Das Hultafors Nageleisen Mini ist vorhin hier eingetroffen. Ich habe gerade spaßeshalber mal eine Palette damit zerlegt. Normalerweise nutze ich dafür einen größeren Gorilla Bar, welcher heute aber nicht zum Einsatz kam. Zum Vergleich hatte ich mein oben verlinktes Hultafors Stemmeisen, einen 10er Schraubendreher und mein Vic Spirit Multitool dabei.
Vorab: Keines der Tools hat besonders gut oder schlecht abgeschnitten. Alle hatten ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Das kleine Nageleisen hat dabei besonders gut mit der Klaue funktioniert, weshalb ich die für mich auch nicht abflexen werde. Der gerade Teil hat sich bei gröberem Zupacken leicht verbogen. Hier ist, bedingt durch die große Bohrung und den beginnenden Anschliff, natürlich auch weniger Material. Würde man abflexen, wäre an dem Ende dann das "volle" Material (welches man ggf. noch leicht anschleifen könnte), und das sollte sich dann auch weniger leicht verbiegen. Dadurch, dass es sehr dünn ausgeschliffen ist, kommt man hervorragend auch in engste Spalte und ist dahingehend den anderen Tools weit voraus. Da sehe ich auch den USP dieses Tools: Leichtere Hebelarbeiten in engen Spalten, bei denen man möglichst wenig Kollateralschäden möchte. Ich werde es daher auf jeden Fall in meiner Werkzeugausrüstung belassen.
Schraubendreher und Stemmeisen haben wie gewohnt performt und bleiben bei meinen "Breaching-Tools". Der Schraubendreher hat durch die Länge natürlich die beste Hebelwirkung. Beides ist zum "immer dabei haben" natürlich nicht geeignet.
Als EDC bleibe ich bei meinem Multitool. Das hat erstaunlich gut geklappt und ist im Notfall sicher immer einen Versuch wert. Da wäre es mir dann auch egal ob es (leichter) kaputt geht. Wie man auf dem Foto sieht, wäre ein abgeflextes Nageleisen auch kaum länger als das Vic.
Ich hatte jetzt leider keine Fahrstuhltür zur Hand , so dass ich den Fall nicht testen konnte. Bei der gemeinen westeuropäischen Zimmertür dürfte es aber nur bei einer leichten Verkeilung funktionieren. Als "Low Budget besser als Nix -Lösung", im Notfall oder auch als zusätzliche Hebelhilfe zu einem anderen Tool, tut es aber sicher seinen Zweck. Mit einer einfachen Steckscheide (kann ja auch improvisiert sein) ist es auch absolut beintaschentauglich und schön leicht. Mit der Klaue wäre es allerdings um ein Vielfaches wirkungsvoller. Wenn du es schaffst das irgendwie/irgendwo unterzubringen, hättest du einiges gewonnen. Falls es eine Option ist, eine Notfalltasche wie die TT Tac Pouch 5 oder ähnliches an den Gürtel zu machen, könnte man das Teil sowie die anderen Dinge aus den Beintaschen da locker unterbringen. Muss man dann halt nur auch immer tragen. Mit einem Kantenschutz würde es sicher auch in einem Fanny Pack gehen. Nur so als Gedanke...
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