Gehen wir jetzt an den Armen ganz nach unten zu den Pulswärmern. Hier lohnt es sich einen
genaueren Blick hinzuwerfen. Zum einen finden wir dort den klassischen
Pulswärmer. Ich kann sagen, dass er wirklich sehr warm ist und weder Kälte,
Schnee noch Wind durchlässt. Das blöde an Pulswärmern ist jedoch, wenn man an
seine Uhr muss. Denn zum einen ist es immer blöd die Handschuhe auszuziehen,
dann den Pulswärmer über die Uhr zu ziehen, nur um dann die (Uhr-)Zeiten,
Höhenmeter oder sonstiges ablesen zu können. Also gibt es auf beiden Seiten eine
Öffnung in den Pulswärmern, wo die Uhr hindurch gesteckt werden kann.
Öffnung Uhr.jpg
Eine zweite Lage des Pulswärmers kann man dann über die Uhr legen, um einen
Wärmeverlust zu vermeiden. Diese zweite Schicht des Pulswärmers lässt sich auch
wunderbar mit Handschuhen vor und zurück ziehen.
Verlassen wir nun die Ärmel und wenden uns dem Kragen zu. UF PRO verpasste dem Combat
Shirt nämlich einen eigenartigen Reißverschluss.
schräger Reißverschluss.jpg
Dieser verläuft nämlich schräg. Dies soll zum Vermeiden von Druckstellen beim Tragen zusätzlicher
Bekleidungsschichten dienen. Da ich bisher keine zusätzliche Bekleidungsschicht
getragen habe, kann ich nicht sagen, ob dies zu einer Verbesserung führt. Fakt
ist aber, dass sich der YKK-Reißverschluss tadellos Öffnen und Schließen lässt.
Auch mit Handschuhen ist dies kein Problem.
Wenn wir nun auf die Rückseite des Kragens schauen, finden wir dort die verstellbare
Kragenweite. Sie soll dafür sorgen, dass Wind und Schnee nicht unter die
Bekleidung kommen. Da ich aber immer einen Buff oder Shemagh auf meinen Touren trage, verwende ich diese
Funktion nur minimal. Sie ist aber bestimmt sehr praktisch, sollte man solche
Kleidungsstücke einmal vergessen haben oder gerade für etwas anderes verwenden.
Kommen wir nun zum Innenleben. Hier finden wir einen bequemen Micro-Fleece vorne und
hinten. Dieser ist wirklich angenehm zu tragen und fühlt sich sehr weich und
gut (auch auf nackter Haut) an. Für mich ist das eine sehr wichtige
Eigenschaft, denn es sorgt bei mir immer für ein zusätzliches Wohlbefinden.
Bisher kratzte oder scheuerte auch nichts.
IMG_20180303_164241.jpg
Innen finden wir auch drei UF PRO® air/pac®-Einschübe. Zwei in den Schultern und einen
großen in der oberen Rückenpartie. Zum einen sollen sie die Stellen beim Tragen
schwerer Ausrüstung entlasten, zum anderen aber auch die Wärmeisolation und die
Belüftung unterstützen. Auf meiner Tour hatte ich nur einen kleinen 6-Liter
Rucksack auf, kann also noch nicht sagen, wie gut sie sich bei schweren
Rucksäcken machen. Aber auch hier kann ich gerne meine Erfahrungen nachreichen.
Das waren die Eigenschaften und Features, die UF PRO auf seiner Website angibt. Ich
möchte aber jetzt noch ein paar allgemeine Sachen zum Combat Shirt ansprechen.
Für mich ist es immer wichtig, dass ich viele Taschen in unterschiedlichen
Größen habe. Beim Combat Shirt finden wir insgesamt 5 Taschen: Jeweils zwei
Unter- und Oberarmtaschen auf jeder Seite und eine große Brusttasche direkt
unter dem Haupt-Reißverschluss. Alle Reißverschlüsse sind von YKK und auch gut
mit Handschuhen zu bedienen.
Unterarmtaschen
Sie sind super um kleinere, flache Gegenstände zu verstauen. Ausweise oder ähnliches
finden hier gut Platz. Auf der rechten Tasche aufgenäht ist das UF PRO Logo.
Schön in der schwarzen Version ist, dass es nicht auffällig daher kommt,
sondern ebenfalls in einem gedeckt schwarz gehalten ist.
Unterarm.jpg
Oberarmtaschen
Diese sind etwas größer. Ein großes Smartphone passt aber locker rein, auch weil sie nach
oben und unten noch etwas größer wird, als sich der Reißverschluss öffnen
lässt. Aufgesetzt befinden sich Klettflächen zum anbringen von Patches. Sie
sind sehr groß und auf beiden Seiten vorhanden. Hier fällt auf, dass der Klett
in der Mitte durch normalen Stoff ersetzt wurde. Der Grund befindet sich quasi
zwischen Klettfläche und Oberflächenmaterial: Eine Aussparung, um
beispielsweise einen Kuli schnell griffbereit zu haben, ohne dabei die
Klettfläche zu beschädigen.
Patchfläche.jpg
Ein nettes Feature ist noch oben am Reißverschlussende angebracht: Um das einhändige Öffnen zu erleichtern, kann
man auf ein Stück Stoff beißen. Dies funktioniert sehr gut und erleichtert auch
das Öffnen mit Handschuhen oder kalten Fingern.
Oberarm.jpg
Brusttasche
Sie ist die größte Tasche am Combat Shirt. Wie bereits oben erwähnt, kann sie geöffnet
werden, um zusätzlich für Belüftung zu sorgen. Sie hat aber auch genug Volumen,
um Handschuhe, eine Mütze oder Kartenmaterial aufzunehmen. Die Tasche ist
durchgehend und hat auf beiden Seiten einen Reißverschluss zum Öffnen.
Besonders gut gemacht finde ich, dass weder ein Brustgurt, noch der Beckengurt
eines Rucksacks das Öffnen behindert. Wie es bei Plattenträgern aussieht, kann
ich leider nicht beurteilen, da ich keinen besitze.
Brusttasche mit Mechanix M-Pact.jpg
Ansonsten gibt es nichts weiter zu den Taschen zu sagen. Was ich mir noch gewünscht
hätte, wären eingenähte D-Ringe in einigen Taschen, um einfacher Ausrüstung in
den Taschen zu fixieren und schneller wiederzufinden. Anstelle von D-Ringen
würden aber auch Schlaufen reichen. Diese fallen ja nicht ins Gewicht und
stören auch nicht.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Falls ihr euch auch das UF PRO Ace Winter Combat Shirt
holen wollt, nehmt definitiv eine Nummer größer! Ich bin 1,86m, wiege knapp 80
kg und trage XL. Normalerweise kaufe ich M, wenn es Körperbetont sein soll oder
L, wenn ich noch etwas drunter ziehen möchte. Das Combat Shirt in XL passt mir
aber sehr gut. Ich denke mal, dass selbst 2XL mir noch gut gepasst hätte.
IMG_20180303_115953.jpg
Für diejenigen, denen nervige Geräusche von Kleidung auf die Nerven gehen kann ich
noch sagen, dass mir das Combat Shirt durch seine Stille aufgefallen ist.
Gerade wenn Arme und das seitliche Oberflächenmaterial aneinader kommen, sind
die sich entwickelnden Geräusche nicht störend.
Abschließendes Fazit
Lang habe ich das Combat Shirt ja noch nicht, trotzdem bin ich mehr als begeistert. Seine
beschriebene Funktion erfüllt es tadellos und ohne Kompromisse. Die Qualität
des Materials und der Nähte scheint sehr gut. Es ist robust und bereit viele
Abenteuer mit mir zu bestreiten. Ob es jeden Euro wert ist, muss sich noch
zeigen. Denn hier kommt der erste Knackpunkt: Nicht reduziert kostet das Combat
Shirt 210€. Sehr viel Geld, aber meines Erachtens nach ist es das wert. Denn
zieht man eine gute Regenjacke über das Combat Shirt, so dürfte man für jede
Situation gewappnet sein. Gerade das bisher verwendete Zwiebelprinzip löst sich
durch das ausgeklügelte System buchstäblich in Luft aus. Zwei bis maximal drei
Schichten werde ich ab heute nur noch brauchen.
Alles könnte so schön sein, wenn da nicht… Ja was denn noch? Ich war doch kurz davor eine 1+
mit Sternchen zu vergeben. Leider muss ich das + und das Sternchen aber noch
streichen. Warum? Als ich heute meinen Kragen mit dem verstellbaren Zug
einstellen wollte, ist mir dieser auf der rechten Seite (von hinten
schauend) GERISSEN! Gut möglich, dass ich
in der Eifer des Gefechtes etwas ungestüm gezogen habe… Aber wir reden hier von
einem 210€ teuren Produkt, was auch für den militärischen Bereich gemacht
wurde. Da darf so etwas einfach nicht beim ersten anziehen passieren. Gefühlt
war es an dieser Stelle einfach nicht gut vernäht. Ob jetzt ausgerechnet ich
das Pech hatte und zufällig das sagenumwobene Montagsstück erwischt habe
oder es sich hierbei um einen unglücklichen Einzelfall handelt kann ich nicht sagen, trotzdem ist das ein
absolutes No-Go! Wohl oder Übel werde ich mich also einmal von diesem Produkt
verabschieden müssen und es umtauschen, denn dafür ist mir mein Geld dann doch
zu schade.
Ich hoffe, dass ich euch einen guten Überblick über das neuen UF PRO Ace Winter Combat
Shirt geben konnte. Wenn noch Fragen offen sind, dann fragt ruhig.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag