Beiträge von Ookami

    Danke für das Lob!


    +++

    Eine Griffwicklung aus der braunen Kordel sieht bestimmt auch toll aus.


    Würde sicher nicht übel aussehen, aber ich habe nicht mehr genug von dem Innenfutter übrig, um die benötigte Länge Schnur zu machen. Außerdem denke ich, dass eine Griffwicklung bei längerem Gebrauch mehr Schaden als Nutzen bringt (Leder wird lose, wenn es feucht wird; Wicklungen tendieren dazu, die Hände wund zu reiben; etc.)



    Ookami

    Ich habe vor nicht allzu langer Zeit einen Tomahawk von Maik Schnitzer bekommen. Er fand, dass der Damast zu weich wäre und wollte es mir als Wurfaxt überlassen. Nachdem ich das Tomahawk geschärft und ausprobiert hatte und weil ich Geschenke sowieso meist pfleglich behandele, habe ich für den Tomahawk ein etwas weniger strapaziöses Dasein als Campingaxt geplant.


    Also hab ich den Griff schmaler gemacht und den Knauf beschnitzt. Außerdem musste ein alter Stiefel meiner Freudin für die Scheide herhalten; die Schnur zum Fixieren hab ich aus dem dünnen Futter geschnitten und gedreht.


    Genug der Worte, die meisten hier wollen vermutlich Bilder sehen:



    Draufsicht



    Detail des Kopfes mit Scheide



    Detail des Knaufes



    In-hand shot als Referenz für die Gesamtgröße



    Ookami

    Kommt zwar etwas spät, aber die Angabe von 53HRC ist durchaus glaubhaft und kein Schreibfehler.


    Ich hatte ein Santoku aus der Vorgängerserie und der Stahl war wirklich weich, zu weich: beim Schärfen gab es riesige Grate und von Schnitthaltigkeit konnte man da nicht reden - eigentlich schade, weil das Design eigentlich ganz ansprechend war.



    Ookami

    Schöne Gegenüberstellung von kleinem Messer gegen großes Messer.



    Ookami


    PS: Ich frage mich immer noch, was manche unter einem 'Forum' verstehen. Wenn man einen Thread mit so einer gewichtigen Aussage einstellt:

    Vllt. sehe ich das Ganze zu dogmatisch aber meine Genre – Erfahrungen führten mich letztlich zu den Anforderungen welchen m.E. ein Outdoormesser entsprechen muss.[eigene Hervorhebung]

    ist das m.M.n. ein Diskussions-Thread. Hätte Tony "Anforderungen nach denen ich das GEK entworfen habe" getitelt, hätte das sicher weniger Gegenstimmen auf den Plan gerufen. Hat er aber nicht und das führte dann eben zu einer Diskussion. Das ist eigentlich auch gut so, denn dann kann jeder die Meinungen anderer lesen und seine eigenen Ansichten ggfs. erweitern, anpassen, etc.
    Was wird stattdessen gemacht? Tonys Meinung (die ich durchaus schätze, eben weil sie eine andere Herangehensweise darstellt) wird zur letzten Wahrheit erhoben und alle, die abweichende Ansichten hegen, als Ketzer gebrandmarkt. Für Totschlagargumente ist man sich auch nicht zu fein; mein Liebling ist ja: Leute, die Moras gut finden können sich nur kein GEK leisten. :rolleyes: Da könnte man ebenso unsachlich einwenden, dass Leute, die ein GEK gut finden sich nur kein Shane Sibert leisten können.
    Dann wird der Vorwurf erhoben, dass man nicht verstehend lesen könne, dabei wurde die von vielen kritisierte Beil-Diskussion von Tony selbst begonnen:

    Wenn Mancher sich darüber im Klaren wäre, dass [...] Beile weniger für trennende Hiebe [...] geeignet sind als große Messer, so würden nicht so Viele das Beil, mit seinem ganzen Gewicht, für den Rucksack auswählen.


    Ich kann ja verstehen, dass sich mancher unwohl fühlt, wenn es alternative Konzepte gibt, die nicht in das eigene Weltbild passen - wofür ich aber absolut kein Verständnis habe, sind die o.g. Totschlagargumente: keine Ahnung, zu doof zum Lesen, neidisch auf unser Spielzeug, etc. Das würgt jede Diskussion im Keim ab; dann kann man hier auch eine online-Aufsatzsammlung draus machen, wo man einfach einen Like-Button anclickt oder auch nicht - da fühlt sich keiner mehr unverstanden.

    Und wer beurteilt was dürftiges Praxiswissen ist und was nicht? [...] Wenn der Meinungsaustausch hier nicht gewünscht ist und sich nur Leute zu Wort melden dürfen, die Survivalkurse geben und mit dem Rucksack um die Welt gezogen sind, dann wird das aber kein Dialog.


    Ich bin der festen Ansicht jeder nach seinem Geschmack. Aber wenn ich hier schon wieder lese das Mora und konsorten nix für outdoor sind oder die meinung "billige Messer reichen" nur von leuten vertreten wird die sich nix besseres leisten können stößt mir das doch etwas sauer auf.
    Da könnte ich auch behaupten das hochpreisige messer nur was für leute sind die sich selbst profilieren möchten oder eventuelle defizite kompensieren wollen [...].


    Das ist leider auch mein Eindruck. Es wird Offenheit gefordert, aber wenn gegenteilige Meinungen geäußert werden, wird der Urheber marginalisiert. Ob der eine nun jeden mit seinen persönlichen Erfahrungen totschlägt oder ob der andere sagt, dass es sich bei den Befürwortern anderer Lösungen um Billigheimer handelt - fair ist das beides nicht.


    Erinnert mich ein wenig alles ein wenig an die Nesmuk Geschichte - der Designer behauptet es sei das beste Messer und die Käufer rechtfertigen ihre Investition. Wobei dann völlig außer Acht gelassen wird, dass es eine Reihe unterschiedlicher Kochmesser gibt, die mit den entsprechenden Techniken eingesetzt auch zu einem schmackhaften Mahl verhelfen.


    Was bedeutet das für unsere Diskussion hier? Für mich bedeutet es, dass der erste Beitrag sehr interessant ist. Er zeigt, was Tony so für Aufgaben sieht und wie er sie mit seinem gewählten Werkzeug verwirklicht.
    Nur ist seine Prämisse sehr speziell: ein einziges Werkzeug, das für einen ausgedehnten Aufenthalt abseits jeglicher Zivilisation reichen muss. Wie auch schon im anderen Thread geschrieben kann ich mir gut vorstellen, dass ein Messer wie das GEK o.ä. dafür eine gute Wahl wäre. Sobald man diese Prämisse jedoch ein wenig modifiziert in Richtung mehr Werkzeuge (Spezialisierungsvorteile, Redundanz) oder in Richtung weniger Wildnis/Aussicht auf Rettung innerhalb von <3d, stimmt die Schlussfolgerung nicht mehr.



    Ookami


    PS: Aus meiner Erfahrung bei der Holzbearbeitung kann ich dcjs nur Recht geben: mit einem Beil kann man sehr exakt arbeiten. Wenn man damit nicht zurecht kommt,ist ein Messer vllt. besser.

    Man muss sich wirklich überlegen, von was für einer Situation wir reden.


    Ein großes, unkaputtbares Messer fände ich persönlich passend für folgendes Szenario:

    • man weiß, dass es brenzlig werden könnte
    • das Messer ist (aus was für einem Grund auch immer) das einzige Werkzeug und muss für alles herhalten
    • Jagd/Selbstverteidigung ist evtl. notwendig
    • die mögliche Survivalsituation könnte sich sehr lange hinziehen
    • es können extreme Umstände eintreten (Unwetter/Naturkatastrophe/Havarie)


    Wenn man allerdings einen Ausflug in Deutschland macht, wo die Zivilisation nie weit um die Ecke ist, wird man nicht wochenlang ausharren müssen. Da ist man mit einer leichten Säge und einem Fixed um die 10cm für 99% der Fälle gerüstet. Wichtiger ist da wirklich die richtige Kleidung und genug zu trinken.


    Wenn mit dem Fahrzeug unterwegs ist, gibt es auch keinen Grund, nicht noch weitere Werkzeuge einzupacken.


    Das Wichtigste hat Tony ja schon angedeutet: ein tolles Messer ersetzt weder Planung noch Kenntnisse/Fertigkeiten. Rüdiger Nehberg ist beispielsweise auch über 20d ohne Messer zu Rande gekommen, sowohl in Deutschland als auch im Dschungel. Daher sollte man lieber lernen, mit seinem Werkzeug vernünftig umzugehen als ständig nach dem ultimativen Messer zu fahnden.


    Die Frage nach dem ultimativen Messer beantwortet sich individuell, nämlich wenn man Erfahrungen in der Benutzung sammelt und dadurch entsprechende Vorlieben entwickelt. Für Tony bspw. ist das ein großes Messer, für mich eher ein mittleres Messer mit Beil/Tomahawk.



    Ookami

    Haha, genau. Ich würde allen freunden von >4mm dicken Klingen mal empfehlen sich ein Ontario Old Hickory zu holen, das ordentlich scharf zu machen und dann versuchen es im Gebrauch klein zu kriegen. Sollte einige Aha-Effekte geben.



    Ookami

    Hard use knives sind die von dir auch schon erwähnten Brechstangen, die eben alles abkönnen, aber nicht als Messer taugen; TOPS liefert da Beispiele ohne Ende, aber auch viele andere. Das F1 würde ich nicht darunter zählen. Das F1 zählt für mich noch unter kleine Fixed, auch wenn es nicht grad dünn ist.


    Ein Skandi, welches ich wirklich schon sehr viel benutzt habe, ist das Hultafors HVK. Das wird mit einem Schliff auf null ausgeliefert, nur der Grat wurde in einem minimal stumpferen Winkel wegpoliert. Der Witz beim HVK ist, dass der Stahl das hergibt. Der SK-5 hat so um die 0,8%C und ist bei entsprechender WB hart und zäh. Mit vielen rostfreien oder so Karbidmonstern wie D2 gibt es da sicher Probleme, da stimme ich dir zu. In Seki, wo auch das F1 hergestellt wird, habe ich mich mit dem Chef der größten Härterei unterhalten und der konnte nicht verstehen, warum die Leute so wild auf VG-10 bei Outdoormessern sind, weil es ein relativ spröder Stahl ist. Seiner professionellen Meinung nach ist der -hier oftmals geschmähte- AUS-8 wesentlich besser, da er zäher und leichter zu schärfen ist.


    Wie zäh das HVK ist, kann man hier sehen: http://www.youtube.com/watch?v=2m1EjwdKpx8&feature=plcp ->1. von 5 Teilen. Den Moras traue ich ähnliches zu. Mit dem HVK habe ich über Feuervorbereitungen bis hin zu detaillierten Schnitzereien schon alles mögliche gemacht und ich wüßte nicht, wie man es bei sinnigem Gebrauch an seine Grenzen bringen könnte. (Siehe Videos)


    Beim Schärfen schleife ich meist auf null runter und ziehe dann mit einem sehr feinen Stein den Grat in einem etwas stumpferen Winkel ab. Das gibt eine Mikrofase, welche die Schneide sehr viel robuster macht, ohne die Schneidleistung zu beeinträchtigen.


    Das mit den Fähigkeiten stimmt sicher auch, aber bei manchen Leuten auf YT frage ich mich echt, was die nehmen. Wenn ich mit voller Kraft an dem Messer hebele oder drauf rumdresche, sollte doch eigentlich der gesunde Menschenverstand sagen, dass da irgendwo eine Grenze erreicht wird, bei der ein Messer auch mal brechen kann. Gerade in einer ernsten Situation würde ich diese Grenzen nie austesten wollen sondern mein Werkzeug zu schonend wie möglich einsetzen.


    Das mit der Säge/Tomahawk ist eine Frage der Vorbereitung: Ich will ja erst gar nicht in eine Survivalsituation kommen. Wenn ich die geeigneten Werkzeuge in der Hinterhand habe, kann ich ja dennoch die primitive skills üben, aber ich bin nicht auf sie angewiesen. Um noch mal den Cody zu zitieren: "Survival isn't fun. If you're having fun, you're camping".


    Im Thema wurde auch gesagt, dass ein Survival Messer das Messer ist, was man im Fall der Fälle dabei hat. Mit meinem Khukuri oder Bowie kann ich sicher auch ne Menge anstellen und es wird mir vor allem grobe Arbeiten sehr viel leichter machen als ein kleines Messer, aber ein Khukuri habe ich nicht immer dabei. Mein Tomahawk und mein kleines Messer sind zusammen so schwer wie mein Khukuri, welches zusätzlich noch weniger sozialadäquat ist. Ein kleines Messer und ein "Campingbeil" sind sicher weniger aufregend als ein Khukuri oder ein riesiges Bowie und daher auch eher draußen dabei als Bowie oder Khukuri.



    Ookami

    Mal ganz davon abgesehen, dass niemand ernsthaft ein Scandi für eine Survivalsituation empfehlen kann. [...]


    Da muss ich widersprechen.

    • Die meisten Skandis haben zumindest eine Mikrofase, welche die Schneide stabiler macht. Skandi wirklich komplett auf null ist nur für Weichholzschnitzen.
    • Mit einem Skandi kann man sehr gut schnitzen, das ist für mich schon mal die halbe Miete beim Survival. Dann kann man sich nämlich fast alles basteln, was einem in den Sinn kommt. Lebende Beispiele sind Mors Kochanski und Codi Lundin ... und die Generationen von Lappen, Samen und anderen nordischen Volksstämmen, die mit solchen Messern ihr ganzes Leben draußen verbracht haben bei wesentlich harscherem Klima. Auch die Japaner haben sehr dünn ausgeschliffene Messer zur Holzbe- und verarbeitung.
    • Hacken ist mit einem Messer in der Größenordnung ~10cm eh sinnlos. Mit einem scharfen Messer kann man bei dickeren Ästen einfach rundherum Schnitte setzen, bis der Ast sich brechen lässt.
    • Leichtes Batoning -um einen Ast zu kürzen oder kleinere Stücke Anmachholz zu spalten- hält auch ein Skandi aus.
    • Außerdem kann ich mir einen Keil schnitzen, mit dem ich größere Stücke auseinander bekomme. Hab ich erst letztens wieder gemacht, als ich auf dem Nachhauseweg ein schönes Stück Holz für einen Löffel gefunden hab. Zum weniger sauberen Spalten kann man das Holz auch auf einen spitzen Stein o.ä. schlagen.
    • Wenn ein Feuer erstmal in Gang ist, brauch ich auch kein Holz mehr zu spalten. Da brennen auch größere Stämme an. Dieses Batoning von halben Fichten à la nutnfancy ist nicht notwendig.
    • hard use knives ist Quark. Die taugen als alles Mögliche, aber nicht als Messer.


    Fazit: Man muss sich nur zu helfen wissen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen Busse Klopper oder ein zierliches Laguiole hat.



    Ookami


    PS: Ich hab als Minimalaustattung eigentlich immer ein Fixed ~8,5cm Klingenlänge und ein Leatherman mit. Wenn ich mich abseits der Zivilisation bewege, wird entsprechend aufgerüstet: Fixed mit ~10cm Klinge, leichte Klappsäge und evtl. ein Tomahawk (oder Beil).

    Nobody cares about your knife, you should just have one.


    That may or may not be true. If the CO doesn't like the knife you're out of luck. You can be ordered to leave it in your locker, or it can -in a worst case scenario- even be locked away in the armory and you have to fetch it there before you go home on leave.


    Especially openly carried fixed blades are bound to raise some eyebrows. Something like a RAT-3 will probably be permissible, something like the TOPS War Bowie will result in the CO ripping you a new one.



    Ookami

    Wenn Mora in Betracht kommt und ein oranger Griff gesucht wird, kann ich auch das HVK von Hultafors empfehlen.


    Die größeren und teureren Messer sind ein wenig wie Absatzschuhe für Frauen: teuer, schick, aber im Alltag werden sie von billigen Turnschuhen locker geschlagen. ;)



    Ookami

    The ferro-rod should be ok. When I was in the German army, guys from our unit would always buy stuff like flashlights if they felt that the standard issue items were too bad.


    Considering what he'll be issued, a good multi-tool like a Swisstool or Leatherman, and/or a small fixed blade would be useful. Make sure that whatever knife you give him doesn't look like a weapon, but like a tool.



    Ookami

    Hab lange Zeit ein Böker Nealy Tanto als EDC gehabt. Hab keine schwerwiegenden Nachteile feststellen können, nur die Spitze war mir zu wenig spitz. Das hat man aber auch bei anderen Messern mit sheepsfoot, rückenspitz oder auch droppoint manchmal.


    Hab mit meinem alles Mögliche gemacht, vom Tiefkühlspinat zerteilen, über Äpfelschälen bis hin zu Borkenschiffchen bauen.



    Ookami

    Das Messer hatte ich vorher schon mal gezeigt, hier nun die Scheide. Die Scheide hatte ursprünglich eine Schnurwicklung mit Befestigungskordeln für eine Cross-Draw-Trageweise, aber das war mir zu fummelig. Außerdem hielt die Wicklung irgendwann nicht mehr und rutschte auf der Scheide herum.


    Erstmal das Gesamtpaket:


    Auf der Rückseite ist der Scheidenschuh vernäht. Die Gürtelschlaufe ist mit einem Niet befestigt, was eine gewisse Beweglichkeit ermöglicht, was beim Hinsetzen etc. vorteilhaft sein kann.


    Messer&Scheide lassen sich in 0,nix vom Scheidenschuh trennen und genauso schnell wieder zusammenfügen. Sehr praktisch, wenn man das Messer kurz mal ablegen will, ohne den Gürtel aufzumachen; insbesondere in Situationen wo ein offen getragenes Messer verboten oder unerwünscht ist.


    So funktioniert das Ganze: in die Scheide habe ich nachträglich einen Haken eingesetzt, der das Messer daran hindert, nach unten herauszurutschen. Die Schlaufe sichert die Scheide gegen ein Herausrutschen nach oben, erlaubt aber auch die schnelle Ab- und Ankoppelung.


    Das Messer hält nur durch Reibung, quasi wie eine Holz-Kydex. Hat sich auch schon bei zwei Fahrrad-Stürzen bewährt, sprich: hielt das Messer zuverlässig fest und ist nicht zersprungen.


    Material für den Scheidenschuh ist Leder, die Scheide besteht zum einen Teil aus Ahorn (der Haken auch) und einem sehr ähnlich aussehenden chinesischen Holz. Die Scheide wurde mit Tung-Öl behandelt.



    Ookami