Beiträge von Ookami

    Ich hatte letztens ein lustiges Gespräch mit meinem Prof. Er weiß, dass ich immer Schneidwaren dabei hab und es kam bei einer dritten Person die Frage auf, ob das denn erlaubt sei. Ich hab dann kurz den §42a zusammengefasst, woraufhin mir der Prof angeboten hat, in meinen Dienstvertrag zu schreiben, dass ich immer ein Messer dabei haben muss. :D



    Ookami

    Das Mora Beil ist vermutlich eher für kleine Arbeiten bzw. die Jagd gedacht.


    Zum einen gibt es die vom Major T angesprochene Möglichkeit, dass man den Stiel um das Auge herum ramponiert. Das halte ich aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Fiskars Beil für sehr wahrscheinlich.


    Außerdem ist die Geometrie nicht so doll. Ich hatte mich auch mal für das Teil interessiert und erfahren, dass das Blatt vom Stiel bis zum Anschliff durchgängig 6mm stark ist. Sieht man auch im Shop:
    http://www.hkgt.de/shop/media/…1-1991_06-extra-gross.jpg


    Damit mag das Mora für kleinere Hackarbeiten, wie Feuerholz oder jagdlichen Gebrauch genügen. Ich würde trotzdem mein Fiskars Beil oder auch mein CS Trail Hawk vorziehen.



    Ookami

    Die Hersteller bieten das, was nachgefragt wird.


    Wenn ein Kunde gute Erfahrungen mit -sagen wir mal VG-10- gemacht hat, will er den Stahl auch beim nächsten Messer. Die Mehrzahl der Kunden denkt dabei nicht darüber nach, dass der Stahl bei anderen Dimensionen des Messers schlechter geeignet sein könnte. Und VG-10 ist eben nicht unbedingt gut geeignet für große Messer, nur wird der Druchschnittskunde selten ein Großes Messer brauchen, erst recht nicht zum ganz groben Hacken, etc. Daher überträgt er seine positiven Erfahrungen mit dem Stahl auch auf das große Messer ohne es je "richtig" getestet zu haben.


    Ich hatte dahingehend ein interessantes Gespräch mit dem Herrn, der für viele Hersteller aus Seki die Wärmebehandlung durchführt. Für ihn war es unverständlich, warum man für große Messer anstatt AUS-8 (der wesentlich besser geeignet ist) VG-10 nimmt. Natürlich hat VG-10 eine bessere Schnitthaltigkeit, aber zu Lasten einer weniger guten Zähigkeit. Das macht bei Taschenmessern ja nichts aus, weshalb da VG-10 in der Tat eine bessere Wahl ist, aber bei großen Messern für den groben Gebrauch ist AUS-8 (wenn es rostfrei sein soll) schon duldsamer (und auch leichter nachschärfbar).


    Sprich, die Hersteller produzieren, was der Kunde kauft. Daher gibt es solche unsinnigen Dinger wie Haumesser in D2 bzw. s30v (bspw Kershaw Outcast und Strider PAB), die trotzdem von den Fans und Besitzern heißblütig geliebt werden. Rein vom ingenieurtechnischen Standpunkt her die falsche Materialwahl, aber wenn es sie halt glücklich macht...



    Ookami

    Als Messerstahl ist D2 für mich wie ein Schlagersänger auf Mallorca: bietet eine mittelmäßige Performance, ist aber bei den Massen beliebt.


    Sk-5, C75, 1080 sind für mich wie alte Handwerksgesellen: nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, gehören aber noch lang nicht zum alten Eisen - das Tagesgeschäft erledigen sie routiniert.


    5160 is der Evel Knievel der Stähle: geht (oftmals als Tomahawk) gern mit dem Kopf durch die Wand, überlebt das aber ein ums andere Mal.



    Ookami

    Ein paar ungeordnete Gedanken zum Thema möchte ich auch abgeben, aber ich schicke mal voraus, dass ich eher gegen Choils bin.


    • Beim SOG Bowie sollte der Choil, der ja auch zum Rücken hin ausgebildet ist, dazu dienen, dass man quasi eine Subhilt-Funktion bekommt, damit man die Klinge leichter wieder herausziehen kann.
    • Bei kleinen Klappmessern finde ich einen 50/50 Choil nett, weil er trotz kompakter Transportgröße eine 4-Finger-Handhaltung ermöglicht, die mir persönlich wichtiger ist als die verschenkte Klingenlänge. Positivbeispiel: Spyderco Dragonfly. Ebenso bei Fixed mit kurzem Griff.
    • Bei Messern mit ausreichend langem Griff ist ein Choil IMO so nützlich wie ein Kropf. Negativbeispiel: Spyderco Barong.
    • Gerade beim Schnitzen ist ein Choil kontraproduktiv. Auf die Dauer holt man sich da mit einem Choil Blasen; man kann mit der ungelenken Haltung weniger Druck ausüben, etc. pp.
    • Für feine Arbeiten sehe ich auch keinen Vorteil, denn da benutzt man eh eine andere Technik - siehe meinen Lieblingsschnitzmeister: http://www.youtube.com/watch?v=Iome0_REpXw
    • Bin sowieso der Meinung, dass die ganzen Fans von Daumenrampen und Choils ein Messer nicht vernünftig anfassen. Mit Daumen auf der Klinge heißt nicht umsonst "Fechthaltung" und eben nicht "Schnitz-" oder "Arbeitshaltung" - zum punktgenauen Pieksen und maximale Reichweite harausholen ist das sicher gut, zum kraftvollen Arbeiten eher nicht. Ganz wild wird es ja, wenn ich Leute sehe, die mit dem Daumen auf der Klinge hacken. Das sind dann auch oft die Leute, die bei Haumessern oder Äxten gegen das Gewicht und nicht mit dem Gewicht arbeiten.
    • Generell liegt es zu einem großen Teil an den verwendeten Techniken bzw. der Geschicklichkeit des Anwenders, inwiefern er sich das jeweilige Messer/Werkzeug nutzbar machen kann. Siehe die Generationen von Hausfrauen, die mit einem kleinen Schälmesser ihr Gemüse schneiden, während Köche in der gleichen Zeit mit einem großen Messer, welches ja mangels Choil angeblich schwerer zu kontrollieren sein müßte, die x-fache Menge an Gemüse feiner geschnitten haben und schon die Vorspeise fertig haben.


    Ookami

    Neulich im Asia-Markt...

    Geschmiedet mit verstählter Schneide bzw. 3 Lagen, kann ich nicht genau sagen; egal, für 8€ kommt das Teil in den Korb!



    Das Messer hat einen Tüllengriff; ich habe erstmal eine Wicklung drum gemacht, damit ich es ein wenig ausprobieren kann.
    Länge der Wicklung ca. 9,5cm - Gesamtlänge ca. 35cm. Dicke am Klingenrücken 4mm; Klingenhöhe an der oberen Kante ca. 9,5cm



    Auf jeden Fall recht hart und nimmt eine echt gute Schärfe an; Knochen vom Schweinekottlett und Kokosnuss verursachen Ausbrüche, ist aber auch kein Wunder bei dem relativ dünnen Ausschliff.
    Nachdem ich die Scharten wieder ausgewetzt hatte, wurde das Messer an trockenem Holz getestet und das hat es klaglos überstanden. Man braucht dank des Gewichtes und der Schärfe auch nicht viel Kraft: einfach einen Impuls geben, den Rest macht das Messer dank Trägheit von allein.



    Der Hr. Minh hat hier gute Arbeit geleistet und bei dem Preis nehme ich auch gern in Kauf, dass ich es erstmal selber schärfen musste.



    Ookami

    Ging auch nicht speziell an dich. Jetzt haben wir auf alle Fälle ein Beispiel vom Vorbild.


    Wobei deine Version sicher keinen Meißelschliff hat, oder?



    Ookami

    Trustfire Z1 ist mein Favorit.

    • um die 10€ incl. Versand
    • ausreichend hell (ca. 200lm)
    • drei Modi, die mir für EDC volkommen langen (100%, 50%,100%strobe)
    • Winkellampe -> per Clip freihändig
    • klein und leicht



    Ookami

    Ich würde auch für die Cold Steel Palette plädieren. Die sind günstig, man kann Ersatzstiele nachkaufen und bis auf den Trail Boss und das Vietnam Tomahawk uneingeschränkt wurftauglich. Nicht dass man die zwei nicht werfen könnte, es ist nur so, dass die keinen Schlupfstiel haben, womit die Gefahr eines Bruches größer ist.


    Das wirklich absolut billigste Teil ist das hier:
    http://www.knifetom.net/produc…ia-throwing-tomahawk.html


    Bei meinen sind aber innerhalb kürzester Zeit die Stiele so stark geschwunden, dass ich neue machen musste. Als Wurfbeil super geeignet, weil die Qualitätsanmutung dieser Teile ist so mies, dass man sie eigentlich nur wegwerfen will. :rolleyes: Ich hatte damals zwei zum Preis von einem bekommen, von daher sind sie meine "Schindmären-Tomahawks" - auch gut geeignet, um sie an weniger rücksichtsvolle Zeitgenossen für diverse Campingarbeiten zu verleihen.



    Ookami

    Hultafors sind auch sehr gut für den Preis.


    Ich habe das HVK seit geraumer Zeit im Gebrauch als Schnitzmesser und es schafft ordentlich was weg und bleibt dabei auch noch scharf.
    Was die Stabilität angeht, so sagen (bewegte) Bilder mehr als 1000 Worte:
    http://www.youtube.com/watch?v=2m1EjwdKpx8


    Wem das noch nich reicht, für den gibt es dann das Hultafors GK mit dickerer Klinge, größerem Griff, längerem Erl und Sekundärfase.


    Gibt noch weitere Variationen in rostfrei, mit Gummigriff oder als Elektrikermesser, etc.



    Ookami

    Eigentlich ganz nett, nur könnte für mich die Schneide etwas länger bzw das Blatt etwas breiter sein.


    Beim Stiel hast du übrigens die Maserung genau falsch. :P Die Ringe sollten in Schlagrichtung zeigen; wird aber vermutlich trotzdem halten. ;)



    Ookami