Beiträge von juchten

    das ist die für alle Messerliebhaber immer die Frage aller Fragen und auch der solide Grundstock für die bösesten Diskussionen, es sind zuviele Vorlieben, subjektive Einschätzungen und Überschätzungen dabei, gemischt mit einer Portion Emotion.
    Ich mache es einmal ganz einfach, wenn es wirklich scharf, hart, zuverlässig und gut schärfbar sein soll geht auch heute kein Weg an schwach oder nicht legierten Stählen vorbei.
    Ich sage es jetzt einmal ohne Emotion, ein Stück Blattfederstahl ausgeschmiedet, gehärtet und auf Schärfe gebracht spaltet Nägel ohne Schaden an der Klinge, rasiert und lässt sich gut nachschärfen, außerdem steht die Schneide sehr gut. Das ist allerdings nur ein Beispiel für schwach legierte Stähle.
    Bei den Cutting Competitions in den USA gibt es sogut wie keinen Teilnehmer der ein Messer aus PM-Stahl benutzt.


    Viele Grüße
    Roman

    erstmal möchte ich mich hier und jetzt für deine Arbeit und das Messr bedanken, vorab, es gefällt mir sehr gut.


    Jetzt kommt das -ABER-, ich schmiede zwar schon seit vielen Jahren, aber ein Meister des Eisens werde ich wohl nie werden, das ist anderen vorbehalten. Meine Wenigkeit ist dafür einfach nicht erwachsen oder ernst genug. Ich sehe diese Meister immer vor mir, die einen mit der Lederschürze und verzerrtem Gesicht an Amboß oder mechanischem Hammer und die anderen mit grauem Kittel, die Brille auf der Nase und mit der Mikrometerschraube bewaffent. Beide immer auf der Suche nach dem idealen Material, der bestmöglichen Verarbeitung und dem perfekten Produkt. Tja, dorthin werde ich nie kommen, bin ich doch mit Angewohnheiten behaftet die diesem Zustand entgegensprechen, zudem in vielem einfach zu pragmatisch und eben nicht ernst genug.


    Auf jeden Fall ist dein Messer jetzt schon schöner als viele Klingen die meine Schmiede verlassen.


    Vielen Dank
    Roman

    das Messer gefällt mir gut, tu mir nur einen Gefallen und schmeiß diese Leine die nach Wäschedraht auf dem ersten Foto zu sehen ist weg.
    Wenn Dir die Klinge zu dünn ausgefallen ist, dann denke einfach mal daran daß nichts besser in Material schneidet als eine dünne Klinge. Was das Schmieden betrifft, wenn Du eine dickere Klinge machen willst mußt Du einfach genug Material zum Schleifen stehen lassen und mit dem Schmieden beizeiten aufhöhren oder besorg Dir ein Stück Stahl mit genug Masse. Ich benutze für größere und stärkere Klingen Stahlschienen in der Dicke von 12 mm, dann hat man genug Luft.
    Das mit der Näherei von Scheiden ist reine Übungssache, übernäh einfach nicht den Bereich wo das Leder anstößt dann sieht alles schon gefälliger aus.
    Viele Grüße
    Roman

    ich denke daß ich mich dem Vorschlag von Chris anschließe.
    Was soll eigentlich passieren, früher hat man immer Angst vor den Russen gehabt, ist nicht mehr nötig, die sind ja mittlerweile hier, die Chinesen sind zu weit weg, bei einem Meteoriteneinschlag nützt es gar nichts anstatt in der Stadt zu sein zwei Kilometer vor der Stadt in einem Stau zu stehen.
    Das gleiche gilt vermutlich auch beim Einschlag einer thermonuklearen Waffe.
    Also werde ich zuhause bleiben, vielleicht einen der Flüchtenden fragen ob er mehr weiß als ich, falls keiner etwas sagen kann schaue ich in mein akkubetriebenes Laptop, es schreibt immer einer etwas in einer solchen Situation.
    Was soll ich sonst noch tun, ein paar Eimer mit Wasser abfüllen falls auch das Wasserwerk nicht mehr funktioniert, so hat man immer etwas zu trinken und um die Toilette abzuspülen, das ist meist wichtiger als ein kaputtes Radio.
    Wenn jemand dann mir und meiner Familie in nicht freundlicher Absicht zu nahe kommes will, dann habe ich als Option immer noch ein sehr unangenehmes Instrumentarium das mit einer Zügen und Felder versehenen Höhlung ausgestattet ist, jederzeit bereit einen noch unangenehmeren Inhalt freizugeben.
    Viele Grüße
    Roman

    zum ersten ist es gut wenn sich jemand Gedanken um ein eigenes Messer macht und das auch in die Tat umsetzen will. Den ersten und auch oft schwierigen Schritt hast Du ja getan und eine Zeichnung angefertigt und sie auch hier eingestellt um andere Meinungen zu hören.



    Ich orientiere mich jetzt einfach mal an der ersten Zeichnung, weil es oft daraus hinausläuft sich immer wieder den ersten Gedanken vor Augen zu führen, der oft auch der beste ist.



    Das Messer macht von den Dimensionen her auf mich den Eindruck einer handfesten Sache mit einer acht Zoll Klinge. Diese am Griffende liegende Verbreiterung in Art eines hinteren Parierelements könnte man sich überdenken weil sie wohl beim Hacken usw. wie schon angeführt hinderlich sein könnte. Man muß sie nicht ganz weglassen, ein wenig runder oder ein bißchen nach hinten gezogen wie bei einer Machete erhält sie und sie ist nicht hinderlich.


    Wenn es unbedingt ein Glasbrecher sein muß, dann würde ich diese hintere Verbreiterung relativ klein halten und das Ende des Griffes mit einer dreieckigen Kante versehen, das reicht normal aus um etwas zu zerschlagen.



    Die Breite des Griffs, das ist in meinen Augen schnell gelöst, wenn er paralell verlaufen soll gib ihm die Breite daß er Dir mit der Wicklung satt in der Hand liegt, Du brauchst bei deinem Messer ja keine Rücksicht auf andere Hände zu nehmen.



    Jetzt kommts, die Klinge, wenn das die Klinge ist die Du für deine Anforderungen so für richtig hälts, dann laß sie wie sie ist. Ich habe nur einen Vorschlag meinerseits was Klingen in dieser Dimension betrifft, der Schliff soll bis an das Parierelement gehen, so hat man die größte Schneidkraft direkt über der geschlossenen Hand voll ausgenützt. Je weiter die Schneide von der Hand liegt, desto weniger Druck kann man ausüben.



    Wenn Du dir schon diese Mühe machst gehe auch noch einen Schritt weiter und mache dir ein Modell von deinem Messer aus Holz, dann hast Du einen richtigen Überblick über die Sache, das Modell sagt dann mehr aus als alle Zeichnungen oder guten Einfälle. Du kannst auch noch einen Schritt weitergehen und dir ein eins zu eins Modell aus einem Stück Baustahl mit der Flex in ungefähre Form schruppen, dann siehst und fühlst Du wo es vielleicht deiner Meinung nach noch Ansätze für Verbesserungen gibt, zudem hast Du dann einen Eindruck vom Gewicht des Messers.



    Es ist vielleicht ein bißchen Arbeit, aber man entwirft ja nicht jeden Tag ein Messer für sich selbst.



    Viele Grüße und Freude bei deinem Vorhaben


    Roman



    PS: Wenn Du dich für einen "herkömmlichen" Stahl entscheiden solltest, z. B. C70 (1.1520), dann kannst Du dein Messer vollständig selbst machen, das Weichglühen und das Härten kann man dann selbst machen ohne großen Aufwand, wenn Du dabei Probleme siehst kann ich dir schreiben wie man das im heimischen Grillfeuer über die Bühne bringt. Dann kannst Du auch sagen, ich habe mein Messer ohne fremde Hilfe angefertigt, das gibt ein sehr gutes Gefühl.

    wie schon so oft, die Frage aller Fragen, wieso dieser Preis?



    Abgesehen von allen bisher getätigten Ausführungen muß man sich auch als Laie einmal vor Augen führen daß die Herstellung eines Klappmesser immer nocht die Königsdisziplin der Messerherstellung ist, vor allem kleinere Messer erfordern ein unglaubliches Können und Hingabe an diese Arbeit.



    Die Stunden die bullet73 in ein solches Werk steckt sind nicht aus der Luft gegriffen, nein, sie entsprechen vielmehr der Wahrheit, da ich selbst ab und an ein Klappmesser mache weiß ich wovon er redet.



    Ich habe mir diesen Folder, den Leo-Racer, einmal angesehen, ich muß zugeben nur auf Bildern, aber ich konnte kein Fehl und Makel sehen, tja, das muss auch bezahlt werden. Wenn ich mir ein Erzeugnis aus asiatischer Fertigung ansehe daß Massenware ist und dafür auch Preise jenseits von 200 Euro bezahlen muss, dann ist der Preis für ein handgefertigtes Messer, ob mit Maschinenunterstützung (ohne die es bei einem Folder zwar theoretisch gehen würde, aber ich würde gern einmal die von von Hand Bohrerei in Platinen oder Klingen sehen) oder ohne schon gerechtfertigt, zumal auch der Entwurf und die damit verbundene Zeit berechnet werden müssen.



    Wenn dann noch materialfremde Kosten eine Rolle spielen, wie z. B. die genannte Werkstattmiete usw., dann sollte man sich eigentlich nicht mehr wundern.



    Es steht jedem frei sich ein solches Messer zu kaufen, es wird keiner gezwungen.



    Viele Grüße


    Roman



    PS: ich kenne auch die einsamen und oft mit Fehlschlägen gewürzten Stunden bis die Klinge endlich so rastet wie sie soll und endlich alles passt, das kann in Wirklichkeit kein Mensch bezahlen, hier reden wir von investierter Lebenszeit, das sollte man sich auch vor Augen führen

    nachdem Bootsmann ja in seinen Ausführungen bekundete daß ich auch etwas dazu sagen sollt will ich das hiermit tun, obwohl er ja bereits die Geschichte seines Messers erzählt hat.



    Das Messer entstand nach seinen Vorgaben, die Originalmaße wurden ein wenig auf seine Vorgaben geändert. Der verwendete Stahl ist Blattfederstahl, ich finde das das eine würdigere Verwendung für diesen Stahl ist als ihn einfach dem Schrott zu überantworten.



    Um das größtmöglichte Potential des Materials an das Tageslicht zu bringen wurde das Messer aus einem Stück Stahl geschmiedet daß die ungefähren Maße 12 mal 40 mm hatte, die Länge tut nichts zur Sache, die Klinge wuchs förmlich aus einem Stück heraus daß 800 mm lang war, beim Erreichen der endgültigen Form wurde das Messer vom Rest abgeschrotet.



    Die Klinge habe ich komplett am Amboss mit dem Handhammer geformt, so ist das Endresultat eine sehr belastbare Schneide die durch keinerlei spanabhebende Arbeit beeinflußt wurde. Nach dem Anbringen der Schneide mit Feile und Stein wurde es in einen Mantel aus Lehm und Holzkohlepulver gepackt und über Nacht in einem Holzkohlenfeuer bis zum Erkalten liegen lassen. Ob dadurch eine oberflächliche Aufkohlung stattfindet ist fraglich, mir gibt es aber ein gutes Gefühl und es läßt sich im Anschluß leichter schärfen.



    Im Anschluß folgt der fast endgültige Schliff, dann die Wärmebehandlung. Die Wärmebehandlung gestaltete sich auch ganz einfach, es wurde bis auf den Schneidenbereich in Lehm gepackt, im Holzkohlenfeuer bis zur Härtetemperatur erwärmt, dann in warmen Öl abgeschreckt, das Anlassen wurde mit dem Schmiedefeuer durchgeführt. Es spaltete den vierzölligen Nagel mit der groben Schneide nach dem Härten ohne sichtbaren Schaden, scharf geschliffen meisterte es die Prozedur mit einem kaum sichtbaren Schaden, die Wärmebehandlung war wohl augenscheinlich erfolgreich ohne Hightech. Eingespannt in den Schraubstock wurde es mit dem Vorschlaghammer auf seine seitlliche Belastung getestet, nachdem ich keinen Verzug feststellte packte ich es ein und brachte es zur Post.



    Ich freue mich daß es seinem jetzigen Besitzer zusagt.



    Viele Grüße


    Roman

    ich kann zu deinem Projekt nur eins sagen, wenn meine Familie nicht wäre, ich würde hier alles hinschmeissen und im Laufe der kommenden Woche hättest Du einen Schmied mehr. Ich habe zwar schon hier und da im Orient geschmiedet, aber Nepal finde ich wie ich Dir bereits geschrieben habe einfach nur schön.



    Mach weiter so, viele Grüße



    Roman



    PS: Wenn man von Kathmandu nach Pokhara fährt kommt man doch an diesem wunderschönen fast türkisfarbenen Fluß vorbei, gibt es dort eigentlich diese Riesenbarben, bei uns heißen sie Mahseer, falls ja, dann kann ich für nichts mehr garantieren.

    an der Geradlinigkeit des Messers gibt es keine Ansatzpunkte der Kritik. Es sieht wirklich komplett auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet aus.


    Das einzige was mich stört, das ist die Form der Spitze, dieser kleine Meißelanschliff ist nicht leicht zu schärfen. Ich würde ja sagen, wenn man ihn wegläßt hat man dieses Problem nicht, aber dann hat man ein anderes, das Messer sieht nicht mehr so zackig aus wie jetzt. Belass es wie es ist, der erste Gedanke ist immer der beste.


    Viele Grüße
    Roman

    ich kann mir beim besten Willen kein Einsatzgebiet für ein solch kleines Beil vorstellen. Ich will die Sache auch nicht belächeln oder mich darüber lustig machen, aber ich glaube Du zweifelst selbst an einem sinnvollen Einsatz von diesem Beilchen. Nüchtern und emotionslos betrachtet will ich kein Spielzeug darin sehen, es hat ja vermutlich eine scharfe Schneide, aber es ist wohl zu nichts zu gebrauchen was nicht auch ein einfaches Messer machen könnte.


    Das einzig wahrhaftig große daran ist der Preis (und das für ein Stück ausgesägtes Stahlblech), für den bekommt man allerdings ein einsatzfähiges Beil.


    Viele Grüße
    Roman

    ich habe mir deinen Entwurf in Ruhe angesehen und bin zu dem persönlichen Schluß gekommen daß Du da ein sehr praxistaugliches Messer entworfen hast.



    Diese leicht geschwungene Schneide wird wohl bei allen anfallenden Arbeiten ihren Mann stehen, spitz genug ist die Klinge auch, zudem zerschneiden wir auch nicht jeden Tag Tampen in Unterarmdicke.



    Daß man es nur an einem relativ kurzen Griff greifen kann, darin kann ich im vorliegenden Fall auch keinen Nachteil erkennen.



    Wenn Dir dieses relativ große Loch am Ende des Griffs gefällt, dann gefällts mir auch, falls Du dabei Hintergedanken hattest teil sie uns doch bitte mit, welche Stahlwahl Du ins Auge gefasst hast würde mich auch interessieren.



    Ja, wie mein Vorredner schon anführte, eine Lederscheide würde auch gut passen.



    Viele Grüße und mach Dir noch öfter Gedanken über neue Entwürfe


    Roman

    ich habe mit Interesse die Ausführungen über dein Beil gelesen.


    Bei diesem Beil handelt es sich wirklich um die gelungene Symbiose von mehreren Werkzeugen und Stilrichtungen. Das daraus resultierende Erscheinungsbild finde ich auch sehr ansprechend. Solche Beile mit Bart sehen einfach immer gut und auch sehr klassisch aus.


    Aber abgesehen vom Erscheinungsbild bin ich auch der festen Überzeugung daß man mit dieser leicht geschwungenen Schneide ein sehr wirksames Arbeiten möglich ist, egal ob man es zum Hacken oder Schneiden benutzt.


    Es würde mich interessieren welche Materialwahl Du hinsichtlich des Stahls gewählt hast. Es wäre mir auch gut vorstellbar wenn man das Gehäuse aus c45 und die Schneide dann aus z. B. c 60 oder 75 einschweißen würde, aber das ist eben nur ein Gedanke.


    Schade daß es nicht in Serie geht, für so ein nützliches Werkzeug gäbe es bestimmt genug Käufer.


    Was deine Wahl bezüglich des Eschenholzes betrifft bin ich voll und ganz deiner Meinung, es ist nicht nur als Stiel für solche Werkzeuge die erste Wahl, auch für Schmiedehämmer ist es vorzüglich. Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht immer mindestens zehn bis fünfzehn Eschenstangen zu trocknen, so kommt man nie in Verlegenheit. Auch kann man beim Schlagen der Stangen direkt sozusagen Hand anlegen und testen wie die Stiele in der Hand liegen. Das Resultat sind dann "maßgewachsene" Stiele ohne Störung des Faserverlaufs.


    Viele Grüße


    Roman

    viel zu viel Lob für einen alten Mann, habe ich natürlich gern gemacht und es freut mich daß sie Dir gefallen.


    Noch ein paar Sätze wie es zu diesen Messerständern kam. Als ich sah daß Igel so etwas sucht habe ich gedacht, das kann ich ihm schnell mal zwischendurch machen, ist ja keine große Geschichte. Aber der Teufel steckt ja bekanntlich mit besonderer Vorliebe in den kleinen Sachen.


    Als ich dann mehrmals "zwischendurch" ans Werk gehen wollte schien mir das Ganze auf einmal doch nicht so einfach. Gerade an diesem -einfachen- erkannte ich die größte Schwierigkeit. Solche schmiedeeisernen Gegenstände mit Kerbverzierungen aller Arten fand ich einfach geschmacklos, etwas mit Ranken, Blättern usw. schien mir dann auch etwas zu kitschig, abgesehen von der ganzen Arbeit mit rotglühenden kleinen Schmiedestücken die dauernd durch die Zangenmäuler schlüpen.


    Ich sah die ungefähre Vorgabe von Igel und dachte an eine so einfache nur auf Zweck ausgerichtete ZEN-Kiste, das gelang mir auch nicht. Trotz dem bewußtseinserweiternden Einsatz von ein paar Pfeifen besten Virginias und mehrerer Pasitis wollte sich partout kein Erfolg am Amboß und im Hirn einstellen. Der Ratschlag meines alten Schmiedemeistes im Notfall den Hammer einfach einmal arbeiten zu lassen erschien mir auch nicht angebracht, ohne meinem Werkzeug nahetreten zu wollen, aber wer vertraut schon einem dessen Kopf andauernd auf einen Amboß geschlagen wird?


    Also, mein vorerst letzter Einfall in dieser Sache war die Reduktion auf das was diese Messerständer eigentlich machen sollen, den Messern die Möglichkeit geben schön dazustehen. So kam es zu dieser einfachen Wellenform, sie machen eben nichts, außer dem wozu sie da sein sollen. Für die nächsten habe ich auch schon eine Idee, Du brauchst ja bald in Anbetracht der neuen Lage noch ein paar von diesen kleinen Helfern.


    Ich dachte nie daß ich jemals etwas über Messerständer schreiben würde, aber man soll niemals nie sagen.


    Viele Grüße


    Roman

    Ich schreibe Dir das hier jetzt einfach mal "ins Blaue" hinein weil es nicht genannt wurde. Mach doch einfach einmal einen telefonischen Versuch bei Robert Zapp Werkstofftechnik, das ist im Prinzip die Handelsadresse von CPM in Deutschland, vielleicht können die Leute Dir dort weiterhelfen. Stahlhändler in dieser Größe sind öfter kooperativer als man glaubt.


    Viele Grüße und gute Suche


    Roman


    PS: Ich erkundige mich auch einmal bei meinem Händler, vielleicht weiß der weiter.

    ich wollte und will keine Diskussion über Vor- und Nachteile dieser oder jener Stähle hier vom Sockel stoßen. Meiner Ansicht nach ist dieses Gebiet auf dem Sektor der Verwendung als Klingenmaterial so vielschichtig daß es eigentlich eine Freude sein soll über eine derartige Auswahl zu verfügen.



    Ich vergleiche das Ganze, obwohl der Vergleich vielleicht etwas hapert, mit den Leuten die in einem Rathaus arbeiten. Ganz oben läuft eben eine gewisse politische Schiene, da gibt es einen Bürgermeister und seine Mitarbeiter usw., allerdings wechselt diese Personalstruktur alle paar Jährchen, so wie es regelmäßig neue gute Stähle gibt. Allerdings besteht ein Rathaus nicht nur aus der Sesseletage, sondern muß auch gewartet und geputzt werden, zudem müssen alle normalen Funktionsabläufe funktionieren. Diese laufen immer weiter, egal wer oben mit wem das Sagen hat. So sehe ich das Stahl auch, egal wie gut die Leistung des momentan auf der Hitliste führenden Stahls ist, irgendwann wird man ihn wieder ablösen. Das ist nicht immer das Resultat aus vernünftigen Entscheidungen, da spielen so viele Faktoren mit, die man vielleicht als Endverbraucher gar nicht nachvollziehen kann. Ein gewisses Grundpotential an "einfachen und soliden" Stählen ist nun mal immer zur Verfügung, es bildet sozusagen das Grundgerüst für unsere Passion.



    Es wäre auch schade wenn es keine Bonbons bei uns gäbe. Wenn Firmen wie CPM oder die vielen anderen nicht innuvativ arbeiten würden und auch die Messermacher es nicht wären, so hätten wir alle ein einfaches Taschenmesser in der besagten Tasche und wären um viele Möglichkeiten und auch Freuden beraubt. Wieso Herr Bob Loveless auf die Idee kam 154CM als Klingenmaterial zu benutzen kann ich nicht nachvollziehen, ich weiß auch nicht wie Dali auf den Trichter mit den wegfließenden Uhren kam, es ist einfach so gewesen, diese Jungs boxen einfach in einer anderen Liga. Und wir profitieren doch alle davon, wenn es keine neuen richtungsweisenden Produkte geben würde bedeutet das einfach Stagnation, und die ist nun mal irgendwann langweilig., Man kann von Strider, Trident, ER, SOG und den vielen anderen denken was man will, aber mit ihren Ideen haben sie ein Teil Messergeschichte geprägt, und das ist von keiner Hand zu weisen.



    Auch die Firmen die schon viel länger Messer herstellen als die genannten Firmen sehen in diesen Entwicklungen einen Ansporn. Trion, das von dir gezeigte Mora-Messer mit diesem rutschhemmenden Griff habe ich auch im Gebrauch, obwohl es nicht viel kostet hat es doch Qualitäten in sich die für sich sprechen, ich habe selten ein Messer in meinem Besitz gewähnt daß über eine so gefährliche Schneide verfügt, ich bin zwar nicht ängstlich was Messerschneiden betrifft, aber ich habe Respekt vor dieser Schneide.



    Nun denn, warten wir ab was noch an schönen Sachen auf uns zukommt. Ob dem Erfindungsreichtum immer nur der schnöde Mammon zugrunde liegt wage ich auch zu bezweifeln, sonst würden nicht so viele von den Vordenkern was neue Messerdesings und neuer Materialien betrifft so mit Herz und Seele bei der Sache sein. Schießlich profitieren wir alle davon, ob ich jetzt zu s30v oder zu c60 tendiere, das spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.



    Übrigens, dein Messer gefällt mir immer noch gut.



    Viele Grüße


    Roman

    da ich auch ein Anhänger von handfesten Messern bin schreibe ich Dir auch ein paar Zeilen.


    Als erstes, dieses Messer von SOG gefällt mir sehr gut, es hat ein sehr stimmiges Erscheinungsbild und der Griff sieht auch sehr praktikabel aus.


    Ja, wir können uns jetzt wie Du und Micha schon anführten darüber unterhalten ob es sinnvoll gewesen wäre die Schneide bis zum Griff herunter zu ziehen. Obwohl ich auch dazu tendiere muß ich in diesem Fall allerdings sagen, es würde das ganze Erscheinungsbild nicht unbeträchtlich beeinflussen, die Eleganz der Klinge hätte darunter erheblich gelitten.


    Der Schliff ist natürlich wie gemacht zum Schneiden und dazu trägt auch die Stahlwahl bei. Nachdem ja CPM die Fertigung von 154CM an die Japaner mehr oder minder abgeben mußte und die dann den gleichen Stahl als ATS 34 auf den Markt brachten, "damit die Flugzeuge wieder fliegen konnten" mußte etwas neues her.


    Da sprang natürlich die Firma Latrobe Steel Co. gern ein und entwickelte BG 42 und BG 43. BG 42 ist ein verschleißfester Stahl der sich nun einmal auch hervorragend zum Herstellen von Klingen eignet. Unberechtigter Weise ist er anscheinend ein bißchen aus der Mode gekommen, was seiner Qualität aber nicht abträglich ist. Übrigens, crucible ließ dieses Feld nicht ungeräumt und entwickelte den WD 65, anscheinend einen Superstahl, der uns allerdings meines Wissens bis jetzt nicht zur Verfügung steht.


    Was deine Bedenken hinsichtlich der Bruchanfälligkeit angeht, alles geht eben nicht. Diese Stähle haben in einem ihrer Aufgabengebiete den Auftrag als Turbinenschaufeln in Flugzeugtriebwerken ihren Dienst zu versehen, dort kommt es eben auf enorme Paßgenauigkeit und Verzugsarmut an. Entweder man hat eine formidable Schneide und relativ schlanke Dimension wie bei dem SOG oder halt man muß ordentlich Material aufpacken um die Bruchanfälligkeit zu erhöhen.´


    Aber genug mit der Stahlgeschichte, mir gefällt es gut.


    Viele Grüße


    Roman

    berifft die Lackentfernung. Man kann auch die Farbe mit einem wasseröslichen Abbeizer einstreichen und nach der Einwirkzeit mit einem Hochdruckstrahler entfernen. Im Anschluß wird der Holzstiel getrocknet. Dabei werden sich diverse Holzfasern anheben, diese sind dann abzuschleifen. Um den Stiel gegen Umwelteinflüsse zu schützen kann man ihn mit einer Mischung aus Leinöl und Terpentinerstz bestreichen oder Tungöl benutzen.


    Wenn er dann doch irgendwann einmal brechen sollte, Holz ist nun mal kein Stahl und die massiven Stiele von Spaltäxten brechen ja auch, ist es vielleicht beizeiten angeraten sich einen Ersatz für ein solches Werkzeug zu suchen. Junge Eschen geben hervorragende Stiele für viele Werkzeuge ab und die Eschen sind überall anzutreffen. Man kann sich im Prinzip den Stiel der einem am besten in der Hand liegt im Wald aussuchen. Ob er dann bei Vollmond oder in einer kalten Januarnacht geschnitten wird, das bleibt jedem überlassen, dem Holz ist es egal. Getrocknet in seiner Rinde, die Schnittflächen mit Lack oder Kleber versiegelt hat man dann am Tag X einen vollwertigen Ersatz für den alten Stiel. Zudem passt ein selbtgeschnittener und eingepaßter Eschenstiel einer solchen Waffe sehr gut und ist auch sehr authentisch.


    Vollständigkeitshalber: Natürlich muß man den zuständigen Förster fragen bevor man mit eigenen Heckenrodungen beginnt, Eschen wachsen zudem meist mehrstämmig aus der Wurzel und wenn dort eine fehlt ist dem Bestand kein großer Nachteil entstanden, außer daß die anderen jetzt mehr Luft haben


    Viel Grüße


    Roman

    abgesehen von der Idee und der gekonnten handwerklichen Ausführung, es ist ein "anderes" Messer daraus geworden.


    Allein durch den Griff hat es eine ganz andere haptische Wirkung, zudem bin ich davon überzeugt daß dadurch der Gebrauchswert dieses Messers sich enorm gesteigert hat.


    Viele Grüße


    Roman

    ich betrachte es jetzt einmal ein wenig losgelöst von der klassischen Erscheinung eines Messers, es handelt sich meines Erachtens um ein Werkzeug das auch über eine Schneidfunktion verfügt.


    Aufgrund der Beschreibung erfüllt es schon einmal die naheliegendste Forderung an ein solches Werkzeug, es ist stabil. Man kann damit hacken und auch im Rahmen der angebrachten Schneide Schneidaufgaben bewältigen. Der Anreißhaken auf dem Klingenrücken mag auch das ein oder andere Mal nützlich sein.


    Die Säge im unteren Klingenbereich hätte ich vielleicht weniger aggressiv gestaltet, mir kommt diesbezüglich der Verdacht daß sie das zu durchtrennende Material beim Zerschneiden arg "zerfleddert".


    Den Sinn der abgesetzten Meißelspitze erschließt sich mir nicht ganz, aber sie macht die Form als Ganzes ein wenig runder, wenn das auch in Anbetracht der Ecken der falsche Ausdruck ist.


    Es ist nun mal schwierig diverse Anwendungsmöglichkeiten auf einer Klinge unterzubringen. Im vorliegenden Fall ist es auf jeden Fall gelungen mehrere Optionen der Anwendung zur Auswahl zu haben ohne daß die Stabilität gelitten hat. Man kann zwar die einzelnen Komponenten durchdiskutieren, aber ich glaube manchmal wäre man froh ein solches Teil zur Verfügung zu haben.


    Viele Grüße


    Roman