Beiträge von Pádraig

    dischu frohe Weihnachten;-)
    Die Anschaffung hat sich definitiv gelohnt. Liegt super in der Hand und ist mit 22g wirklich ultra leicht. Wer den Techliner mag, wird den Boltliner auch mögen.


    Das Harmony ist glaube ich neu im Line up von Maxace, gefällt mir auch sehr gut. Auf die Vorstellung bin ich gespannt!


    Ich bevorzuge aktuell im EDC die traditionellen Slipjoints von GEC.

    Hallo zusammen,


    in diesem Thread möchte ich gerne zwei "beinahe" identische russische Messer etwas genauer unter die Lupe nehmen, die man, so glaube ich, inzwischen dank ihrer unverkennbaren Linie als moderne Klassiker bezeichnen kann. Ich möchte aber weniger über die Messer im Allgemeinen sprechen, sondern vielmehr über die kleinen Details der Beiden. Das inzwischen beliebte Upscaling bei Mid-Tech Messern macht hier den kleinen Unterschied. Viele Bekannte Hersteller gehen inzwischen dazu über auch bei Ihren Mid-Techs verschiedene Preis- /Ausstattungsklassen anzubieten; vom "Einsteiger"-Modell bis zum voll ausgestatteten "Premium"-Modell.
    Shirogorov hat vor nicht all zu langer Zeit für ihre Modelle ein Klassifizierungssystem eingeführt. Dieses reicht vom Standard Modell bis zur sog. Drei Bären Edition. Bei den beiden hier gezeigten Hatis handelt es sich zum Einen um eine Standard Version (OD green G10) aus der Zeit vor der Klassifizierung und zum Anderen ein Hati R in der Drei Bären Edition (blue Twill CF).
    Die grundsätzliche Linie der Messer ist absolut identisch. Sie unterscheiden sich vielmehr in kleineren und größeren Details. Die Standard Version des Hati besitzt als Hauptmerkmale eine texturierte OD green G10 Griffschale auf der Showside, einen stonewashed Titanium Framelock, einen Titan Backspacer, den Vanax 37 als Klingenstahl und Bronze-Phosphor-Washer als Achssystem. Im Vergleich dazu hat die Upscale Version eine texturierte blue Twill Carbon Fiber Griffschale auf der Showside, einen blau anodisierten Titanium Framelock mit Stonewash-Finish, ein Multi-Row-Ball-Bearing-System (MRBS), ebenfalls einen Titan Backspacer und Vanax 37 als Klingenstahl.
    Zu den Unterschieden:
    Beide Griffschalen auf der Showside haben das gleiche gefräste Wellenmuster und einen stonewashed Titanium Framelock. Die Upscale Version unterscheidet sich wie beschrieben durch die verwendeten Materialien (Twill CF vs. G10) und der Anodisierung des Framelocks. Das blaue Twill Carbon Fiber und die Anodisierung machen die Upscale Version optisch definitiv edler, wobei mir die G10 Griffschalen der Standard Version sehr gut gefallen, a diese dem Messer einen Field-User-Look geben, der mich sehr anspricht.
    Ein weiterer Unterschied sind die Achssysteme. Die Upscale Version nutzt das MRBS-System, welches wirklich ausgesprochen gut funktioniert. Die Klinge läuft gefühlt fast vollkommen ohne Widerstand und fällt nach dem Lösen des Locks von alleine guillotinenartig ins Heft. Die Standard Version im vergleich mit ihren Bronze-Phosphor-Washern läuft wesentlich definierter, was mit mehr zusagt. Für mich läuft es gefühlt wie ein perfekt eingestelltes Sebenza mit Flipper. Die Klinge fällt bei leichtem schütteln kontrolliert ins Heft.
    So schön und raffiniert die Upscale Version auch sein mag. Die Haptik gerade bei dem handling der Klinge gefällt mir aus den oben beschriebenen Gründen einfach besser.
    Die Standard Version ist mein absoluter Favorit. Es hat sogar mein Sebenza komplett verdrängt. Die Verarbeitung ist meines Erachtens gleichwertig und ich persönlich würde immer einen Flipper einem Daumenpin vorziehen.



    Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen genau soviel Spaß wie ich beim Scheiben:-)


    Viele Grüße,
    Patrick

    Hallo zusammen,


    ich würde euch gerne meinen Neuzugang und seinen großen Bruder kurz vorstellen: Ein Custom Stubby Razelcliffe von Graham Knives. Das Stubby ist der kleine Bruder des Graham Razel welches von Jon & Josh Graham Anfang 2000 designed wurde, genauso wie der sogenannte Tailclip, den beide Messer haben. Bei der Klingenbezeichnung Razel handelt es sich um ein Kofferwert, das sich aus den beiden englischen Wörtern RAZor (dt. Rasierklinge) und chisEL (dt. Meißel) zusammensetzt. Beim großen Graham Mid-Tech (GMT) Razel sind die beiden Charakteristika der Rasierklinge und dem Meißel sehr gut erkennbar. Die Klinge besitzt eine rechteckige Form bei der sowohl die Front- als auch die Unterseite der Klinge eine scharfe Fase aufweisen. Diese Klingenform ist äußerst praktisch für die typischen Alltagsaufgaben.


    Bei dem Stubby handelt es sich um eine ähnliche Klinge, bei dem Raszelcliffe kommt allerdings noch ein drittes Charakteristikum hin zu, welches das Kofferwort erweitert: RAZor, chisEL, wharnCLIFFE. Die Frontfase der Klinge ist um ein paar Grad am Klingenrücken nach hinten geneigt und kommt somit der Form einer Wharncliffe-Klinge sehr nahe mit dem Unterschied, dass die nach vorne spitz zulaufende Fase scharf ist und nicht bloß ein Swedge. Die Klinge ist bei beiden Modellen aus CPM 154 gefertigt und laufen auf Kugellagern. Die Griffschalen beider sind aus Titan, beim GMT mit Stonewash versehen beim Stubby mit dem Orange-Peel. Typisch für die zweite Version des GMT sind die Bohrungen auf der Show-Seite. Beim Vorgänger dem SS3 Mid-Tech war es noch eine Kreuzschraffur, die in das Titanium gefräst wurde. Das Stubby hat verzierende Fräsenden auf der Show-Side.
    Mid-Techs und Customs sind an den unterschiedlichen Graham-Schriftzügen auf der Klinge unter dem Makersmark zu unterscheiden. Beim Mid-Tech ist der Schriftzug gerade und beim Custom ist der Schriftzug unter dem Symbol gekrümmt.


    Beide Messer liegen unglaublich gut in der Hand und lassen sich über den Flippertap hervorragend öffnen. Auf Grund der sehr schweren Klinge des GMT braucht es etwas Eingewöhnung im Vergleich zu manch anderen Flippern, hinzu kommt der vielleicht etwas schwache Detent auf Grund der Lockgeometrie. Es lässt sich am ehestens vom Flippen mit dem ZT0804 CF vergleichen. Mann muss für beide Methoden Pushbutton und Lightswitch genügend Kraft aufbauen und sehr entschlossen das Messer zu öffnen, da sich sonst die Dynamik des Einrastens des Locks nicht so satt wie gewünscht anfühlt sondern eher matt.


    Alles in allem sind aber beide Messer top und machen unglaublich viel Spaß. Ich hoffe, euch ebenso das Lesen meiner Kurzvorstellung.


    Viele Grüße,
    Patrick

    Die Griffschalen sind nicht skelettiert. Für den Liner-Lock wurde allerdings eine Tasche in die Griffschale gefräst. So verschwindet der Liner im geschlossenen Zustand bündig in der Giffschale.

    Eines meiner persönlichen Highlights des Jahres 2017 war die Entdeckung der Marke GiantMouse Knives und des Messers GM3. Bei GiantMouse Knives (GMK) handelt es sich um einen Hersteller von Mid-Tech Messern aus den Staten. Die Firma hat ihren Sitz in Kalifornien und fertigt in Maniago Italien. Für die Designs der Messer zeichnen sich zwei Dänen verantwortlich, Jesper Voxnaes (Vox) and Jens Ansø. Vox ist bereits bekannt durch sein Design des Odino von Viper, Ansø präsentierte bereits unter Böker mit dem Haddock einen sehr schönen §42a konformen Frame-Lock Folder. Die erste gemeinsame Kollaboration der Beiden stellte das kleine Pingo von Spyderco aus der Slipit-Serie dar.


    Mit GMK verfolgen die Beiden nun eine exklusive Kollaboration für Ihre Designs. Interessant ist, dass jedes Design lediglich mit 400 Exemplaren aufgelegt wird, 75% dieser Messer sind dann Standardversionen der jeweiligen Modelle, wohingegen die Restlichen 25% als Spezialversion erscheinen. Womit auch hier wieder die Regel der Zwei von Bedeutung werden könnte: Eines für die Vitrine und eines für den Alltag! Diese Limitierung von 300/100 macht die Stücke sehr rar und für Sammler sehr interessant. Das aktuelle Line-Up der Marke bietet drei Folder GM(P)1, GM(P)2, GM(P)3, zwei Fixed-Messer GMF1(-P), GMF2(-P) und weiteres EDC-Gear (Tassen, Stifte, Shirts, Beads, etc.). Das P in der Modellbezeichnung steht für Pirate und markiert die Spezialversion des jeweiligen Modells. $10 des Erlöses aus dem Verkauf der Messer spendet GiantMouse Knives an „Save the Children“.


    Aber nun zurück zu meinem Highlight. Ich bin auf die Messer um GiantMouse zufällig auf einschlägigen amerikanischen YouTube-Kanälen aufmerksam geworden. Besonders interessiert hat mich dabei das GiantMouse GM(P)3.


    Bei dem GM3 handelt es sich um ein sehr schön verarbeitetes Gentleman-EDC. Die in meinen Augen äußerst gefällige kugelgelagerte 85mm lange und 3.5mm dicke Drop-Point-Klinge, ist aus pulvermetallurgisch hergestelltem BÖHLER M390 MIRCOCLEAN Stahl. Dieser Stahl zeichnet sich durch sehr gute Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit aus. Das 114.3mm lange Heft des Messers ist eine Liner-Lock-Konstruktion. Die aus 3mm dickem GR2-Titanium gefertigten Griffschalen, wurden mit einem sehr schönen Stonewash-Finish versehen und alle Kanten wurden gebrochen oder abgerundet. Die restliche Hardware wie der Backspacer, der Pocketclip und der Achsring sind aus bronzeanodisiertem GR5-Titanium gefertigt. Die Achsschraube so wie die anderen Schrauben sind aus Edelstahl mit Torx-Antrieb.


    Das Messer ist sehr klar und sauber gehalten. Es gibt bis auf das Markenlogo auf dem Pocketclip keine weiteren sichtbaren Markierungen oder Beschriftungen, lediglich auf der Innenseite des Lock-Bar sind die Designer und deren Logo eingelasert. Mit einer Gesamtlänge von 196.85mm und einem Gewicht von 90.7g ist das Messer noch in einem handlichen Bereich.


    Die Linie des Messers wirkt durch den leichten Bogen von der Spitze bis zum Ende des Heftes und mit den schmalen Griffen sehr leicht und kompakt. Das Messer liegt bei meiner Handschuhgröße acht wirklich hervorragend in der Hand. Der Griff weist kurz hinter der Achse eine leichte Fingermulde auf, die für die Handlage absolut von Vorteil ist. Auch die Klinge besitzt eine Schärfmulde die aber auch für die Ablage des Zeigefingers im Vorgriff genutzt werden kann. Die Mulde hätte für diesen Zweck etwas größer ausfallen dürfen, ist aber in beider Hinsicht funktional. Der Rücken der Klinge ist sehr schön gerundet und besitzt kurz vor der Wurzel ein leichtes Jimping. Dieses findet sich auch etwa mittig auf dem Backspacer wieder, und direkt darunter die Fangriemenöse. Der Lock verriegelt sicher bei etwa 40% ohne jegliches seitliches oder vertikales Klingenspiel und lässt sich auch sehr leicht wieder öffnen. Im unverriegelten Zustand läuft die Klinge absolut frei und fällt beim entriegeln durch ihr Eigengewicht komplett frei nach unten. Die Klingenwurzel weist eine schräge Fräsung ansteigend zum Detent-Loch auf, die mit ihrer Wirkung einer Detent-Rampe gleichkommt. Aus diesem Grund fällt die Klinge nicht frei und ohne jeden Widerstand ins Heft, wenn der Detent-Ball auf der Klingenwurzelläuft. Auf diese Weise ergibt sich ein sehr schöner definierter Klingengang.


    Ein besonders interessantes Designmerkmal des Messers ist, da es sich um einen Flipper handelt, der Nagelhau auf der Show-Seite des Messers. So wirkt das Messer auf den ersten Blick §42a konform. Die Intention der Designer war es wohl das Messer sozialverträglicher zu gestallten und wirken zu lassen. So kann bei gegebenem Anlass das Messer über den Nagelhau geöffnet werden ohne es flippen zu müssen. Der Flippertap wirkt ebenfalls wirklich sehr dezent und trägt sein übriges zum Unterstatement des Messers bei. Das Öffnen über den Flippertap erfolgt auch mühelos entweder durch eine Zieh- oder Drückbewegung des Zeigefinders. Der Detent ist fest genug damit man genug Kraft zum öffnen der Klinge aufbauen kann, aber auch nicht zu fest. Die Schneidleistung ist auf Grund der klassischen Klingenform natürlich auch überhaupt kein Problem. Die Klinge kommt ab Werk rasiermesserschaft ausgeschliffen.


    In der Hosentasche wirkt das GM3 ebenfalls sehr unauffällig und ist sehr angenehm zu tragen. der 3D gefräste Pocketclip ist überraschend flexibel und lässt das Messer schnell und leicht in der Tasche verschwinden.


    Das Messer ist mit all diesen Eigenschaften und Details absolut EDC-Tauglich und äußerst benutzerfreundlich, liegt perfekt in der Hand und ist sehr schön an zu schauen. Für mich das perfekte Taschenmesser in Haptik, Optik, Funktion und Emotion.


    Was bleibt ist ein kleiner Wermutstropfen, da das schöne Stück nicht §42a konform ist, sehr sehr schade.


    Technische Daten:


    Material:


    Klingenstahl: Böhler M390 MICROCLEAN mit Satin finish.
    Griffschalen: GR2 Titanium mit Stonewashed finish.
    Liner: Edelstahl.
    Backspacer, Pocketclip and Achsring: GR5-Titanium, bronzeanodisiert
    Achssystem: Kugellager.
    Verriegelung: Liner lock.


    Abmessungen:
    Klingenlänge: 85mm
    Klingendicke: 3.5mm
    Grifflänge: 114.3mm
    Griffschalendicke: 3mm
    Linerdicke: 1.5mm
    Gesamtlänge: 196.85mm
    Gewicht: 90.7g


    Quelle: https://www.giantmouse.com