Ich hatte in der letzten Zeit 80:20 letzten Endes positive Reaktionen beim Messerthema.
Heißt, von 10 Leuten, die in Kontakt kamen mit meinem Hobby,
haben 2 reißaus genommen und den Kopf geschüttelt 
5 waren fasziniert und haben nachgefragt
3 wollten mal das geile Ding sehen

von den 5 Faszinierten waren 5 positiv überrascht und erstaunt, dass es noch was anderes als Aldi-Messer und VIC gibt
und dass man sowas sammeln kann.
Unterm Strich würde ich sagen, ein guter Schnitt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich nichts anderes getan habe, als bei Bedarf ein "normales", also für meine Verhältnisse angemessenes Messer zu verwenden. Das war mal ein Sebi, mal ein ZT301, mal ein SNG und mal ein Spydie. Zuerst kommt eigentlich immer: "Woha, ein Messer, was willst du meucheln?" - Einige bremst die Gegenfrage bereits aus "Naja, du hast doch gefragt, ob einer eins hat?" :bonk:
Dann kommt immer erstmal:
"Wozu hat man denn um Gottes willen immer ein Messer dabei?"
"Zum Schneiden"
"Aber was denn?"
"Essen, Pakete, Papier, was eben so anfällt"
"Also ich komm immer ohne aus"
"Naja, ich hab mein Messer so dabei, wie du dein Handy: Auch wenn du nicht direkt telefonieren willst oder musst - aber die Möglichkeit möchtest du dir immer offenhalten."
"Das ist doch was anderes"
"Nicht wirklich, ist doch nur ein Werkzeug, ein einfacher Gegenstand, von alleine hats noch nie geschnitten"
"Und was ist daran so besonders, kannst doch auch, wenns unbedingt sein muss, so ein rotes nehmen"
"Die sind mir zu unsicher, die Klinge zu dünn und der STahl ist zwar passabel, aber es gibt besseres"
"Wieso unsicher?"
"Weil sie nicht arretieren, also die Klinge verriegelt nicht im offenen Zustand. Ich möchte nicht, dass es mir beim Arbeiten einklappt und auf die Finger schlägt, sind schnell ein paar Sehnen durch."
"Und warum ist das so bemalt?"
"Das ist nur zum Rostschutz..."
"Ach so...rostet die Klinge denn?"
"Kein Stahl ist wirklich rostfrei, nur rostträge, ist ein weites Thema. Auf jeden Fall ist der Stahl länger scharf und das Messer insgesamt stabiler und mit besserer Handlage, da seih selbst" *Messer übergeb*
*Messer wird mit spitzen Fingern entgegengenommen"
"Boa, jetzt bin ich gefährlich, pass bloß auf, dass ich dich nicht absteche" *im Scherz gesprochen zu Dritter Person*
"Ist komisch, oder, ich hab solche Sätze noch nie von mir gegeben, ich würds auch nie dafür verwenden, ist ein Werkzeug."
"Ach komm, wenns hart auf hart käme, dann würdest wohl im Affekt zustechen"
"Nö, hatte ich schon, hab ich nicht gemacht. Wenn man sich so lange wie ich mit der Materie beschäftigt, dann kriegt man einen anderen Blick darauf und sieht das Werkzeug, das gutgemachte und durchdachte Produkt mit modernen Materialien. Vor allem hat man aber Respekt vor dem Potential, daher geht man sehr vorsichtig damit um - und fuchtelt nicht herum damit *grins*- weil man weiß, dass es zu krass ist, sich damit zu verteidigen, da bleibt jede Verhältnismäßigkeit auf der Strecke"
An dem Punkt beharren dann manche darauf, dass man doch wohl im Affekt durchdrehen würde, aber ca 65% der Leute glauben einem das, vor allem, weil ich solche "AKtionen" bei Leuten durchziehe, die ich bereits etwas kenne insofern, dass sie Gelegenheit hatten, mich auch auf anderer Ebene kennenzulernen, ich gebe ihnen im Vorfeld die Möglichkeit, mich einzuschätzen.
Ich kann behaupten, dass bei mir ca 80% aller Gespräche so verlaufen. Natürlich gibts immer Leute, die ihre feste Meinung haben, aber ich bin selber angenehm überrascht, dass dann nach so einem Gespräch plötzlich Rückfragen kommen. "Woher weißt du das alles, etc etc"
Man hat das Ding "Messer" in dem Moment etwas aus dem Kontext Hollywoods als Meuchelwaffe rausgeholt.
Mit nem VIC entsteht weder die Diskussion noch der positive Effekt.
Gut ist, wenn die Leute nicht "weg können", also zumindest der Unterhaltung beiwohnen. Noch wichtiger ist die Art, wie man das Dingens rauklaubt aus der Tasche. Langsam, laut sagen "Ja, ich hab eins" oder "Jetzt brauch ich kurz was zum Schneiden", das entspannt, kündigt an, was passiert.
Ich habs mir schon ganz automatisch angewöhnt, das klappt gut und mein Umfeld bringt mir seitdem mehr Akzeptanz entgegen.