Hm.. so ähnlich dachte ich auch :hmmm:
Ich weiß nicht wie es euch geht aber ich bin einfach nur müde. Nicht übertragen sondern wirklich.
Ich bin aktuell am Limit und bin nicht mal in der ersten Reihe, aber die Sorgen um meine Mitarbeiter treiben mich um, sind meine Entscheidungen die richtigen? Ich habe ein schlechtes Gewissen wenn ich an die jenigen denke die an der "Front" sind. Mich kotzt diese ständige nörglerei und schwarzseherei gerade nur noch an. Positives Denken auch wenn es schwer fällt ist gefordert.In der Kriese zeigen sich bei einigen die wahren Gesichter. Das sich alles nur noch um dieses Thema dreht zermürbt alle. Die Zahlenspiele mit Zahlen die nicht vergleichbar sind müssen jeden Statistiker zum aufstöhnen bringen. Trotzdem werden Todesraten verglichen die nicht vergleichbar sind und Prognosen gestellt dir aufgrund fehlender Evidenz Kafeesatzlesereien sind. Ich hoffe dass die Kriese uns alle wieder mehr eint dann hat das Ganze noch was Gutes.
Mir geht es genauso. Ich bin im Gesundheitswesen tätig. Egal wie krisenfest man ist, die jetzige Situation nagt an einem sehr, besonders wenn Mitarbeiter beteiligt sind. Habe ein 10 köpfiges Team, das bislang sehr gut zusammenhält und ab nächster Woche geht es stufenweise in die Kurzarbeit. Das Betrieb wird langsam heruntergefahren. Die Situation wird einfach Tag für Tag, Woche für Woche neu evaluiert und die tagesaktuelle Anzahl an Mitarbeiter wird bestimmt durch die Dynamik des Arbeitsaufkommens. Das sind einfach so fiele Faktoren die aktuell ein Rolle bei jeder Entscheidung spielen - Menge an vorhandene Schutzausrüstung, Patientenaufkommen, Eingriffe, die man ausführen und nicht ausführen darf(Empfehlungen der zuständigen Stellen ändern sich täglich), Selektion der Patienten und der Begleitpersonen, erforderliche und sinnvolle Maßnamen(manchmal zwei verschiedene Sachen) zur Unterbrechung der Kontaminationskette einführen und einhalten, Selektion der Mitarbeiter, wirrwarr chaos und babylonische Sprachverwirrung mit den zuständigen Kammer, Gesundheitsamt und Kassenvereinigung. Kurz gesagt - man steht völlig alleine da in seiner Last Man Standing Jeans. Abgekoppelt von jeglicher Hilfe oder zufuhr an Schutzausrüstung. Musst selbst schauen wie du dich mit allem versorgst, was du zum Wohle aller darin beteiligten Menschen brauchst und an aller letzter Stelle kommst Du und deine Familie.
Das zieht endlos Energie und krempelt die Normalität um. Aber, ich versuche da nicht den Blick zu senken und nur die einzelnen Tage zu bewerten, sondern ich versuche das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren - nämlich, dass wir alle das aussitzen werden und das Leben wird weitergehen. Egal wie, das ist nicht wichtig, aber es wird weitergehen.
Also lummere ich oft im Forum rum, kaufe mir irgendwelchen günstigen Schwachsinn, das mich gerade glücklich macht. Und trinke Tee.