl Einfluss nimmt und so viel an sehenswertem und interessanten Inhalt (zumindest aus survivaltechnischer Sicht) nicht den Weg auf die Bildschirme fand. Selbstverständlich kam erneut eine Großportion Drama z.B. in Form von Bedrängnis durch Bären, Verletzungen etc. rüber.


    Was bereits in den letzten Folgen von Season 1 zu Tage kam war in Season 2 tatsächlich sehr präsent: Zahlreiche Kandidaten sind ausgestiegen (möchte hier bewusst nicht schreiben aufgegeben), weil ihnen ihr gewohntes soziales Umfeld in Form von Partnern, Kindern etc. fehlte und sie sich schlicht einsam gefühlt haben - passt auch ganz gut zum Titel. Mag manche verwundern, dass nicht etwa das Fehlen an Nahrung, Gear oder physische Bedrohungen zum Aussteigen führte, kam aber für nicht wirklich überraschend. Menschen sind sehr soziale Wesen und ein Dasein ohne Anschluss an Artgenossen ist auf längere Sicht schlicht unmöglich, was auch von namhaften Soziologen bestätigt wird. Sollte uns zu denken geben da ja viele Survivalszenarien auf die Taktik 'Mach ich alles im Alleingang und das für ganz lange Zeit wenns sein muss' abgestimmt ist und dieses Konzept wohl doch nicht so richtig zu funktionieren scheint ;)