Gibt es Merkmale, an denen man guten Stahl erkennt? Oder eben schlechten?
Beiträge von Remington
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Also ist es größtenteils Gefühlssache...hm. Klar, was sonst. Ich hab ein altes Schinkenmesser, das seit Jahren mal neue Griffschalen bekommen sollte, aber an dem alten Ding hängen so viele Erinnerungen...oder das chinesische Ganzmetall-Hackmesser aus dem Ausverkauf im Chinaladen...das war eine Zeit lang mein einziges Küchenmesser und ich habs jahrelang nicht schärfen müssen. Immer noch perfekt.
Ich hab mir in der Zwischenzeit mal den Bildertread zu euren Fixeds angesehen und ich muss sagen, da sind einige Sachen dabei, die ich höchstwahrscheinlich mit ins Bett nehmen würde...
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Na klar, jeder hat seine Vorlieben in der Linienführung, aber das meinte ich eher nicht. Hatte mal auf nem Flohmarkt ein Fairbanks für 80 Euro in der Hand, aber da lagen die Griffschalen nicht sauber an und ich dachte, es wäre vielleicht ne chinesische Kopie. Am Stahl hätte ich das aber nicht erkannt, scharf wars ja...
Das Härten kann man auch nicht erkennen, allenfalls die allgemeine Verarbeitung, aber manchmal sind die Messer ja nicht in guten Händen gewesen...
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Hallo Forum.
Vor einigen Jahren wandelte ich mal durch die Küchenmesserabteilung eines großen Kaufhauses. Zwei Messerblöcke fielen mir auf. Absolut indentisch anzusehen, gleiches Holz, gleiche Messergriffe und - sorten darin...aber der eine kostete etwa 50 Euro und der andere 400. Ich bin um die Dinger rumgeschlichen, hab die Messer rausgezogen und begutachtet...und kam nicht auf den entscheidenden Unterschied. Ein Verkäufer hats mir dann vorgeführt.
Er zog einfach nur das große Kochmesser aus dem Billigblock raus. Schrupp - Ende der Durchsage. Dann zog er das entsprechende Messer aus dem anderen Block. Schhhhziit-zing! Ein ganz anderer Klang, als ob ein Samurai sein Katana gezogen hätte. Er hat mir dann noch auf dem Messerrücken die feinen bzw weniger feinen Schichtungen des Stahls gezeigt und kurz auf die Vernietung der Griffe hingewiesen. Wortlos das alles. Ich war belehrt.
Nun meine Frage an die Messerkenner hier. Gesetzt dem Fall, ihr bekommt irgendwo eine Klinge zu sehen, sei es bei Bekannten auf Besuch oder auf dem Flohmarkt...nach welchen Kriterien beurteilt ihr vom reinen Anschein her die Qualität des Messers? Wonach schaut man, was kann man an Ort und Stelle prüfen? Und was ist euch vielleicht schon mal an Exklusivem in die Hände gefallen?
Auf Antworten wartet gespannt:
Remington
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Genauso wie Micha meinte ich das.
Natürlich trag ich´s nicht am Gehänge wie einen Ehrendolch, aber ich mach auch keine Verrenkungen, damit es nicht zu sehen ist. Mehr nicht.
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Das fette Bob ist auch ein tolles Dingens. Seufz.
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Das Ding ist ja Klasse! Hoho. Vor allem in der Beschreibung : "Die nachtleuchtenden Dreiecke (auf dem Griff Richtung Klinge) helfen dem Anwender bei der Orientierung."
Großartig formuliert. Hier Griff, da Klinge, in diese Richtung reinhauen. Herrlich.
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Schau dir mal das Böker Biker an. Dort wurde vom Designer (Peter Farkas) just auf eine belastbare Klingenspitze Wert gelegt, Klingenlänge eher kurz dafür "unbedenklicher" bei einer Überprüfung weil garantiert im Soll, Preis-Leistung finde ich sehr i.O., aufgrund Klingenstärke und unter 22 cm gesamt ein brauchbares Werkzeug, Achtung bzgl. balligem Schliff, für deine Zwecke macht es das eher interessanter.
Das sieht schon recht gut aus. Aber diese Griffschalen...sind die genietet? Das hält doch nicht, oder?
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Erstmal nochmals Dank für die zahlreichen Meinungen und für die Links, das war sicher ne Menge Arbeit. Das Thema Messer ist doch sehr viel komplexer als ich annahm, aber dafür bin ich ja hier angemeldet. Vor allem die Erläuterungen zum Material sind hilfreich, ich hatte mich schon gewundert, warum ausgerechnet die schlichtesten Messer, die in der Küchenschublade einer Ferienwohnung nicht auffallen würden, mitunter mittlere dreistellige Beträge kosten.
genau das fuckt mich an-i bin da raus, da i zur genüge leute wie dich kenne. kannst du das erläuten ohne das ich mich verkrampfe DU MANN MIT DEM GANGIch versuch´s mal.
Noch vor hundert Jahren war es Gang und Gäbe, ein Messer am Gürtel zu tragen. Der Großteil der Bevölkerung lebte auf dem Land, man kann sich vorstellen, wie oft man da ein Messer brauchte. Das geht beim Dreck-vom-Stiefel-abkratzen los, übers Ziegenstrick oder Lederriemen zurechtschneiden, Äste kürzen, Kienspan schnitzen oder schlicht Brot schneiden bis zur Selbstverteidigung. In den Städten wurden die Messer kürzer und wanderten schließlich als Klappmesser in die Hosentasche. Heute sind Messer dagegen geradezu verpönt.
Ich trage seit mehr als 25 Jahren Leathermans am Gürtel und habe in dieser Zeit immer wieder festgestellt, wie oft Mann sowas braucht, in vielen Fällen auch einfach nur die Klinge. Aber so viele Leute sind es heutzutage eher gewohnt, zu diskutieren und zu gestikulieren und schließlich zu delegieren. Diejenigen, die wirklich mal anpacken, sind selten geworden. Und von denen haben viele eben ein Werkzeug dabei.
Speziell nun eine feststehende Klinge an den Gürtel zu hängen ist, finde ich, eine andere Sache. Diese Art Mensch ist auch jemand, der zupacken kann, aber er hält sich eben auch noch eine ganz spezielle Option offen, nämlich notfalls auch eine Stahlklinge einzusetzen, wozu auch immer nötig. Und diese Art zu denken manifestiert sich durchaus auch in der Haltung dieses Menschen. Zumindest ist das meine Erfahrung als professioneller Menschenbeobachter. Seit mehr als zehn Jahren mache ich praktisch nichts anderes.
Die Haltung, die ich dabei meine, ist mitnichten bedrohlich, eher ruhig, strahlt aber immer eine gewissen Entschlossenheit aus. Zumindest bei schon gefestigten Charakteren. Den anderen merkt man ihre Unsicherheit, die mit martialischen Meucheleisen überdeckt werden soll, schon von weitem an. Ich denke, hier liegt der Grund für nikkos Ablehnung und die wäre auch berechtigt. Ich zähle aber nicht zu diesen Leuten.
Das soll hier aber nicht in eine Diskussion zum Thema "EDC - nötig oder nicht" münden. Ich nehme an, dazu gibts schon ellenlange Stränge im Forum. Bin trotzdem dankbar, das hier mal darlegen zu können.
Gruß Remington
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Micarta ist wohl verklebtes Gewebe, das steckt Schläge wohl eher weg als Holz, alles natürlich stark temperaturabhängig...Hauptsache, es splittert nicht, das wäre die entscheidende Sache...
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Micarta ist wohl verklebtes Gewebe, das steckt Schläge wohl eher weg als Holz, alles natürlich stark temperaturabhängig...Hauptsache, es splittert nicht, das wäre die entscheidende Sache...
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Ach, mit dem Gewicht hab ich keine Probleme; wie gesagt, wenn ich ein Messer trage, soll auch jeder sehen, dass da was ist. Ein Mann, der ein gutes Werkzeug trägt, hat auch einen ganz anderen Gang, eine andere Ausstrahlung, andere Bewegungen...Er sollte sich nicht dessen schämen oder es verstecken.
Aber das ist ein anderes Thema.
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Jo, ich guck mir alle an. Jetzt kapier´ ich langsam, warum so einige Leute ganze Schränke voller Messer haben...
Hatte grad das Bob in der Hand. DAS IST JA NE GEILE KRALLE!
Aber mit dem Borr krieg ich mit der Klingenlänge Ärger.
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Hm, so langsam kristallisiert sich was raus. Offenbar liegt der reine Zweck bei mir doch ein wenig im Hintergrund, sonst würde mich das ZT schon reizen, trotz Pulverstahl.
Aaaber...irgendwie steh ich wohl doch mehr auf runde Formen. Nicht nur bei Messern. Okay, also...werdens vielleicht zwei werden. Ein Weißnochnichtgenau und das Njall wohl...und falls ich irgendwann weiß, was MEIN MESSER wirklich ausmacht, trete ich an die Messermachergilde heran. Bis dahin weiß ich sicher auch mehr über meine bevorzugte Trageweise.
So. Jetzt erstmal die nötigen Kröten verdienen.
Nochmal Danke an alle.
Gruß Remington.
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Zitat von »Remington«
Das Fulcrum...Himmelherrgott. Das Gesicht, wenn ich dem ersten kontrollierenden Polizisten erzähle, dass seine Stichweste auch ihre Grenzen hat...Sorry,aber wenn Du Berufswaffenträger bist,wirst Du das ja wohl nicht bringen,oder ???
Gerade der Umstand,dass Du quasi ein "Kollege" bist,sollte Dich doch bei sachlicher Diskussion glaubwürdig dastehen lassen - denke ich mir jetzt mal so.....
Damit bin ich raus.Entschuldigung, das sollte nur ein Witz sein. Aber ich diskutiere grundsätzlich nicht mit Polizisten. Die haben schon genug um die Ohren.
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Nein, das war doch bloß ein Spaß.
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Oooooch...das Njall kann ich nicht nehmen...das ist so hübsch, da hätte ich bei jedem Einsatz viel zu viel Angst, es kaputt zu machen...Aber Griffschalen kann man ja ersetzen, oder?
Das Scandi hat den richtigen Griff, ist aber zu dünne. Das Fulcrum...Himmelherrgott. Das Gesicht, wenn ich dem ersten kontrollierenden Polizisten erzähle, dass seine Stichweste auch ihre Grenzen hat...Ich weiß von Fällen, da Fixeds trotz kürzerer Klinge eingezogen wurden, einfach, weil sie ein zu martialisches Bild abgaben und den Träger in ein falsches Licht setzten. Mittlerweile komme ich wohl etwas vom reinen "Tactikal" ab. Beim Hest stört mich der Haken am Ende ein wenig zu sehr. Das Fox Hunter...damit kann man schon ordentlich zuhauen, wenn nötig. Aber der Griff ist für mich wohl etwas zu dick.
Verflucht, ist das schwierig...
By the way...hat mal jemand den Tom Brown Tracker ausprobiert? Davon gibts ne kleinere Version, die in den 42a passen würde...
Ich weiß jetzt, dass ich ein außergewöhnliches Messer suche, etwas jenseits des "normalen" Messerdesigns.
Bei der Gelegenheit nochmal Dank für die zahlreichen Vorschläge. Das macht ja richtig Spaß hier.
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Ich bin momentan vor allem hinter Infos her, die Skelettmesser kenne ich noch gar nicht. Und ja, das GEK wandert grade die Liste nach oben.