Hard use knives sind die von dir auch schon erwähnten Brechstangen, die eben alles abkönnen, aber nicht als Messer taugen; TOPS liefert da Beispiele ohne Ende, aber auch viele andere. Das F1 würde ich nicht darunter zählen. Das F1 zählt für mich noch unter kleine Fixed, auch wenn es nicht grad dünn ist.
Ein Skandi, welches ich wirklich schon sehr viel benutzt habe, ist das Hultafors HVK. Das wird mit einem Schliff auf null ausgeliefert, nur der Grat wurde in einem minimal stumpferen Winkel wegpoliert. Der Witz beim HVK ist, dass der Stahl das hergibt. Der SK-5 hat so um die 0,8%C und ist bei entsprechender WB hart und zäh. Mit vielen rostfreien oder so Karbidmonstern wie D2 gibt es da sicher Probleme, da stimme ich dir zu. In Seki, wo auch das F1 hergestellt wird, habe ich mich mit dem Chef der größten Härterei unterhalten und der konnte nicht verstehen, warum die Leute so wild auf VG-10 bei Outdoormessern sind, weil es ein relativ spröder Stahl ist. Seiner professionellen Meinung nach ist der -hier oftmals geschmähte- AUS-8 wesentlich besser, da er zäher und leichter zu schärfen ist.
Wie zäh das HVK ist, kann man hier sehen: http://www.youtube.com/watch?v=2m1EjwdKpx8&feature=plcp ->1. von 5 Teilen. Den Moras traue ich ähnliches zu. Mit dem HVK habe ich über Feuervorbereitungen bis hin zu detaillierten Schnitzereien schon alles mögliche gemacht und ich wüßte nicht, wie man es bei sinnigem Gebrauch an seine Grenzen bringen könnte. (Siehe Videos)
Beim Schärfen schleife ich meist auf null runter und ziehe dann mit einem sehr feinen Stein den Grat in einem etwas stumpferen Winkel ab. Das gibt eine Mikrofase, welche die Schneide sehr viel robuster macht, ohne die Schneidleistung zu beeinträchtigen.
Das mit den Fähigkeiten stimmt sicher auch, aber bei manchen Leuten auf YT frage ich mich echt, was die nehmen. Wenn ich mit voller Kraft an dem Messer hebele oder drauf rumdresche, sollte doch eigentlich der gesunde Menschenverstand sagen, dass da irgendwo eine Grenze erreicht wird, bei der ein Messer auch mal brechen kann. Gerade in einer ernsten Situation würde ich diese Grenzen nie austesten wollen sondern mein Werkzeug zu schonend wie möglich einsetzen.
Das mit der Säge/Tomahawk ist eine Frage der Vorbereitung: Ich will ja erst gar nicht in eine Survivalsituation kommen. Wenn ich die geeigneten Werkzeuge in der Hinterhand habe, kann ich ja dennoch die primitive skills üben, aber ich bin nicht auf sie angewiesen. Um noch mal den Cody zu zitieren: "Survival isn't fun. If you're having fun, you're camping".
Im Thema wurde auch gesagt, dass ein Survival Messer das Messer ist, was man im Fall der Fälle dabei hat. Mit meinem Khukuri oder Bowie kann ich sicher auch ne Menge anstellen und es wird mir vor allem grobe Arbeiten sehr viel leichter machen als ein kleines Messer, aber ein Khukuri habe ich nicht immer dabei. Mein Tomahawk und mein kleines Messer sind zusammen so schwer wie mein Khukuri, welches zusätzlich noch weniger sozialadäquat ist. Ein kleines Messer und ein "Campingbeil" sind sicher weniger aufregend als ein Khukuri oder ein riesiges Bowie und daher auch eher draußen dabei als Bowie oder Khukuri.
Ookami